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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Diamanten übrig waren.«
    »Vielleicht kannte deine Tante das Geheimnis deines Onkels, und sie wollte nicht, dass du es offenbarst oder in Schwierigkeiten gerätst.«
    »Davon bin ich überzeugt. Und ich habe so ein Gefühl, dass du heute Abend einem anderen Mitglied der Altehrwürdigen Neun begegnen wirst.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe im Laufe des Tages ein bisschen recherchiert. Stanford Jacobs und Onkel Randolph sind nicht nur sehr gute Freunde, Onkel Randolph war auch derjenige, der ihn für den Delphic ausgesucht hat. Laut Muriel, Onkel Randolphs Haushälterin, hat er ihn viele Male unten auf seinem Anwesen besucht. Sie sagt, dass die beiden enge Freunde waren, solange sie sich erinnern kann. Wenn du heute Abend also die Möglichkeit hast, dich ein bisschen länger mit Jacobs zu unterhalten, musst du ihn beeindrucken. Er besitzt sehr viel mehr Macht als die anderen Mitglieder. Seine Unterstützung könnte die Garantie dafür sein, dass du in den Club aufgenommen wirst.«
    »Du hast gut reden. Wie soll ich einen reichen alten Kerl beeindrucken, der schon alles gesehen hat?«
    »Sei scharfsinnig, aber nicht aggressiv. Es ist ein Balanceakt. Du musst freundlich und einnehmend sein und ihm die Gesprächsführung überlassen. Die alten Burschen sind Schaumschläger. Sie hören sich gerne reden. Sei geduldig und nicht vorlaut. Diese Leute mögen es nicht, vorgeführt zu werden, und schon gar nicht von einem kleinen Klugscheißer.«
    »Aber was kann ich einem siebzigjährigen Phantastillionär schon Interessantes erzählen?«, sagte ich. »Diese Leute reden über die Oper und die Börse, und von beidem habe ich nicht die geringste Ahnung.«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Dalton, »ich hab mir schon was ausgedacht. Wenn du ihn alleine erwischst, stelle ihm einfach eine Frage über chinesische Kunst.«
    »Soll das ein Witz sein?« Ich lachte. »Ich hab keinen Schimmer von chinesischer Kunst. Er wird sofort merken, dass ich ihn verarsche.«
    »Du musst gar nichts wissen. Du musst nur das Gespräch in Gang bringen und ihn dann einfach machen lassen. Ich habe herausgefunden, dass Jacobs ein leidenschaftlicher Sammler chinesischer Kunstwerke ist. Er besitzt eine der größten privaten Kollektionen der Welt. Wenn er einen freundlichen Eindruck macht, dann frag ihn, ob er dir ein paar Stücke zeigen könnte. Denk dran, diese Jungs spielen gerne den großen Zampano. Der Trick besteht darin, ihn glauben zu machen, dass du dich für chinesische Kunst interessierst, und schon kannst du locker ein paar Extrapunkte sammeln.«
    Ich war inzwischen drauf und dran, meine Entscheidung zu bereuen, auf diese Party zu gehen. Zuerst war es nur darum gegangen, ein paar verzogene Privatschüler zu beeindrucken, und jetzt sollte ich plötzlich einem Typen, der älter war als mein Großvater und reicher als Gott, einen Bären über chinesische Kunst aufbinden, als würde ich etwas davon verstehen. »Hoffentlich mache ich mich heute Abend nicht zum Affen«, sagte ich.
    »Du wirst das Kind schon schaukeln«, versicherte mir Dalton. »Sei einfach nur du selbst, und sie werden dich mit Haut und Haaren verschlingen. Durch diese erste Runde zu kommen ist eine große Prüfung, aber ich habe volles Vertrauen in dich. Letztendlich hat jemand dich aus einem bestimmten Grund vorgeschlagen. Wir wissen also, dass es mindestens eine Person im Club gibt, die dich mag. Wenn du selbst nicht an dich glaubst, tut es niemand.«
    »Um mich selbst mache ich mir keine Sorgen«, sagte ich, bevor ich auflegte, »sondern um sie.«
    »Ruf mich an, wenn du nach Hause kommst. Ich möchte alles wissen.«
    Ich zog mir meine beste Hose an, ein weißes Hemd und die Glückskrawatte, die ich zu jedem Basketballspiel in der Highschool getragen hatte. In meinem letzten Jahr hatten wir mit der Krawatte kein Spiel verloren, erst im Halbfinale der Landesmeisterschaft. Ich hatte gedacht, der Schlips würde auch in Cambridge Wunder wirken, doch leider hatte er seine Zauberkraft nicht auf die Roten übertragen können. Im letzten Jahr hatten wir häufiger verloren als ich in meiner gesamten Highschool-Karriere.
    Ich kämmte mir gerade das Haar, als ich zu hören glaubte, wie Percy mit einer Frau sprach. Ich schnappte mir mein maßgeschneidertes Jackett, ging in unser gemeinsames Zimmer – und sah sie auf Percys Bett sitzen. Sie hatte ihre Schuhe ausgezogen; ihr blondes Haar war unterhalb der Ohren abgeschnitten. Sie hatte große, traurige Augen und leuchtend rot

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