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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Ritter des Hosenbandes sollen die Worte auf diesen Seiten schauen dürfen, und alle anderen, die gegen den Willen des Ordens verstoßen, sollen gerechterweise im Namen Gottes und der Kirche zugrunde gehen.
     
    Dalton und ich saßen schweigend da und sahen uns an. Die Botschaft war eindeutig. Mord war die gerechte Strafe für jene, die es wagten, die Geheimnisse auf diesen Seiten zu lesen. So schnell waren wir zu Feinden der Altehrwürdigen Neun geworden, gewissermaßen mit leuchtenden Zielscheiben auf dem Rücken. Jetzt wussten wir, warum Onkel Randolph so eisern darauf bestand, dass wir das Buch niemals aufschlagen sollten. Ihm waren die Folgen nur allzu bewusst.
    Dalton blätterte zur nächsten Seite weiter, wo wir auf eine Skizze stießen, die von Hand gezeichnet zu sein schien.
    »Heiliger Strohsack!«, rief Dalton. »Es ist der Grundriss ihres Saals.«
    Ich ließ den Zeigefinger über den Plan wandern. »Es gibt alles neun Mal«, sagte ich. »Neun Positionen an den Seiten des Saals, und noch einmal um den Stern herum.«
    »Und wofür steht das M?«
    »Für den Ordensmeister«, sagte ich und erinnerte mich daran, was ich über die Titel im britischen Hosenbandorden gelesen hatte.
    »Das würde passen«, sagte Dalton. »Bleibt die Frage, wo wir diesen Saal finden.«
    »Er könnte überall sein«, sagte ich. »In einem ihrer Häuser oder drüben in Europa. Bei dem Geld, das sie haben, sind ihre Möglichkeiten unbegrenzt.« Plötzlich blitzte ein Bild in meinem Kopf auf. »Verdammt!«, stieß ich hervor.
    »Was ist?«
    »Ich hab mich gerade erinnert, wo ich den Namen dieser Anwaltskanzlei gelesen habe.« Ich blätterte zum zweiten Schritt zurück. »Er befand sich im Alumniverzeichnis. (Holländer Abbotts letzte Kontaktadresse.«
    »Willst du damit sagen, dass dieselbe Kanzlei auch Abbotts Vater vertreten hat?«
    »Mit hundertprozentiger Sicherheit. Stromberger und ich haben es uns zusammen angesehen.«
    »Was bedeutet, dass Abbott ein Ordensritter war.«
    »Und das wiederum erklärt sein seltsames Verhalten beim Verschwinden seines Sohnes. Er hatte mit widerstreitenden Interessen zu kämpfen.«
    »Wenn die Ermittlungen zu energisch geworden wären, hätte er den Club und die Altehrwürdigen Neun verraten müssen«, sagte Dalton. »Und das hätte er niemals getan.«
    »Allmählich passen die Teile zusammen«, sagte ich. »Wir wissen, dass Erasmus an jenem Abend in das Clubhaus eindringen konnte. Sagen wir mal, dass er entweder kurz davor war, den geheimen Raum zu entdecken oder ihn tatsächlich gefunden hatte, und dass er deswegen ermordet wurde. Sein Vater findet heraus, was passiert ist. Ihm bleiben zwei Möglichkeiten. Er kann die Ermittlungen vorantreiben, die letztendlich den Club belasten und möglicherweise sogar die Altehrwürdigen Neun bloßstellen, oder er kann – da er ohnehin schon wusste, was passiert war – die ganze Sache still im Sande verlaufen lassen und damit seine Bruderschaft beschützen.«
    »Die zweite Version glaube ich sofort«, sagte Dalton. »Es war ein Vertuschungsmanöver, und Collander Abbott, der vermeintlich trauernde Vater, steckte dahinter.«
    Dalton blätterte bis zur letzten Seite, und die ganze Angelegenheit wurde noch verwirrender.
     
    Bekenntnis des Ordens der Altehrwürdigen Neun
    Wer beschließt, ein Diener Gottes zu werden, muß damit rechnen, auch sein Soldat zu sein; und derweyl er mit Nehemias Scharen mit der einen Hand das Werk seiner Berufung und des Christenthums verrichtet, muß er mit der anderen seine Waffen führen, um seinen Glaubensfeinden zu wehren, welche sich ohne Unterlaß mühen, das Werk des HErrn zu hindern: Denn nicht eher werden wir Freunde Gottes heißen, derweyl in der Gegenwart Satan seine trotzigen Banner gegen uns führt, mit geheimem Verrat und äußerer Gewalt gegen uns andrängt, uns zu vertreiben und zu überwältigen.
     
    »Du bist der Religionsgelehrte«, sagte Dalton. »Was sagt dir das?«
    »Nur weil ich eine christliche Highschool besucht habe, bin ich noch kein Glaubensexperte«, sagte ich. »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Aber es klingt ziemlich alt und sieht auch so aus. Dieses archaische Englisch und das Gerede vom Christentum und Satan … ich kann mir vorstellen, dass es die Worte eines Reformators waren. Aber ich bin mir nicht sicher. Dafür ist es nicht genug.«
    »Für mich klingt das nach jemandem, der in den Krieg zieht, um das Christentum zu verteidigen«, sagte Dalton.
    »Genau das glaubten

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