Der geheime Stern
anschmachten zu lassen, findest du nicht?” Sie warf ihm einen verführerischen Blick zu. “Du hast ja nicht vor, mich anzuschmachten, oder?”
“Trink dein Glas aus und verabschiede dich”, sagte er kühl. “Wir gehen.”
Grace seufzte übertrieben. “Oh, wie ich es liebe, Befehle von starken Männern entgegenzunehmen.”
“Das werden wir noch herausfinden.” Er stellte ihr halb leeres Glas weg. “Lass uns gehen.”
DeVane sah ihnen nach, beobachtete, wie Seth die Hand an Graces unteren Rücken legte und sie durch die Menschenmenge steuerte. Dieser Cop würde dafür bestraft werden, dass er sie anfasste.
Sie gehört mir, dachte DeVane und biss die Zähne zusammen, um seinen Zorn zu unterdrücken. Dass sie füreinander bestimmt waren, hatte er in dem Moment gewusst, in dem er ihre Hand genommen und in ihre Augen gesehen hatte. Sie war perfekt. Makellos. Nicht nur die drei Sterne hatte das Schicksal für ihn vorgesehen, sondern auch diese Frau, die die Diamanten vielleicht ebenso liebte wie er selbst. Schließlich hatte sie einen davon besessen.
Sie würde die Macht der Diamanten begreifen, würde sie noch verstärken. Zusammen mit den drei Sternen von Mithra, schwor sich DeVane, würde Grace Fontaine das Glanzstück seiner Sammlung bilden. Sie würde ihm die Diamanten bringen. Und dann würde sie ihm gehören. Für immer.
Als sie ins Freie traten, lief Grace erneut ein Schauer über den Rücken. Sie fröstelte und blickte zurück. Durch die hohen Fenster konnte sie DeVane sehen. Sie hätte schwören können, dass ihre Blicke sich trafen – doch diesmal erkannte sie keine Freundlichkeit in seinen Augen. Eine unerklärliche Furcht stieg in ihr auf, hastig drehte sie sich wieder um.
Als Seth ihr die Wagentür öffnete, stieg sie ein, ohne sich zu beschweren oder einen Kommentar abzugeben. Sie wollte nur weg, weg von diesem Mann, der sie nach wie vor zu beobachten schien. Fröstelnd rieb sie sich die Oberarme.
“Dir wäre nicht kalt, wenn du etwas mehr anhättest.” Seth steckte den Schlüssel ins Zündschloss.
Beinahe hätte sie lachen müssen. “Also wirklich, Lieutenant. Dabei frage ich mich schon, wie lange es wohl dauert, bis du mir endlich dieses Kleid ausziehst.”
“Nicht mehr lange”, entgegnete er, ohne sie anzublicken.
“Gut.” Entschlossen, dafür zu sorgen, dass er sein Versprechen hielt, schmiegte sie sich an ihn und knabberte an seinem Ohr. “Lass uns ein paar Gesetze brechen”, flüsterte sie.
“Bei mir reicht es jetzt schon für eine Selbstanzeige.”
Sie lachte leise, kurz, atemlos. Er wusste selbst nicht, wie er überhaupt noch in der Lage war, Auto zu fahren. Sie löste seine Krawatte und knöpfte sein Hemd halb auf. Ihre Hände waren überall, ihre Lippen neckten ihn, sein Ohr, seinen Nacken, seine Wange, während sie mit heiserer Stimme Versprechungen flüsterte.
Die Fantasien, die sie mit unglaublicher Geschicklichkeit formulierte, brachten das Blut in seinen Lenden zum Brodeln. Vor seinem Haus kam er mit quietschenden Reifen zum Stehen und zog Grace über den Sitz, wobei sie einen Schuh noch im Auto verlor und den anderen, als er sie zum Haus trug. Kaum hatte er die Tür geöffnet, drückte er sie gegen die Wand und stürzte sich auf ihre Lippen.
Er hatte aufgehört zu denken. Konnte nicht mehr denken. Alles, was er spürte, war ursprüngliches, ungestümes Verlangen. Ungeduldig schob er den Rock ihres Kleides nach oben und riss die feine seidene Barriere fort, die ihn noch von ihr trennte. Dann befreite er sich selbst, umklammerte ihre Hüften und drang mit einem einzigen tiefen Stoß in sie ein.
Grace schrie auf, nicht vor Schreck, nicht um sich gegen seine fast schon brutale Eroberung zu wehren. Sondern überwältigt von unglaublicher Lust. Sie schlang die Beine um ihn und kam ihm entgegen, begegnete ihm Stoß um Stoß.
Nichts anderes zählte mehr. Reines, animalisches Gefühl. Gewaltige Erlösung. Ihr Körper schien in tausend Stücke zu zerspringen, als er sich in sie ergoss.
Er stützte sich mit einer Hand gegen die Wand ab, rang nach Atem, versuchte wieder zu Bewusstsein zu kommen. Sie waren kaum durch die Tür gewesen, da war er über sie hergefallen wie ein brünstiger Bulle.
Es gibt keinen Grund, sich zu entschuldigen, dachte er. Wir wollten es beide.
Nein, gewollt war ein viel zu lahmes Wort. Sie hatten sich nacheinander verzehrt , so wie verhungernde Tiere sich nach einem Stück Fleisch verzehren. Nie zuvor hatte er eine Frau weniger sorgsam
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