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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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spürte ein heftiges Stechen im Auge, und plötzlich zoomte die Kamera alles heran und zeigte es vielfach vergrößert. Trotz des Abstands und der Schatten konnte er die Zahlenfolge gut erkennen.
    »Ich hoffe, ihr habt das«, murmelte er in das Mikro, das an seinem Hals vibrierte.
    Blunt beugte sich zu ihm hinunter, so dass sein außergewöhnliches Gebiss wenige Zentimeter vor Artemis' Nase schwebte. »Redest du mit jemandem?«
    »Ich? Mit wem sollte ich denn reden? Wir sind hier im sechsundachtzigsten Stock, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.«
    Blunt packte den Teenager am Kragen und hob ihn in die Höhe. »Vielleicht hast du ja ein Mikro. Vielleicht belauscht uns jemand.«
    »Woher sollte ich wohl ein Mikro haben, Sie Schwachkopf? Ihr kleinwüchsiger Schläger hat mich während der gesamten Reise nicht aus den Augen gelassen. Er ist sogar mit aufs Klo gekommen.«
    Spiro räusperte sich mit Nachdruck. »He, Mister Kraftpaket, wenn der Junge über den Rand segelt, können Sie gleich hinterherspringen. Der Kleine ist für mich wertvoller als eine ganze Armee von Leibwächtern.«
    Blunt ließ Artemis wieder herunter. »Du wirst nicht immer so wertvoll sein, Fowl«, flüsterte er drohend. »Und wenn deine Aktien fallen, werde ich da sein.«
     
    * * *
     
    Sie fuhren mit einem verspiegelten Aufzug in den fünfundachtzigsten Stock, wo Dr. Pearson sie in Gesellschaft von zwei weiteren bulligen Gestalten erwartete. Artemis sah ihnen an den Augen an, dass die beiden nicht gerade Gehirnchirurgen waren. Genau genommen sahen sie aus wie aufrecht gehende Rottweiler.
    Wahrscheinlich konnte es praktisch sein, die beiden dabei zu haben, wenn man etwas zertrümmern wollte, ohne lästige Fragen beantworten zu müssen.
    Spiro rief einen von ihnen zu sich. »Biz, wissen Sie, was die Antonellis verlangen, wenn man einen ihrer Leute verliert?«
    Biz musste einen Moment überlegen. Seine Lippen bewegten sich, während er nachdachte. »Ja, warten Sie, ich hab's. Zwanzigtausend für einen Eisenmann und fünfzehn für einen Affen.«
    »Wenn sie tot sind, ja?«
    »Tot oder geschlechts... äh, gefechtsunfähig.«
    »Okay«, sagte Spiro. »Ich will, dass Sie und Chips zu Carla Frazetti gehen und ihr sagen, dass ich ihr fünfunddreißigtausend für ihr Team schulde. Ich überweise das Geld morgen früh auf ihr Konto auf den Caimaninseln.«
    Mulch war verständlicherweise neugierig und ziemlich beunruhigt. »Wie bitte? Fünfunddreißigtausend? Aber ich lebe doch noch. Sie schulden ihr nur zwanzigtausend für Mokassin, oder sind die fünfzehn die versprochene Sonderprämie?«
    Spiro seufzte mit beinahe überzeugendem Bedauern. »So läuft es nun mal, Mo«, sagte er und versetzte Mulch einen spielerischen Klaps auf die Schulter. »Hier geht es um einen Riesendeal. Eine ganz große Nummer. Gigantisch. Da kann ich mir keine losen Enden leisten. Vielleicht wissen Sie etwas, vielleicht auch nicht. Ich werde nicht das Risiko eingehen, dass Sie zu Phonetix oder einem anderen Konkurrenten gehen und plaudern. Ich bin sicher, Sie verstehen das.«
    Mulch zog die Lippen zurück und entblößte eine Reihe von Grabsteinzähnen. »Ich verstehe sehr gut, Spiro. Sie sind eine hinterhältige Schlange. Dabei hat der Junge mir zwei Millionen Dollar angeboten, falls ich ihn laufen lasse.«
    »Du hättest das Geld nehmen sollen«, sagte Arno Blunt und schleuderte Mulch in Biz' gewaltige Arme.
    Der Zwerg schimpfte weiter, während er davongezerrt wurde. »Wenn Sie mich los sein wollen, müssen Sie mich tief vergraben. Verdammt tief!«
    Spiros Augen verengten sich zu funkelnden Schlitzen. »Ihr habt gehört, was er gesagt hat, Jungs. Vergrabt ihn tief, bevor ihr zu Miss Frazetti geht.«
     
    * * *
     
    Dr. Pearson führte die Gruppe zum Tresorraum. Sie mussten einen kleinen Vorraum durchqueren, bevor sie in die eigentliche Sicherheitszone gelangten.
    »Bitte stellen Sie sich auf die Scannermatte«, sagte Pearson. »Wir wollen nicht, dass hier Ungeziefer eindringt. Vor allem keins von der elektronischen Sorte.«
    Artemis trat auf die Matte. Sie gab nach wie ein Schwamm und spritzte Schaum auf seine Schuhe.
    »Antibakterieller Schaum«, erklärte Pearson. »Tötet jeden Virus ab, den Sie möglicherweise aufgeschnappt haben. Wir führen im Tresorraum momentan einige biotechnische Experimente durch, die sehr anfällig sind. Außerdem hat der Schaum den Vorzug, dass er eventuelle Überwachungsgeräte in Ihren Schuhen kurzschließt.«
    Von oben tauchte ein

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