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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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eingenommen, hinter der halbnackte Mädchen Drinks mixten, und es gab mehrere kleinere Tanzflächen mit Scheinwerfern, Stangen und Bogenleitern. Das Mädchen führte uns zu einem erhöhten VIP-Bereich rechts von der Bühne, der von zwei Russen mit versteinerten Gesichtern bewacht wurde, die roboterartig zur Seite traten und uns passieren ließen. Nachdem wir es uns in den tiefen Klubsesseln bequem gemacht hatten, verrenkten sich die anderen Gäste die Hälse, um einen Blick auf uns werfen zu können, als wären wir eine Truppe von Vergnügungssüchtigen. Die einzigen anderen Leute in unserem Bereich des Clubs waren ein Mann, der alt genug war, um mein Großvater zu sein, und neben ihm ein Mädchen, das jung genug war, um meine kleine Schwester zu sein. Zwischen ihnen auf dem Tisch stand eine Flasche Champagner im Eiskübel. Der Mann trug einen Ring mit einem Brillanten, der so groß war, dass er wahrscheinlich Hilfe beim An- und Ausziehen brauchte. Eine Latina bot dem Mädchen einen Lapdance, und der alte Mann schien mäßig amüsiert.
    Hutch setzte sich in die Mitte, und der Rest verteilte sich um ihn herum. Buzz saß links von mir und Pollack auf der rechten Seite. Cards und Claybrooke hatten auf der anderen Seite des Tisches Platz genommen. Kaum hatten wir es uns bequem gemacht, als ein wunderschönes schwarzes Mädchen in einem hautengen Leopardenkleid mit einem Kühler und zwei Flaschen Champagner an unserem Tisch erschien. Sie stellte sich als Jaguar vor und erklärte uns, dass sie für heute Abend unsere exklusive Bedienung sei. Den zufriedenen Gesichtern nach zu urteilen, hatte niemand etwas dagegen einzuwenden. Zusätzlich zum Champagner bestellte Hutch eine Flasche Grey Goose Wodka.
    Pollack beugte sich zu mir herüber und fragte: »Alles in Ordnung?«
    »Solange ich nicht daran denke«, antwortete ich.
    »Gut, wir tun einfach so, als wäre es nie passiert«, sagte er. »Es bleibt unser Geheimnis.« Wir reichten uns unter dem Tisch die Hände.
    »Hier können wir wenigstens sehen, was wir bekommen«, sagte ich.
    »Genau das habe ich auch gerade gedacht«, sagte er.
    Die Lapdances begannen – eine ganze Parade nackter Frauen, eine schöner als die andere. Sie schlängelten sich und krochen, wandten sich und glitten; sie bewegten ihre Körper, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte. Der gute alte Bickerstaff war mittlerweile wohl schon in seinem fünften Traum, irgendwo versteckt in seinem gargantuesken Apartment, aber im Geiste war er mit uns in seinem dicken Geldbündel, das es sechs sehr wachen und sehr geilen Jungstuden ten ermöglichte, den Traum eines jeden pickeligen Halbwüchsigen wahr zu machen. Und während der Alkohol floss und die Nacht voranschritt, wurden die Tänzerinnen von zwei Mädchen abgelöst, die wir dafür bezahlten, dass sie sich gegenseitig verwöhnten, während wir zuschauten und johlten. Sogar Claybrooke hatte sich den vergoldeten Stock aus dem Arsch gezogen und machte mit. Cards und er waren sogar die ersten, die in die Hinterzimmer verschwanden; ihnen folgten Buzz und Pollack. Ich stand kurz vor einem Vollrausch, also ließ ich den Wodka stehen und trank Wasser.
    Gegen drei Uhr lehnte Cards sich zu mir herüber und sagte: »Ich muss jetzt schlafen. Wenn ich noch länger aufbleibe, überlebe ich das Training morgen nicht.«
    »Geht mir genauso«, sagte ich.
    »Glaubst du, es würde schlecht aussehen, wenn wir uns jetzt verabschieden?«
    Ich betrachtete die Mitglieder, jedes mit einer Tänzerin auf dem Schoß, die sie mit Pralinen fütterten. »Ich glaube, sie haben im Augenblick andere Sorgen als unseren frühen Abschied«, sagte ich.
    »Schau dir Buzz an«, sagte Cards mit einem Lachen.
    Der zähe Ringer aus Iowa war in seinem Sessel zusammengesunken, regungslos und mit gänzlich aufgeknöpftem Hemd; sein Kinn ruhte in einer Sabberpfütze auf seiner Brust.
    »Vielleicht sollten wir ihn auch mitnehmen«, schlug ich vor.
    Also standen Cards und ich auf, gingen zu Buzz hinüber und halfen ihm auf.
    »Wo wollt ihr hin, Jungs?«, fragte Hutch.
    »Zurück zum Apartment«, erwiderte Cards. »Wenn ich nicht ein bisschen Schlaf bekomme, kippe ich morgen beim Training aus den Latschen.«
    »Seid ihr sicher, dass für euch die Nacht vorbei ist? Als nächstes fahren wir zu einer Nachtkneipe nach Downtown.«
    Trotz der Versuchung lehnten wir ab, und Claybrooke war, trotz einer dominikanischen Version von Dolly Parton, die ihn zu ersticken versuchte, geistesgegenwärtig genug, uns

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