Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
Vom Netzwerk:
Lichter, und ich wusste sofort, dass wir am Times Square waren. Es war schon ein beeindruckendes Erlebnis, so spät in der Nacht an einen Ort zu kommen, der so hell erleuchtet war wie am frühen Morgen. Ich schaute auf meine Uhr. Es war kurz vor eins, und die Bürgersteige waren voller Leute, als wäre es mitten am Tag. Wo gingen diese Leute hin, und was machten sie dort? Ich erinnerte mich an einen Satz von Billy Crystal: »Die Stadt, die niemals schläft.« Wir kamen an Schaufenstern voller elektronischer Geräte vorbei und an allen möglichen Schildern, die mit unschlagbaren Preisen warben. T-Shirts mit einem »I Love NY«-Logo konnten im Dreierpack für fünf Dollar erstanden werden, und an jeder Ecke bildeten sich immer noch Schlangen vor den Hot-dog- und Brezelständen. Schon als wir durch dieses Chaos fuhren, konnte ich das Knistern spüren. Und ich wunderte mich, wie jemand dieser Stadt überdrüssig werden konnte, die jederzeit so viel zu bieten hatte.
    »Ein paar Regeln, meine Herren«, sagte Hutch. »Zuallererst, fasst die Damen niemals an, es sei denn, sie laden euch zu ein bisschen Gefummel ein. Wenn ihr sie ohne Erlaubnis anfasst, bekommt ihr es sofort mit den Rausschmeißern zu tun. Und glaubt ja nicht, dass es niemand merkt, nur weil es dunkel ist. Sie haben überall Kameras. Zweitens, nicht auf die Bühne klettern und mitmachen, egal, wie sehr die Mädchen euch anmachen. Bleibt auf euren Stühlen sitzen und lasst sie zu euch kommen. Und als Letztes – ihr könnt nach hinten in die privaten Zimmer gehen, aber höchstens zwei auf einmal. Ich habe genug Geld, um alles zu bezahlen.«
    Ich war noch nie in einer Stripbar gewesen, aber es wäre mir zu peinlich gewesen, dies zuzugeben, also tat ich so, als wäre es nichts Neues für mich. Hutch zeigte uns den Weg, und als wir uns der Tür näherten, sahen wir uns zwei schmierig aussehenden Typen in schwarzen Nadelstreifenanzügen und weißen Krokodillederschuhen gegenüber. Hutch war ihnen offenbar bekannt, denn als wir die Tür erreichten, hatten sie bereits die Samtvorhänge beiseite gezogen und begrüßten Hutch per Handschlag. Hutch deutete mit der Hand auf uns andere, und sie ließen uns ohne irgendeine Ausweiskontrolle eintreten. Der Eingangsbereich war rundherum verspiegelt, und in einer kleinen Butze saß die Kassiererin. Noch nervöser als alles andere machten mich allerdings die Kameras, die überall unter der Decke montiert waren. Was für ein Lokal brauchte diese Art von Überwachung, wobei wir ja noch nicht einmal über den Eingang hinausgekommen waren? Hutch wechselte ein paar Worte mit der Dame, worauf sie nach dem Telefon griff und ein kurzes Gespräch führte.
    »Diese Leute sind erfahrene Profis«, sagte Buzz zu mir. »Wir gehen rein, und sie kümmern sich um den Rest.«
    »Es schadet wahrscheinlich nicht, wenn du zusätzlich ein paar tausend Dollar locker hast«, sagte ich. »Dieser Laden sieht aus, als könnte er schnell ziemlich teuer werden.«
    »Meine Kumpels und ich haben damals unseren Highschool-Abschluss gefeiert, indem wir uns in einen Club am Rande der Stadt geschlichen haben«, sagte Buzz. »Wir sind drei Stunden lang ununterbrochen betanzt worden, haben uns um den Verstand getrunken und sind für alle fünf mit nicht mehr als ein paar hundert Dollar davongekommen.«
    »Da habt ihr anscheinend den Juniorenrabatt gekriegt«, sagte ich lachend. »Hier kostet wahrscheinlich der Sitzplatz allein schon hundert Dollar.«
    Ein Mädchen in einem engen Lederkleid mit einem Ausschnitt, der bis über ihren Nabel reichte, erschien wie aus dem Nichts. Sie sagte etwas zu der Frau an der Kasse und führte uns anschließend durch eine Doppeltür hinein. Während der ersten paar Sekunden konnte ich kaum etwas sehen, so dunkel war es, doch als meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und wir etwas weiter in den Raum vorgedrungen waren, bot sich mir der Anblick einer langen Bühne mit zwei Stangen, eine an jedem Ende. Eine Asiatin, die nichts anderes trug als eine orange Perücke und einen passenden G-String, führte eine Art Kriechnummer auf der Bühne vor, und jedes Mal, wenn sie die Beine öffnete, ließen die Männer in der ersten Reihe ein Johlen hören, als hätte ihr Lieblingsspieler gerade einen Touchdown vollbracht. Sie spreizte sich auf einem Bett aus Dollarscheinen.
    Der Raum war groß und offen, aber es gab verschiedene Ebenen, die sich alle um die Bühne gruppierten. Eine Wand wurde über die gesamte Länge von einer Bar

Weitere Kostenlose Bücher