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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Prinzip keinen Schmuck. Seine Augen sind kalt”, fügte sie hinzu, “aber viele Frauen, einsame Frauen, sehen das gar nicht. Sie sehen nur, was sie sehen wollen.” Sie holte tief Luft. “Das ist der Mann, der Melissa getötet hat, nicht wahr?”
    Er wollte ihr die übliche Standardantwort geben, doch in diesem Moment sah sie auf, und er saß nah genug bei ihr, um den Ausdruck in ihren Augen hinter den dunklen Gläsern zu erkennen. “Ich denke schon. Seine Fingerabdrücke waren überall im Haus. Manche Oberflächen wurden abgewischt, aber er hat vieles übersehen, was mich annehmen lässt, dass er in Panik geriet. Entweder weil sie gestürzt ist oder weil er nicht finden konnte, was er suchte.”
    “Und du gehst eher von Letzterem aus. Dies hier ist kein Mann, der in Panik gerät, weil er eine Frau umgebracht hat.”
    “Nein, eher nicht.”
    “Sie konnte ihm nicht geben, was er wollte, weil sie gar nicht wusste, wovon er sprach.”
    “Vermutlich. Aber deswegen trifft dich keine Schuld! Wenn du das unbedingt glauben willst, dann musst du Bailey ebenfalls Vorwürfe machen.”
    Grace öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. “Klug argumentiert, Lieutenant”, bemerkte sie nach einem Moment. “Also ziehe ich Sack und Asche wieder aus. Und, hast du ihn gefunden?”
    “Er ist tot.” Er nahm das Foto wieder an sich. “Und ich gehe davon aus, dass derjenige, der ihn angeheuert hat, ihn auch gefeuert hat. Für immer.”
    “Verstehe.” Sie fühlte nichts, keine Erleichterung, keinen Triumph. “Aber wo führt uns das hin? Eine Menge Menschen sind gestorben. Wofür? Als eine Art Opfergabe?”
    “Ich glaube nicht, dass es ihm um Blut geht. Es geht ihm nur um die Steine.”
    “Liebe, Weisheit und Edelmut”, sagte sie leise. “Der Diamant, den ich bei mir hatte, fühlte sich geradezu lebendig an. Mächtig. Will er die Steine, weil sie schön, unbezahlbar und uralt sind, oder glaubt er tatsächlich an die Legende? Glaubt er, wenn er alle drei Steine in das Dreieck einfügt, dass er dann göttliche Macht und Unsterblichkeit erlangt?”
    “Die Leute glauben, was sie glauben wollen. Aus welchem Grund auch immer er die Diamanten besitzen will, er ist bereit, dafür zu töten.” Seth ignorierte seine eigenen Regeln, indem er Grace seine Gedanken mitteilte. “Geld ist nicht die treibende Kraft. Er hat bereits über eine Million Dollar investiert. Er will die Steine besitzen, er will sie in Händen halten, egal, was es kostet.” Während er sprach, sah er plötzlich ein verschwommenes Bild vor sich, einen Altar, ein goldenes Dreieck, die drei blauen Diamanten. Einen dunklen Mann mit hellen Augen und einem blutigen Schwert.
    “Und du glaubst nicht, dass er jetzt aufhören wird. Du denkst, dass er es weiter versuchen wird.”
    Verwirrt von dem Bild in seinem Kopf schüttelte er sich und verließ sich wieder auf seinen Verstand und seinen Instinkt. “O ja.” Er verengte die Augen zu Schlitzen. “Er wird es weiter versuchen.”
    Seth schaffte es, um genau zwanzig Uhr vierzehn vor Cades Haus zu parken. Die letzte Besprechung mit seinem Chef hatte bis nach neunzehn Uhr gedauert, danach war er schnell nach Hause gehetzt, hatte sich umgezogen und war wieder losgefahren. Immer wieder hatte er sich währenddessen gesagt, dass es besser wäre, zu Hause zu bleiben und einfach einen ruhigen Abend zu verbringen.
    Die Pressekonferenz am nächsten Morgen war für Punkt neun Uhr angesetzt, und spätestens da musste er einen klaren Kopf haben. Doch jetzt saß er in seinem Wagen, war nervös und fühlte sich auf alberne Weise unbehaglich.
    Er war unberechenbaren Killern in dunklen Fabrikgebäuden nachgejagt, er konnte mit gleichmäßigem Puls eiskalte Serienmörder verhören – aber jetzt war er aufgeregt wie ein Schuljunge.
    Er hasste Cocktailpartys. Die belanglosen Gespräche, das alberne Essen, die aufgesetzten Gesichter, die entweder Begeisterung oder Langeweile vortäuschten, je nach Bedarf.
    Vor allem aber verunsicherte ihn die Aussicht, ohne jeden beruflichen Grund Zeit mit Grace Fontaine zu verbringen.
    Nie zuvor hatte ihn eine Frau so tief beeindruckt wie sie. Und zwar von der Sekunde an, in der er ihr Porträt zum ersten Mal sah. Es half auch nicht, dass er sich einredete, dass sie oberflächlich und verwöhnt war. Eine Frau, die wusste, dass die Männer ihr zu Füßen lagen. Das hatte schon nicht geholfen, bevor er sie im Krankenhaus gesehen hatte – jetzt half es noch viel weniger.
    Er konnte nicht behaupten,

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