Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
gefolgt von Pilzrisotto und zum Nachtisch Creme Caramel. Mulch entschied sich für einen Eimer gehackte Würmer und Käfer, in Regenwasser sautiert, mit Moosvinaigrette angemacht.
    »Haben alle ihre Unterlagen studiert?«, fragte Artemis, nachdem die Gruppe sich in die Bibliothek zurückgezogen hatte.
    »Ja«, sagte Holly. »Aber ich habe das Gefühl, mir fehlen ein paar entscheidende Einzelheiten.«
    »Niemand kennt den ganzen Plan. Nur die Teile, die ihn selbst betreffen. Ich halte das für sicherer. Haben wir die erforderliche Ausrüstung?«
    Holly leerte den Inhalt ihres Rucksacks auf den Teppich. »Eine komplette ZUP-Überwachungsausrüstung samt Tarnfolie, Mikro und Minikamera und ein Erste-Hilfe-Set.«
    »Außerdem haben wir noch zwei funktionstüchtige ZUP-Helme und drei Laserpistolen von der Belagerung«, fügte Butler hinzu. »Und natürlich die Würfel-Prototypen aus dem Labor.«
    Artemis reichte Mulch das schnurlose Telefon. »Nun, dann können wir ja loslegen.«
     
     
    Spiro Needle, Chicago
     
    Jon Spiro saß in seinem opulenten Büro und starrte finster auf den C Cube, der auf seinem Schreibtisch lag. Die Leute, die meinten, er habe es leicht, hatten ja keine Ahnung. Je mehr Geld man hatte, desto höher war der Druck, unter dem man stand. Er beschäftigte allein in diesem Gebäude achthundert Angestellte, die sich darauf verließen, ihr Gehalt von ihm zu bekommen. Sie wollten eine jährliche Gehaltserhöhung, Zuschüsse zur Krankenversicherung, Kinderkrippen, regelmäßige Kaffeepausen, doppelte Bezahlung bei Überstunden und obendrein noch Firmenanteile. Himmel noch mal, manchmal sehnte Spiro sich nach den Zeiten zurück, als ein Angestellter, der Ärger machte, einfach aus einem der oberen Fenster geworfen wurde, und damit war Ruhe. Wenn man heutzutage jemanden aus dem Fenster warf, rief der auf dem Weg nach unten noch seinen Anwalt an.
    Doch dieser Würfel konnte die Antwort auf seine Gebete sein. Ein Gottesgeschenk, der Heilige Gral. Wenn es ihm gelang, dieses komische Spielzeug zum Laufen zu bringen, gehörte der Himmel ihm. Im wahrsten Sinne des Wortes. Die Satelliten der Welt würden unter seinem Befehl stehen. Er würde die alleinige Kontrolle über Spionagesatelliten, Laseranlagen des Militär, Kommunikationsnetze und - das Wichtigste von allem - Fernsehstationen haben. Er könnte wahrhaftig die Welt regieren.
    Seine Sekretärin von der Rezeption meldete sich. »Mr. Blunt für Sie, Sir.«
    Spiro drückte auf den Knopf der Sprechanlage. »Okay, Marlene, schicken Sie ihn rein. Und sagen Sie ihm, er soll gefälligst eine zerknirschte Miene aufsetzen.«
    Blunt sah in der Tat zerknirscht aus, als er durch die Flügeltür eintrat. Schließlich war allein diese Tür einschüchternd genug. Spiro hatte sie aus dem Ballsaal der gesunkenen Titanic gestohlen. Ein vollkommenes Beispiel für seinen Größenwahn.
    Arno Blunt war bei weitem nicht so großspurig wie in London. Aber es ist auch schwierig, arrogant zu wirken, wenn die Stirn ein einziger Bluterguss ist und man statt Zähnen nur noch geschwollenes Zahnfleisch im Mund hat.
    Beim Anblick seiner eingefallenen Wangen verzog Spiro das Gesicht. »Wie viele Zähne haben Sie verloren?«
    Blunt betastete vorsichtig sein Kinn. »Alle. Der Dschanardschd schagd, die Wurdscheln schind kaputt.«
    »Geschieht Ihnen recht«, sagte Spiro nüchtern. »Was hätte ich tun sollen, Arno? Ich serviere Ihnen Artemis Fowl auf dem Silbertablett, und Sie versauen die Sache. Sagen Sie mir, was passiert ist. Und kommen Sie mir ja nicht mit irgendwelchen Erdbeben. Ich will die Wahrheit.«
    Blunt wischte sich einen Tropfen Speichel aus dem Mundwinkel. »Ich verschde'sch schelbscht nich. Irgendwasch isch ekschplodierd. Weisch auch nich, wasch. Vielleichd scho 'ne Ard Knallgranade. Aber ich schag Ihnen wasch: Budler isch dod. Ich hab ihn insch Herdsch geschoschen. Der schdehd nich wieder auf.«
    »Ach, halten Sie die Klappe!«, bellte Spiro. »Da kriegt man ja Kopfschmerzen. Je eher Sie Ihr neues Gebiss haben, desto besser.«
    »Heude Nachmiddag ischd mein Dschahnfleisch gud genug verheild.«
    »Ich hab doch gesagt, Sie sollen die Klappe halten!«
    »'dschuldigung, Bosch.«
    »Sie haben mich in eine äußerst schwierige Situation gebracht, Arno. Wegen Ihrer Unfähigkeit musste ich ein Team der Antonellis anheuern. Carla ist nicht auf den Kopf gefallen, sie könnte auf die Idee kommen, Prozente zu verlangen. Das könnte mich Milliarden kosten.«
    Arno Blunt bemühte sich nach

Weitere Kostenlose Bücher