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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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Das Stadion leerte sich nach dem Abpfiff, und es begannen die richtigen Partys, während die Alumni mit ihren Kindern und Enkelkindern im Schlepptau über den Yard zogen und ihnen zeigten, wo sie vor Tausenden von Jahren gewohnt hatten, und der jüngeren Generation versprachen, dass auch ihre Bestimmung hier liegen würde, wenn sie es wollte.
    Am Montag hatten die teuren europäischen Autos und Limousinen den Campus wieder verlassen, und wir Zurückgebliebenen erholten uns langsam von dem langen Wochenende. Die meisten ließen ganz im Einklang mit der Tradition nach dem Spiel die ersten Seminare am Morgen sausen, bevor sie sich am Nachmittag aus dem Bett bequemten. Am folgenden Abend saßen Dalton und ich hinter verschlossenen Türen in einem Arbeitsraum im Keller des Lowell House. Er hatte eine Vergrößerung des Fotos der Altehrwürdigen Neun und eine Kopie von Moss Sampsons alter Polizeiakte dabei.
    »Er ist es, zweifelsfrei«, sagte Dalton über meine Schulter, als ich die vergrößerte Fotografie mit dem reflektierten Gesicht des Mannes im Fenster mit Sampsons Polizeifoto verglich.
    »Und es sieht so aus, als hätte er das Foto geschossen«, sagte ich. »Sein Gesicht ist zum Teil verdeckt, weil er die Kamera davor hält.«
    Dalton zog ein Papier voller handgeschriebener Notizen aus der Polizeiakte. »Hier steht, dass er aus einem Ort namens Beulah in Mississippi kam.«
    Ich schaute von den Fotos auf. »Sagtest du Beulah, Mississippi?«
    »So steht es hier. Geboren und aufgewachsen in Beulah, Mississippi, danach umgezogen in einen Ort namens Rosedale, wo er als Schnellkoch in der White Dog Tavern arbeitete.«
    »Mein Vater stammt aus Beulah, Mississippi«, sagte ich. »Ich erinnere mich, dass meine Mutter einmal gesagt hat, dass seine Familie schon immer dort gelebt hatte. Der Name ist irgendwie hängen geblieben. Es ist ein ziemlich kleiner Ort. Meine Mutter hat mir mal erzählt, dass in unserem Häuserblock in Chicago mehr Menschen lebten als in ganz Beulah.«
    »Vielleicht kannte dein Vater Moss Sampson.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Durchaus möglich. Wenn ein Ort so klein ist, kennt jeder jeden.«
    »Hast du jemals mit deinem Vater gesprochen?«
    »Nie.«
    »Kennst du jemanden aus seiner Familie?«
    »Selbst wenn du mir eine Million Dollar dafür geben würdest, ich könnte dir niemanden nennen.«
    Dalton betrachtete seine Aufzeichnungen. »Hier steht, dass Sampson im Staatsgefängnis von Mississippi saß, weil er zwei Menschen ermordet hatte. Der Gouverneur begnadigte ihn 1923, und er zog hierher nach Dorchester. Er hatte eine Frau namens Neila Dean, die er zusammen mit seinem Sohn Willie Lee in Beulah zurückließ. Und dann waren da noch zwei Brüder, Delrick und Omar, die ebenfalls im Staatsgefängnis zu Gast waren.«
    »Die Sampsons scheinen richtige Musterbürger gewesen zu sein«, sagte ich.
    »Man fragt sich ja, ob die Mitglieder seine Vergangenheit kannten, als sie ihn für die Arbeit im Delphic anstellten.«
    »Wahrscheinlich nicht«, sagte ich. »Das war im frühen 20. Jahrhundert. Es gab keine Computer oder Faxgeräte. Damals war es ganz einfach, seine Sachen zu packen, woanders hinzugehen und ein ganz neues Leben anzufangen.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht«, sagte Dalton. »Aber Sampson muss alles gewusst haben. Wie hätte es ihm entgehen können? Dieses Foto beweist, dass ihm die Altehrwürdigen Neun vertrauten, was bedeutet, dass er ihre Geheimnisse kannte.«
    Ich dachte an die letzte Zeile des Gedichts. Bleibt unser Beschützer nun voller Verlass. Und dann folgten die Buchstaben RMS.
    »Könnte das Gedicht vielleicht von Sampson handeln?«, sagte ich. »Bleibt unser Beschützer nun voller Verlass.«
    »Aber die zweite Zeile trifft nicht auf ihn zu«, sagte Dalton. »Ein Bruder im Gas in Untadeligkeit. Es gibt keine Möglichkeit, dass Sampson ein Mitglied der Altehrwürdigen Neun gewesen sein könnte. Er war nicht einmal Mitglied des Clubs.«
    »Vielleicht interpretieren wir es zu wörtlich«, sagte ich. »Vielleicht war er ein Bruder in übertragenem Sinne. Er war die einzige andere Person, die von ihren Geheimnissen wusste. Und sieh dir die Initialen an. RMS. Moss Sampson.«
    »Und was ist mit dem R?«
    »Vielleicht hat er seinen ersten Vornamen nicht benutzt, wie G. Gordon Liddy oder H. Ross Perot. Vielleicht hieß er ja R. Moss Sampson?«
    »Ich bin immer noch ein Fan von Robert Mead Swigert«, sagte Dalton. »Das Gedicht ergibt mehr Sinn, wenn man davon ausgeht, dass

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