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Der Geheime Orden

Der Geheime Orden

Titel: Der Geheime Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Smith
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der Innenstadt streichen.
    »Wenigstens hast du in deinen Shorts ganz süß ausgesehen«, sagte sie, legte den Arm um meine Taille und drückte mich. »Ein paar Mädchen in meiner Nähe haben während des ganzen Spiels über dich gesprochen. Ich wusste gar nicht, dass du einen so großen Fanclub hast.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich.
    »Die ganze Zeit plapperten sie darüber, wie süß du bist und wie gern sie mal mit dir ausgehen würden. Ich hatte ziemliche Probleme, mein Abendessen bei mir zu behalten.«
    »Versuch bloß nicht, mich zu trösten.«
    »Du wolltest doch die Wahrheit hören, oder?«
    »Lieber die Wahrheit als Mitleid.«
    Ich fand einen Stein auf dem Brückengeländer und schleuderte ihn mit einem Hüftwurf ins Wasser. Er war ein perfekter Wurf; vier Mal hüpfte der Stein über die Wasseroberfläche, bevor er versank. Sie drückte meinen Arm fester, und ich spürte, wie aller Ärger aus meinem Körper wich. Wir standen ein paar Minuten da, bevor ich sagte: »Irgendwie wird alles andere unwichtig, wenn ich hier mit dir stehe.«
    »Meinst du das wirklich?«
    »Natürlich.«
    Ich umarmte sie von hinten. Als ich zu ihr hinuntersah, bemerkte ich, dass sie weinte. »Was ist los?«, fragte ich.
    »Nichts.«
    »Nichts? Du weinst.«
    »Nein, tu ich nicht. Es ist der Wind, der mir das Wasser in die Augen treibt.« Sie drehte sich von mir weg, doch ich konnte immer noch sehen, wie ihr Tränen über die Wangen liefen. Sie weinte.
    »Du brichst das Versprechen, das wir uns gegeben haben«, sagte ich. »Wir wollten uns keine Lügen mehr erzählen.«
    Sie wandte mir das Gesicht zu. »Es gibt da etwas, das ich dir sagen muss, aber ich möchte es eigentlich nicht.«
    Ihr unheilschwangerer Tonfall bewirkte, dass sich mein Magen verkrampfte. Ich spielte sämtliche schlimmen Möglichkeiten durch. Ich wusste einfach, sie würde mir jetzt sagen, dass sie schon einen Freund hätte oder dass sie an einer unheilbaren Krankheit sterben würde. Ich machte mich auf den Tiefschlag gefasst. Doch sie schaute mich immer weiter an und sagte nichts.
    »Verdammt, Ashley, was ist?«
    »Ich kann es nicht«, sagte sie. »Tut mir Leid.«
    »Großer Gott, Ashley. Du solltest mittlerweile wissen, dass du mir alles erzählen kannst. Ich kann damit umgehen.«
    »Schwörst du es?«
    »Pfadfinderehrenwort«, sagte ich und hob die Schwurhand.
    Damit erntete ich ein schwaches Lächeln. Ich fragte mich, wie jemand so schön aussehen konnte, selbst wenn er weinte.
    Sie sah zu mir auf, schloss die Augen, schlug sie wieder auf und sagte: »Ich liebe dich, Spencer Collins.«
    Ich erlitt einen kurzen Realitätsausfall, und mein Körper und meine Sinne schienen die Verbindung verloren zu haben. Ich war wie benebelt. Doch langsam begriff ich, was sie da gesagt hatte, und zog sie an mich.
    »Und ich liebe dich, seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe«, sagte ich.
    Dann küsste ich sie, wie ich noch nie jemanden geküsst hatte.

37
     
    Der Delphic hatte mir nie offiziell mitgeteilt, dass ich aus dem Wettbewerb geflogen war, aber sie konnten sich die Mühe ohnehin sparen. Dalton und ich wussten bereits, dass Brathwaite und Jacobs dafür gesorgt hatten, dass mein Name schnell von der Liste gestrichen wurde. Für die verbleibenden Kandidaten hatten die Clubs die Kein-Kontakt-Phase eingeläutet, nachdem die ersten Runden der Mittag- und Abendessen zu Ende waren. Dalton zufolge war das abschließende Abendessen zur Aufnahme der neuen Mitglieder der letzte Termin der offiziellen Kandidatenkür, aber es würde mindestens noch eine Woche dauern, bis herauskam, wer auch die letzte Auswahlrunde überstanden hatte. Für die augenblickliche Phase galten strenge Regeln. Mitglieder durften auf keinen Fall Kontakt mit Kandidaten aufnehmen und Clubangelegenheiten mit ihnen diskutieren. Während der nächsten Tage würde jeder der neun Clubs eine ganze Nacht lang seine Mitgliederversammlung abhalten, auf der endgültig entschieden wurde, aus welchen etwa zwanzig Kandidaten der neue Mitgliederjahrgang bestehen würde.
    Für Harvard war es auch ohne die Aktivitäten der endgültigen Clubs in gesellschaftlicher Hinsicht eine der wichtigsten Wochen des Jahres. An jenem Wochenende waren wir Gastgeber der 105. Begegnung der Footballmannschaften von Harvard und Yale – stets eine Woche voller Partys und Fanveranstaltungen. »Schlagt Yale «-Schilder und Harvardbanner hingen an den alten Backsteingebäuden auf dem Yard, während die Läden am Square Harvardposter in ihre

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