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Der Geheimcode

Der Geheimcode

Titel: Der Geheimcode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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in Monitore, Luftschächte und Leitungen. Eine schlug sogar einen knappen Meter neben Artemis ein.
    Biz und Chips kapierten zwar nicht, was los war, fanden aber, dass es schade wäre, sich eine so schöne Gelegenheit entgehen zu lassen. Sie zogen ihre Waffen und ballerten im Labor herum.
    Nur Blunt machte nicht mit. Er betrachtete seinen Vertrag als beendet. Es gab keinen Ausweg mehr für Spiro, von jetzt an war jeder auf sich selbst gestellt. Er ging zielstrebig zu der Metallverkleidung an der Wand und begann, sie mit einem Akkuschrauber abzulösen. Eine Platte glitt aus ihrer Halterung. Dahinter waren fünf Zentimeter Raum für Kabel, dann massiver Beton. Sie saßen in der Falle.
    Hinter ihm ertönte das Ping des Aufzugs.
     
    * * *
     
    Juliet hockte im Aufzugschacht.
    »Wir sind in Sicherheit«, sagte Holly in ihren Ohrlautsprecher. »Aber Spiro ballert im Labor herum.«
    Juliet runzelte die Stirn. Ihr Prinzipal war in Gefahr. »Schalte sie mit der Neutrino aus.«
    »Geht nicht. Falls Spiro bewusstlos ist, wenn die Polizei reinkommt, könnte er behaupten, er wäre in eine Falle gelockt worden.«
    »Okay. Ich komme rein.«
    »Negativ. Warte auf das Einsatzkommando.«
    »Nein. Schnapp du dir die Waffen. Ich kümmere mich um den Rest.«
    Mulch hatte Juliet eine Flasche Steinpolitur mitgegeben. Sie goss eine kleine Pfütze davon auf das Dach des Aufzugs, und es schmolz wie Fett in der Pfanne. Juliet sprang hinunter in die Kabine und duckte sich, für den Fall, dass Blunt auf die Idee kam, eine Salve auf den Aufzug abzufeuern. »Bei drei.«
    »Juliet.«
    »Ich komme bei drei.«
    »Also gut.«
    Juliet streckte die Hand nach dem Türöffner aus.
    »Eins.«
    Holly zog die Neutrino und brachte Spiro und seine drei Männer in den Zielbereich ihres Visiers.
    »Zwei.«
    Holly schaltete den Sichtschild ab, da die Vibration ihre Zielsicherheit gefährden konnte. Für ein paar Sekunden würde sie sich mit Artemis hinter der Tarnfolie verstecken müssen.
    »Drei.«
    Juliet drückte auf den Knopf.
    Holly feuerte vier Schüsse ab.
     
    * * *
     
    Artemis blieb knapp eine Minute für das, was er vorhatte. Knapp eine Minute, während Holly Spiro und seinen Kumpanen die Waffen abnahm. Die Umstände waren alles andere als ideal: Gebrüll, Querschläger und allgemeines Tohuwabohu. Andererseits gab es kaum einen besseren Moment, um den letzten Schritt seines Plans auszuführen. Einen überaus wichtigen Schritt.
    In dem Augenblick, als Holly den Sichtschild abschaltete, um zu schießen, zog Artemis eine winzige Plexiglastastatur aus der Unterseite des C Cube und begann, wie wild zu tippen. Innerhalb von Sekunden hatte er sich in Spiros Bankkonten eingeloggt. Alle siebenunddreißig, von der Isle of Man bis zu dem auf den Caimaninseln. Die verschiedenen Kontonummern erschienen auf dem Bildschirm. Er hatte Zugang zu sämtlichen Geheimkonten.
    Der Würfel rechnete im Handumdrehen die Gesamtsumme der Guthaben aus. Zwei Komma acht Milliarden US-Dollar, ohne den Inhalt der verschiedenen Banksafes, an die man über das Netz nicht herankam. In Ziffern: 2,8 Milliarden. Mehr als genug, um die Fowls wieder zu einer der fünf reichsten Familien Irlands zu machen.
    Gerade als er ansetzte, die Transaktion durchzuführen, kamen Artemis die Worte seines Vaters in den Kopf. Seines Vaters, der nur dank des Erdvolks zu ihm zurückgekehrt war.
    » Und was ist mit dir, Arty? Wirst du mich auf meiner Reise begleiten? Wenn der Augenblick kommt, wirst du deine Gelegenheit ergreifen, ein Held zu sein? «
    Brauchte er wirklich knapp drei Milliarden Dollar? Natürlich brauche ich sie. Aurum potestas est. Gold ist Macht.
    Wirklich? Wirst du deine Gelegenheit ergreifen, ein Held zu sein? Etwas anders zu machen?
    Da er nicht laut stöhnen durfte, verdrehte Artemis die Augen und knirschte mit den Zähnen. Nun, wenn er schon ein Held sein sollte, dann wenigstens ein gut bezahlter. Rasch zapfte er ein Zehntel Finderlohn von den 2,8 Milliarden ab und überwies den Rest an Amnesty International. Sicherheitshalber machte er die Transaktion irreversibel, für den Fall, dass er es später bereuen sollte.
    Doch er war noch nicht fertig. Es war noch eine weitere gute Tat zu tun. Der Erfolg seines Schachzugs hing davon ab, ob Foaly fasziniert genug von der Show hier oben war, um nicht mitzubekommen, dass Artemis sich in sein Computersystem einloggte.
    Er stellte eine Verbindung zum ZUP-Server her und setzte den Codebrecher auf das Passwort an. Es kostete ihn zehn wertvolle

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