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Der geheime Auftrag des Jona von Judaea

Titel: Der geheime Auftrag des Jona von Judaea Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schroeder
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Soldaten und mit ihnen Jona gezwungen sahen, einzuschreiten und die Leute zurückzudrängen, um eine genügend breite Gasse für den Vormarsch des Verurteilten und seiner Eskorte zu schaffen.
    In den Gesichtern der meisten standen Mitleid mit dem Gequälten und Verachtung und Abscheu für die Soldaten und die unbarmherzig geißelnden Henkersknechte, die Jesus zum Ort seiner Kreuzigung peitschten, dieser demütigendsten und leidvollsten aller Strafen, die im römischen Reich nur über Sklaven und Fremde verhängt wurde. Immer wieder wurden Verwünschungen gegen die Römer laut und so manch einer hob drohend die Faust oder spuckte den Soldaten vor die Füße. Viele Frauen brachen in Tränen und lautes Wehklagen aus.
    Von den unaufhörlichen Peitschenhieben immer mehr geschwächt, brach Jesus mehrmals unter der Last des dicken Balkens zusammen und stürzte in den Staub der Straße. Und immer wieder schrie das Kreuzigungskommando ihn voller Hohn an und ließ einen weiteren Hagel von Schlägen auf ihn niedergehen, damit er wieder auf die nackten Füße kam und seinen Leidensweg mit dem Holz auf seiner Schulter fortsetzte.
    Jona sah eine Frau, die plötzlich durch die Reihe der Soldaten hindurchschlüpfte und Jesus einen Becher hinhielt. »Trink, Jesus! Es wird dir den größten Schmerz nehmen!«, rief sie ihm dabei zu.
    Die Soldaten ließen sie gewähren, war es doch ein ihnen bekannter jüdischer Brauch, einem zum Tode Verurteilten auf seinem Gang zur Hinrichtung einen Trunk zu gewähren, der mit betäubenden Essenzen versetzt war.
    Aber Jesus verweigerte die Annahme des schmerzbetäubenden Getränks, als wollte er sein Leiden bis zum letzten Augenblick bewusst durchstehen und mit Gottes Beistand ertragen.
    Kurz vor dem westlichen Stadttor, dem Gennathtor, war Jesus endgültig am Ende seiner Kräfte. Auch wenn die vier Soldaten noch so brutal auf ihn einschlugen, ihn mit Tritten traktierten und ihn anbrüllten, gefälligst wieder aufzustehen und den Balken weiterzuschleppen, es half alles nicht. Jesus vermochte das schwere Holz nicht mehr aufzuheben. Es entglitt seinen kraftlosen Händen, sooft er es auch versuchte.
    Da wandte sich einer der Henkersgesellen an einen Mann in ihrer Nähe, dessen dunkle Haut seine afrikanische Herkunft verriet. »Du da!«, rief er ihm zu und wies mit seiner bluttriefenden Geißel auf ihn. »Komm her und trag du für deinen König den Balken!«
    »Das ist Simon von Zyrene 68 !«, rief da die protestierende Stimme eines gleichfalls dunkelhäutigen, jüngeren Mannes an der Seite des Angesprochenen.
    »Und wenn er der Fürst von Zyrene wäre, er trägt den Balken!«, schrie der Römer.
    »Lass es gut sein, Alexander«, sagte da der Mann namens Simon, trat aus der Menge zu Jesus und lud sich den Balken auf die Schulter. Und die Kolonne zog mit Jesus und dem Pilger aus dem fernen Nordafrika, der nun den Balken schleppte, zum Tor hinaus.
    Golgatha, eine kleine felsige Anhöhe, lag nur wenige hundert Schritte vor den Mauern der Stadt. Dort ragten schon die drei tief in den Boden versenkten Balken auf, die diesen Hinrichtungsort weithin kennzeichneten.
    Jona sah nun, dass Jesus an diesem Morgen nicht allein den Tod am Kreuz erleiden würde. Andere Wachmannschaften hatten schon zwei Männer ans Kreuz geschlagen, bei denen es sich um gewöhnliche Verbrecher handelte.
    Nur noch eine kleine Menge, zu der auch einige aus der Priesterschaft und Mitglieder des Hohen Rates zählten, war ihnen zu dieser grausigen Stätte gefolgt. Jona bemerkte nun, dass sich unter ihnen auch die Mutter von Jesus befand sowie deren Schwester. Auch Maria aus Magdala, Salome und der Jünger Johannes waren gefolgt. Von den anderen Jüngern war jedoch weit und breit nichts zu sehen. Die Angst hielt sie wohl fern und das war auch nur zu verständlich. Denn wer als Angehöriger eines zum Kreuzestod Verurteilten am Hinrichtungsort bemerkt wurde und das Schicksal des Hingerichteten laut beklagte, der riskierte es, dass auch ihm Verderben drohte.
    Die Henkersknechte begannen nun mit ihrem grausigen Werk 69 , indem sie Jesus mit Händen und Füßen zwischen den beiden anderen Verurteilten an die schweren Balken nagelten. Sie rissen ihm auch noch das letzte Kleidungsstück vom Leib, um seine öffentliche Demütigung noch zu steigern. Über seinen Kopf nagelten sie noch ein Stück Brett, auf das sie auf Latein, Griechisch und Hebräisch die Schriftzeichen für die Worte »König der Juden« eingeritzt hatten.
    »Da ist er, der glorreiche

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