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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Plätzen. Wir hatten mal einen Einbruch, bei dem das Bargeld in einer Plastiktüte am Boden des Windeleimers aufbewahrt wurde. Welcher Einbrecher, der etwas auf sich hält, würde schmutzige Windeln durchwühlen?”
    Sie sah aus dem Küchenfenster. “Melissas Kleider sind oben. Ihre Tasche habe ich nicht gefunden. Die hat er vielleicht mitgenommen. Sie könnte aber auch einfach irgendwo unter dem Durcheinander liegen.”
    “Wir hätten sie gefunden.”
    Sie nickte. “Stimmt. Ich hatte ganz vergessen, dass Sie bereits meine Sachen durchwühlt haben.” Sie drehte sich zu ihm um, lehnte sich an den Küchentresen und musterte ihn über den Rand ihrer Kaffeetasse hinweg. “Haben Sie meine Sachen höchstpersönlich durchsucht, Lieutenant?”
    Er dachte an den roten Seidenmantel. “Teilweise. Sie haben Ihr eigenes Kaufhaus hier.”
    “Ich habe eine Schwäche für schöne Dinge. Für alle möglichen schönen Dinge. Sie machen exzellenten Kaffee, Lieutenant. Gibt es jemanden, der Ihnen morgens den Kaffee kocht?”
    “Nein. Im Moment nicht.” Er stellte die Tasse ab. “Das war nicht besonders subtil.”
    “Sollte es auch nicht sein. Nicht dass ich etwas gegen Konkurrenz einzuwenden hätte. Ich will einfach nur wissen, ob es welche gibt. Ich glaube zwar noch immer, dass ich Sie nicht mag, aber das könnte sich ja ändern.” Sie hob eine Hand an ihren Zopf. “Und dann wäre ich gern vorbereitet.”
    “Ich bin daran interessiert, den Fall abzuschließen, und nicht daran, mit Ihnen Spielchen zu treiben … Grace.”
    Sein Ton war so kalt, so vollkommen leidenschaftslos, dass umgehend ihr Kampfgeist erwachte. “Ich vermute, Sie mögen keine aggressiven Frauen.”
    “Nicht besonders.”
    “Na dann.” Sie machte lächelnd einen Schritt auf ihn zu. “Dann werden Sie das hier hassen.” Mit einer schnellen, sicheren Bewegung griff sie ihm ins Haar und zog sein Gesicht zu sich heran.

4. KAPITEL
    E in heftiger Schock jagte durch seinen Körper, in seinem Kopf drehte sich alles, sein Blut begann zu kochen, ein Schmerz fuhr in seinen Bauch. Keine Faser seines Körpers blieb von dem Angriff ihrer üppigen, fordernden Lippen verschont.
    Ihr Geschmack war überraschend vertraut und berauschte ihn wie schwerer Wein, stieg ihm sofort zu Kopf und ließ ihn verwirrt, betrunken und verzweifelt zurück.
    Seine Muskeln spannten sich an, machten ihn jederzeit zum Sprung bereit. Er musste all seinen Willen aufbringen, um die Arme an den Seiten zu halten und nicht das, was sich ihm darbot, sofort an sich zu reißen. Ihr Duft war dunkel und genauso betäubend wie ihr Geschmack. Ihr leises Seufzen, als sie ihren herrlichen Körper an seinen drückte, war eine quälende Aussicht auf das, was sein könnte.
    Er zählte langsam bis fünf, ballte die Hände zu Fäusten, löste sie dann wieder und ließ den Kampf in sich toben, während sein Mund reglos und sein Körper abweisend blieb. Den Triumph gönnte er ihr nicht.
    Sie wusste, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Schon in der Sekunde, als sie den Schritt auf ihn zuging, die Hand nach ihm ausstreckte, wusste sie es. Sie hatte schon zuvor in ihrem Leben Fehler gemacht und sich geschworen, keinen davon zu bereuen.
    Doch diesen bereute sie.
    Sie bereute es zutiefst, dass sich seine Lippen so perfekt anfühlten. Dass die Beschaffenheit seiner Haare, die Form seiner Schultern, seine breite Brust, dass all das sie reizte, obwohl sie ihn hatte reizen wollen. Sie hatte ihm zeigen wollen, was sie anzubieten hatte. Wenn er nur endlich darum bettelte.
    Stattdessen überschwemmte sie eine Woge der Lust, und als sie seine Lippen spürte, bot sie ihm mehr an, als sie beabsichtigt hatte. Und er gab nichts zurück. Rein gar nichts.
    Sie nahm seine Unterlippe sanft zwischen die Zähne, biss einmal kurz zu, verbarg ihre riesige Enttäuschung, indem sie zurücktrat und ihm ein amüsiertes Lächeln schenkte.
    “Ach ja, Sie sind richtig cool, nicht wahr, Lieutenant?”
    Das Blut rauschte ihm noch immer in den Ohren, aber er sah sie nur ausdruckslos an. “Sie sind es wohl nicht gewohnt, dass Ihnen jemand widersteht?”
    “Nein.” Sie strich mit einer Fingerspitze über die Lippen. “Andererseits haben die meisten Männer, die ich geküsst habe, auch kein Eiswasser in den Adern. Wie schade.” Sie nahm den Finger von ihren Lippen und legte ihn auf seine. “So ein hübscher Mund. So viel Potenzial. Aber vielleicht interessieren Sie sich einfach nicht … für Frauen.”
    Das Grinsen, das er ihr zuwarf,

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