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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Kavallerie. Stunden zu spät. Nein, das ist keine Übung. Ich wüsste aber nur zu gerne, wie unser kleiner Artemis an euch beiden vorbeigekommen ist!«
    Die beiden Muskelmänner starrten Artemis an, als wäre er soeben aus dem Nichts aufgetaucht - was er für ihre mit dem Blick bearbeiteten Gehirne auch war.
    »Keine Ahnung, Mr. Spiro. Wir haben ihn nicht gesehen. Sollen wir mit ihm nach draußen gehen? Er könnte einen Unfall haben.«
    Spiro lachte, ein kurzes, bösartiges Schnauben. »Ich habe ein neues Wort für euch zwei Knallköpfe: entbehrlich . Das trifft auf euch zu, aber nicht auf ihn, noch nicht. Kapiert? Also stellt euch ordentlich hin und macht gefälligst Eindruck, sonst ersetze ich euch durch zwei rasierte Gorillas.«
    Spiro betrachtete gedankenverloren den Bildschirm des Würfels. »Ich schätze, mir bleiben noch etwa zwanzig Jahre. Danach kann die Welt meinetwegen zum Teufel gehen. Ich habe keine Familie und keine Erben, also brauche ich auch nicht für die Zukunft vorzubauen. Ich werde diesen Planeten bis auf den letzten Tropfen aussaugen, und mit diesem Würfel kann ich alles tun, was ich will.«
    »Ich weiß, was ich als Erstes tun würde«, sagte Biz, offenbar selbst überrascht, dass die Worte aus seinem Mund kamen.
    Spiro erstarrte. Er war es nicht gewohnt, in seinen Fantasien unterbrochen zu werden. »Und, was genau würden Sie tun, Sie Schwachkopf?«, fragte er. »Sich einen Stammtisch in Merv's Rib 'n Roast kaufen?«
    »Nein«, erwiderte Biz. »Ich würde es diesen Typen von Phonetix heimzahlen. Die drehen Spiro Industries doch seit Jahren 'ne lange Nase.«
    Es war ein denkwürdiger Augenblick. Nicht nur, weil Biz tatsächlich eine Idee gehabt hatte, sondern weil es obendrein eine gute war.
    In Spiros Augen blitzte es nachdenklich auf. »Phonetix. Mein größter Konkurrent. Wie ich diese Kerle hasse. Nichts würde mir mehr Freude bereiten, als diese Horde zweitklassiger Telefonfreaks auszuschalten. Aber wie?«
    Jetzt war Chip an der Reihe. »Ich hab gehört, die arbeiten an 'nem neuen Handy. Topsecret. Extrastarker Akku, oder so.«
    Spiro starrte die beiden verblüfft an. Erst Biz, und jetzt Chips. Demnächst würden sie womöglich noch lesen lernen. Dennoch...
    »Cube«, sagte Spiro, »ich will, dass du dich in den Server von Phonetix einloggst. Kopier mir die Entwürfe sämtlicher Projekte, an denen sie gerade arbeiten.«
    »Geht nicht, Boss. Phonetix arbeitet mit einem geschlossenen System. Keinerlei Außenverbindung mit dem Internet in ihrer gesamten Forschungsabteilung. Ich müsste vor Ort sein.«
    Schlagartig schwand Spiros Euphorie. Er fuhr zu Artemis herum. »Wovon redet er?«
    Artemis räusperte sich. »Der Würfel hat nur dann Zugang zu einem geschlossenen System, wenn der Omnisensor den Computer berührt oder zumindest in seiner Nähe steht. Phonetix hat solche Angst vor Hackern, dass sie ihr Forschungslabor komplett abgeschirmt haben. Vergraben unter einer mehrere Stockwerke dicken Schicht aus solidem Fels. Da unten haben sie nicht einmal E-Mail. Das weiß ich, weil ich selbst ein paarmal versucht habe, mich bei ihnen einzuloggen.«
    »Aber der Würfel hat doch den Satelliten aufgespürt.«
    »Der Satellit sendet ja auch. Und solange er sendet, kann der Würfel ihn aufspüren.«
    Spiro spielte mit den Gliedern seines ID-Armbands. »Das heißt also, ich müsste mich bei Phonetix einschleichen.«
    »Das würde ich nicht empfehlen«, sagte Artemis. »Das wäre ein ganz schön großes Risiko für einen persönlichen Rachefeldzug.«
    Blunt trat vor. »Lassen Sie mich gehen, Mr. Spiro. Ich hole Ihnen die Pläne.«
    Spiro nahm ein paar Vitamintabletten aus dem Spender an seinem Gürtel und kaute darauf herum. »Nette Idee, Arno. Aber ich möchte den Würfel nicht gerne aus der Hand geben. Wer weiß, nachher führt er dich noch in Versuchung. Cube, kannst du das Alarmsystem von Phonetix ausschalten?«
    »Kann ein Zwerg ein Loch in seine Hose furzen?«
    »Wie bitte?«
    »Äh... nichts. Ein technischer Ausdruck. Würden Sie ohnehin nicht verstehen. Ich habe das Alarmsystem bereits ausgeschaltet.«
    »Und was ist mit den Wachleuten, Cube? Kannst du die auch ausschalten?«
    »Null Problemo. Ich könnte per Fernsteuerung die interne Spezialsicherungsvorrichtung auslösen.«
    »Und die wäre?«
    »Gasbehälter in den Luftschächten. Betäubungsgas. Nach Chicagoer Rechtsordnung übrigens verboten. Aber clever: keine Nachwirkungen, keine Spuren. Der Eindringling kommt zwei Stunden später wieder

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