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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Schreck so weit aufgerissen, dass die Stirn hinter den Augenlidern zu verschwinden schien. Ich versuchte etwas zu sagen, aber mein Mund wollte mir nicht gehorchen. Also schrie ich noch einmal.
    Ich schaute zu Cindy hinüber. Ich konnte ihr ansehen, dass sie wusste, was passiert war. Pollack legte einen Arm um meine Schulter. »Alles in Ordnung, Spencer?«, sagte er.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie ich. »Wir müssen sofort weg von hier! Jetzt!«
    »Was ist los mit dir?«, fragte er. »Alles läuft großartig. Cindy möchte mich nach Hause begleiten. Mach nicht alles kaputt.«
    Ich packte Pollack am Kragen. »Sie sind Männer«, sagte ich. »Sie sind keine Mädchen.«
    Er stieß meine Hand fort. »Was zum Teufel faselst du da?«
    »Becky und Cindy sind Jungs! Wie du und ich.«
    »Du bist besoffen, Spencer«, sagte er lachend und warf seinen Arm um meine Schulter. »Wir haben hier zwei der heißesten Mädels an der Hand, und wenn du dich nicht beruhigst, wirst du es für uns beide vermasseln.«
    Ich griff um Pollack herum, krallte mich in Cindys Haar und zog daran. Sie schrie und wehrte sich, aber ich war zu stark und präsentierte Pollack die Perücke.
    »Verdammte Scheiße!«, schrie er. Cindy, die strohblonde Schönheit, trug nunmehr kurzes schwarzes Haar mit Mittelscheitel. Ich warf Cindy die Perücke wieder zu, und bevor ich mich umdrehen konnte, um Pollack von ihr wegzuzerren, hatte er schon ausgeholt. Er erwischte Cindys Nasenbein frontal, und danach sah ich nur noch Blut in alle Richtungen spritzen. Becky kreischte, und plötzlich waren wir von drei Typen mit wilden Bärten, schwarzen Stirnbändern und tätowierten Bizepse umringt.
    »Er hat eine Frau geschlagen«, kreischte Becky. Cindy hatte sich die Perücke mit einer Hand wieder übergezogen, während sie sich mit der anderen die Nase hielt.
    Ich sah mich schnell nach Hutch oder Buzz um, aber sie waren nicht mehr an der Bar. Ich musterte die drei Bären, die uns umringten, und mir wurde klar, dass es sehr wehtun würde. Pollack war bereits gegen die Wand gedrängt worden, und sie rückten immer näher. Ich hob die Hände, um mein Gesicht zu schützen. Doch plötzlich hörte ich: »Jungs, ihr wollt doch nicht etwa Streit anfangen?«
    Vor uns türmte sich ein Berg schwarzen Fleisches auf. Es war Tiny, mit bebenden Nasenflügeln und dickem Hals. Um uns herum hatte sich ein Kreis gebildet, und alle warteten darauf, dass gleich etwas passieren würde. Ich konnte Claybrooke und Hutch sehen, die sich ihren Weg durch die Menge bahnten. Die drei Bären blickten auf Tiny, warfen die Arme hoch und zogen sich vor dem beeindruckenden Hünen zurück.
    »Ich schätze, wir haben uns verstanden«, sagte Tiny mit einem Lächeln und wandte sich dann uns zu. »Wollt ihr bleiben oder gehen?«
    »Gehen«, sagte Claybrooke. »Sie reißen mir den Kopf ab, wenn einer unserer Kandidaten heute Abend verletzt wird oder die Nacht hinter Gittern verbringen muss.«
    Tiny bahnte uns einen Weg durch die wogende Menge. Als wir draußen waren, wandte Hutch sich an Pollack und fragte: »Was ist da drinnen passiert, zum Teufel?«
    »Missverständnis«, sagte Pollack.
    »Mann, du hast ein Mädchen geschlagen«, sagte Claybrooke. »Hast du den Verstand verloren?«
    Als Pollack sich umdrehte und mich ernst anstarrte, wusste ich, dass wir soeben einen Pakt geschlossen hatte, dieses Geheimnis mit ins Gab zu nehmen. »Es war nicht so gemeint«, sagte er. »Lasst es uns dabei bewenden.«
    Wir stiegen in den Fond der Limousine, und Hutch gab Tiny unser nächstes Ziel durch, das Lion’s Den. Dann wandte er sich an Pollack und mich und sagte: »Ich hoffe, ihr Kamele könnt euch diesmal ein bisschen benehmen. Ich habe dort einen guten Ruf zu verlieren.«
    »Was ist das Lion’s Den?«, fragte Cards.
    »Eine Stripbar am Times Square«, sagte Hutch mit einem Lächeln. »Da gibt’s die besten Tänzerinnen der Stadt. Der Besitzer importiert sie aus der ganzen Welt.«
    Die hellen Lichter der Stadt huschten vorüber, und ich versuchte, an etwas anders zu denken als daran, dass ich soeben einen Mann geküsst hatte, der mich darüber hinaus auch noch begrapscht hatte. Aber jedes Mal, wenn ich zu Pollack hinübersah, wurde ich daran erinnert, was gerade passiert war, und mehr als einmal war ich kurz davor, mich in den Fond der Limousine zu erbrechen. Tinys Zorn war das Einzige, das mich daran hinderte, die Rücksitze des Wagens zu ruinieren.
    Plötzlich befanden wir uns mitten in einem Panorama blitzender

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