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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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daran zu erinnern, dass er immer noch für uns verantwortlich war und dafür sorgen musste, dass wir sicher nach Cambridge zurückkamen. Wir sollten mit der Limousine nach Hause fahren und Tiny anweisen, wieder hierher zu kommen und den Rest der Truppe abzuholen. Also nahmen wir Buzz zwischen uns, stolperten aus dem Lion’s Den und fielen in den Fond der wartenden Limousine.
    Tiny fuhr uns zu Bickerstaffs Apartment zurück. Bevor wir ausstiegen, ließ er uns wissen, dass er uns früh am Morgen wieder abholen und zum Flughafen bringen würde. Irgendwie fanden wir unseren Weg in den ersten Stock des Apartments. Buzz kotzte den Küchenboden voll, und wir versuchten, alles so gut wie möglich wieder sauber zu machen, bevor wir ihn ins Bett steckten.
    Weder die Dunkelheit noch der große Brummkreisel in meinem Kopf machten es leichter für mich, unter den Dutzend Türen diejenige zu finden, die zu meinem Zimmer führte. Die ersten beiden, die ich ausprobierte, waren die falschen, ebenso die dritte, doch als ich die Tür schließen wollte, hörte ich ein Geräusch. Ich öffnete wieder, und da sah ich, wie ihr Körper sich bewegte.
    »Wer ist da?«, fragte sie.
    Ich überlegte, ob ich weglaufen sollte; stattdessen flüsterte ich: »Spencer Collins. Entschuldige, dass ich dich gestört habe. Ich bin auf der Suche nach meinem Zimmer.«
    »Das ist dein Zimmer«, sagte sie. »Komm schnell rein und mach die Tür zu.«
    »Bist du das, Domi?«, fragte ich, sobald die Tür hinter mir geschlossen war.
    »Natürlich bin ich es. Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet.«
    Ich bin mir immer noch nicht ganz im Klaren darüber, was mir durch den Kopf ging, doch in dem Zustand, in dem ich mich damals befand, konnten es keine rationalen Gedanken gewesen sein. Ich stand eine Sekunde lang da und versuchte, klaren Kopf zu bekommen, doch als sie mich ein weiteres Mal mit ihrer Samtstimme und in ihrem breiten Akzent zu sich rief, gab ich auf, das alles verstehen zu wollen, und folgte einfach ihrer Aufforderung. In jener Nacht, fünfunddreißig Stockwerke über New York City und mit einem Blick auf den schlafenden Central Park, nahm sich Dominique Cardona Bickerstaff einen Jungen von der South Side in Chicago und machte ihn zum Mann.

23
     
    Als ich am nächsten Morgen endlich ins Lowell House stolperte, warteten zwei Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter. Die erste war von Ashley, die mir erzählte, wann und wo wir uns am Sonnabend zum Konzert treffen würden. Sie hinterließ einen wenig subtilen Hinweis, dass sie frühzeitig dort sein werde und ich zumindest pünktlich eintreffen sollte. Als ich ihre Stimme hörte, wurde mein schlechtes Gewissen wegen der vergangenen Nacht noch schlechter. Die andere Nachricht stammte von Reverend Leonard Campbell, und ich muss gestehen, dass ich das Gefühl bekam, Gott wäre vom Himmel herabgestiegen und auf einen kleinen Plausch bei mir vorbeigekommen, als ich Campbells dröhnende Baritonstimme in meiner bescheidenen Bleibe hörte. Er wollte mich bereits früh am Morgen in seinem Haus empfangen, bevor sein Tag voller Seminare und Konferenzen begann. Er würde mich nach seinem Frühstück um Punkt neun Uhr erwarten. Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, dass ich nur noch sechs Minuten hatte, um mich bei ihm einzufinden.
    Ich zog mir schnell eine andere Hose an, da ich es als wenig passend empfand, mit denselben Jeans dort aufzutauchen, mit denen ich vor ein paar Stunden noch in einer Stripbar gesessen hatte. Ich sprang auf mein Mountainbike und brach alle möglichen Fahrradrekorde, als ich zum Sparks House fuhr. Ich war vollkommen erschöpft und außer Atem, als mir schließlich die Tür geöffnet wurde. Ich blickte in das mürrische Gesicht derselben Frau, die mich auch das letzte Mal begrüßt hatte. Auf dem Flug nach Hause hatte ich mehr oder weniger eine halbe Flasche Odol getrunken, aber ich hatte immer noch das Gefühl, dass der Alkoholgeruch aus jeder Pore strömte. Sie sah überhaupt nicht erfreut aus.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte sie.
    »Ich möchte mit Reverend Campbell sprechen.«
    »Haben Sie eine Verabredung?«
    »Diesmal ja«, sagte ich mit einem Lächeln. »Er hat gestern eine Nachricht auf meinem Anrufbeantworter hinterlassen, dass ich ihn hier um neun Uhr aufsuchen solle.«
    »Spencer Collins?«
    »Der bin ich.«
    Ich konnte es kaum glauben, als sie plötzlich von einem Ohr bis zum anderen lächelte. »Der Herr Pastor erwartet sie.«
    Ich folgte ihr durch ein

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