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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Artemis war keine Spur zu entdecken.
    »Was ist hier los, Cube?«, stieß Spiro hervor. »Du hast gesagt, du hättest uns alle aus den Aufzeichnungen gelöscht.«
    »Das war gelogen. Muss wohl an der kriminellen Persönlichkeit liegen, die ich entwickle.«
    Spiro schleuderte den Würfel auf den Boden. Er blieb unversehrt.
    »Verstärktes Polymer«, sagte Artemis. »Nahezu unzerbrechlich.«
    »Im Gegensatz zu dir«, schoss Spiro zurück. Artemis war weiterhin wie eine Puppe zwischen Biz und Chips eingekeilt.
    »Verstehen Sie denn nicht? Sie sind alle auf den Videos. Der Würfel hat die ganze Zeit für mich gearbeitet.«
    »Na und? Dann gehen wir eben im Überwachungsraum vorbei und nehmen die Kassetten mit.«
    »Das wird nicht so einfach sein.«
    Spiro glaubte noch immer, dass es einen Ausweg gab. »Ach ja? Und warum? Wer sollte mich daran hindern? Du vielleicht?«
    Artemis zeigte auf die Monitore. »Nein, die da.«
     
    * * *
     
    Die Chicagoer Polizei rückte mit allem an, was ihr zur Verfügung stand - und dazu einigem, das sie sich hatte leihen müssen. Phonetix war der größte Arbeitgeber der Stadt und vor allem einer der fünf wichtigsten Spender für den Wohltätigkeitsfonds der Polizei. Als der Notruf aus dem Firmensitz eintraf, hatte der Dienst habende Beamte sofort im gesamten Stadtbereich Alarm ausgerufen.
    Innerhalb von nicht einmal fünf Minuten standen zwanzig Uniformierte und ein komplettes Sondereinsatzkommando vor den Türen von Phonetix. Zwei Hubschrauber kreisten über dem Gebäude, und acht Scharfschützen lagen auf den umliegenden Dächern schussbereit. Niemand konnte das umstellte Gelände unbemerkt verlassen - es sei denn, er machte sich unsichtbar.
    In diesem Moment beendete der Wachmann von Phonetix seine Runde und entdeckte die Eindringlinge auf dem Monitor. Kurz darauf bemerkte er den Polizeitrupp, der mit Gewehrläufen gegen die Scheiben trommelte. Er drückte auf den Türöffner. »Euch wollte ich gerade anrufen«, sagte er. »Unten im Labor sind 'n paar Typen, die da nichts zu suchen haben. Müssen sich von unten reingebuddelt haben oder so, hier sind sie jedenfalls nicht vorbeigekommen.«
    Der andere Wachmann auf der Toilette war noch um einiges überraschter. Er hatte gerade den Sportteil der Herald Tribune durchgelesen, als zwei ungemütlich aussehende Männer in Schutzausrüstung seine Kabine stürmten.
    »Ausweis?«, knurrte der eine. Für ganze Sätze war offenbar keine Zeit.
    Mit zitternder Hand hielt der Wachmann seinen Dienstausweis hoch.
    »Bleiben Sie, wo Sie sind, Sir«, riet ihm der andere Polizist. Was er ihm nicht zweimal zu sagen brauchte.
     
    * * *
     
    Juliet schlüpfte hinter ihrer Säule hervor und mischte sich unter das Einsatzkommando. Da sie ebenfalls ihre Waffe zog und genauso laut herumbrüllte wie die anderen, fiel sie überhaupt nicht auf. Allerdings wurde ihr Vorwärtsstürmen bald durch ein kleines Hindernis gebremst: Es gab nur einen Zugang zum Labor, den Aufzugschacht.
    Zwei Einsatzbeamte hebelten die Tür mit Brechstangen auf.
    »Wir haben ein Problem«, sagte einer. »Wenn wir den Strom abstellen, kriegen wir den Aufzug nicht rauf. Wenn wir erst den Aufzug raufholen, kriegen die da unten mit, dass wir hier sind.«
    Juliet schob sich nach vorne durch. »Verzeihung, Sir. Lassen Sie mich am Kabel runterklettern. Ich sprenge die Tür, und Sie schalten den Strom ab.«
    Der Einsatzleiter wollte nicht einmal darüber nachdenken. »Nein. Zu gefährlich. Die Einbrecher hätten genug Zeit, um ein ganzes Magazin auf den Aufzug abzufeuern. Wer sind Sie überhaupt?«
    Juliet nahm einen kleinen Karabiner von ihrem Gürtel, befestigte ihn an dem Aufzugkabel und sprang in den Schacht. »Ich bin neu«, rief sie noch, bevor sie in der Dunkelheit verschwand.
     
    * * *
     
    Unten im Labor starrten Spiro und seine Genossen fassungslos auf die Monitore. Foaly hatte die Bildschirme wieder umprogrammiert, so dass sie anzeigten, was oben tatsächlich vor sich ging.
    »Polizei«, stammelte Blunt. »Hubschrauber. Schweres Geschütz. Wie ist das passiert?«
    Spiro schlug sich immer wieder mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Eine Falle. Die ganze Geschichte war eine Falle. Und ich wette, Mo Digence hat auch für dich gearbeitet.«
    »Ja. Biz und Chips ebenfalls, obwohl die beiden sich dessen gar nicht bewusst waren. Sie wären doch nie hergekommen, Spiro, wenn ich den Vorschlag gemacht hätte.«
    »Aber wie? Wie hast du das angestellt? Das ist doch unmöglich.«
    Artemis

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