Der geheime Name: Roman (German Edition)
Weidenfigur am Ufer, diejenige, die sich die Füße waschen ließ und gütig lächelte.
Fina schauderte. Sie drehte sich hastig zu Mora um, wollte sein Lächeln sehen, um die hässlichen Augen des Wichtes zu vergessen.
Doch Moras Blick war regungslos in die Ferne gerichtet, er starrte an ihr vorbei und betrachtete das Lächeln seines Herrn – fast so, als würde er schon lange dorthin sehen.
Fina schluckte. Sie vergrub das Gesicht an Moras Brust und lauschte seinem Herzschlag. Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, in der das gleichmäßige Pulsieren die einzige Regung war, die Mora von sich gab.
Erst als sich die Dunkelheit endgültig über den Pavillon und den See gesenkt hatte, erwachten seine Hände zum Leben. Sie streichelten über ihren Rücken, über ihre Schultern und vergruben sich in ihren Haaren. »Jetzt bist du meine Familie«, flüsterte er. »Für immer.« Sein Mund berührte ihre Stirn, während sich seine Arme ganz eng um ihren Körper schlossen.
Fina nickte und kuschelte sich an ihn. »Ja, für immer.«
Danksagung
W enn man einmal von den »fiktiven Freunden« eines Autors absieht, ist das Schreiben von Büchern eine recht einsame Beschäftigung, bei der man sehr, sehr viel Zeit allein an seinem Schreibtisch verbringt. Dennoch gibt es immer ein paar Menschen, die einen Teil dazu beitragen, bis ein Buch fertig wird und seinen Weg in die große weite Welt findet.
Wenn ich an die Zeit mit Fina, Mora und Grummelscrat zurückdenke, dann muss ich auch an die Sommerferien bei meinen Eltern denken, in denen ich mich um nichts kümmern musste, außer um meine Geschichte – und um die Frage, an welcher Stelle des Gartens oder des Hauses ich nun meinen Schreibtisch aufstellen will. Es ist unglaublich wertvoll, für ein paar Wochen ganz und gar in die Welt eines Buches einzutauchen, und dafür danke ich euch sehr.
Außerdem muss ich an das Herbstwochenende mit Hanno denken, an dem wir gemeinsam durch das Grundlose Moor und das Naturschutzgebiet hinter Ebbingen gewandert sind, an dem wir die Untiefen der Moortümpel ergründet und uns vorgestellt haben, wie es wäre, wenn jetzt so ein Wicht vor uns erscheinen würde.
Ach, und wo wir gerade dabei sind, Hanno: Ich weiß, ich äußere meine Dankbarkeit vielleicht nicht immer in spontanem Jubel – aber du kannst mir glauben, ich bin sehr froh über deinen Röntgenblick, mit dem du meine Texte unter die Lupe nimmst und Unstimmigkeiten gnadenlos aufdeckst, bevor es irgendjemand anderes tut. Dazu müsst ihr nämlich eins wissen, Leute: Es heißt ja immer, die Freunde und Partner von Autoren seien deren schlechteste Kritiker – aber der Mann, den ich geheiratet habe, ist definitiv mein schärfster Kritiker, und wenn Hanno am Ende eines Buches sagt, dass es gut ist, dann weiß ich, dass ich mir den Schweiß abwischen kann.
Nun aber einmal zurück zum Anfang. Wenn die Idee zu einem Buch entsteht, beginnt es zumeist mit einem Funken, der plötzlich irgendwo herabfällt und die Geschichte in meinem Kopf entzündet. Für den Funken zu diesem Roman muss ich meiner Agentin, Anja Koeseling, danken. Es war nur ein einziger Satz am Telefon, als wir uns gerade über Märchenadaptionen unterhalten haben. Auf einmal meinte sie: »Über Rumpelstilzchen hat noch keiner geschrieben.« In dem Moment wusste ich: Das ist es! Rumpelstilzchen, in unserer Zeit, und zwar aus Sicht der versprochenen Tochter!
Nur wenige Tage später gab es das erste Exposé, und ich bin sehr froh darüber, wie schnell dieser Funken auch auf andere übergegriffen hat. In dem Zusammenhang danke ich meiner Lektorin Anne Rudolph, die mich zwischen all den anderen Autoren gefunden hat und die von Fina und Mora sofort genauso begeistert war wie ich. Es hat wirklich Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten, Anne, und ich bin immer noch verblüfft, wie einig wir uns immer waren, wenn es darum ging, was man der Geschichte noch hinzufügen könnte.
Ich danke auch meinen anderen Lektorinnen: Martina Wielenberg, die meinen Weg durch den Verlag mit der gleichen Begeisterung begleitet hat, und Alexandra Baisch für das letzte, sorgfältige Feilen an meinem Manuskript und für die eifrigen Nachtschichten, die sie zum Schluss noch für mich eingelegt hat.
Außerdem danke ich meiner Lieblingsfotografin Jenny Woste, aber auch Tanja und Katharina für unser tolles Fotoshooting. Jenny, du hast ein paar tolle Fotos hervorgezaubert, und Kati, so hübsch hätten meine ungeübten Hände das Make-up bestimmt nicht
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