Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Arbeit fertig sein, also dachte ich …” Sie brach ab, als er nicht aufhörte, sie anzustarren. “Was ist los?” Verunsichert rieb sie sich die Nase.
    Ohne sie aus den Augen zu lassen, ging er zum Telefon an der Wand und wählte eine Nummer. “Hier ist Buchanan”, sagte er. “Ich komme später. Ich nehme ein paar Stunden frei.” Nachdem er aufgelegt hatte, streckte er die Hand nach ihr aus. “Komm zurück ins Bett. Bitte.”
    Sie stand auf und legte ihre Hand in seine.
    Als sie sich hastig entkleidet und die Vorhänge zugezogen hatten, um das grelle Sonnenlicht zu filtern, nahm er sie in seine Arme und zog sie mit sich aufs Bett. Er musste sie festhalten, musste sie spüren, sich wenigstens für eine Stunde ganz den Gefühlen hingeben, die in ihm tobten. Nur eine Stunde Zeit, und doch hatte er es nicht eilig. Er gab ihr Küsse, die Ewigkeiten zu dauern schienen, und liebkoste ihren Körper mit geduldigen, sanften Berührungen.
    Sie erbebte seufzend unter seiner Zärtlichkeit, und wann immer sich ihre Lippen trafen, fuhr ein Schauer durch ihren Körper. Sie verloren sich in ihrer Lust, die Luft um sie herum schien dick und schwer zu werden, machte ihre Bewegungen noch träger.
    Als er mit Händen und Lippen ihren Körper hinabwanderte, stöhnte sie auf, öffnete sich für ihn, bog sich ihm entgegen.
    “Sag, dass du mich willst.”
    “Ja.” Sie umfasste seine Hüften, drängte ihn, sie endlich zu nehmen. “Ich will dich.”
    “Sag, dass du mich brauchst.” Er leckte über ihre Brustspitze.
    “Ja.” Sie stöhnte auf, als er sanft zu saugen begann. “Ich brauche dich.”
    Sag, dass du mich liebst . Doch das forderte er nur in Gedanken, während er seine Lippen wieder auf ihre presste.
    “Jetzt.” Er sah ihr tief in die Augen.
    “Ja.” Sie wölbte sich ihm entgegen. “Jetzt.”
    Er drang in sie ein, so langsam, so quälend langsam, dass sie beide erbebten. Er sah, wie ihre Augen sich mit Tränen füllten, und begann sich in ihr zu bewegen – unendlich ruhig, sanft. Eine Träne lief ihr glitzernd über die Wange, ihre Lippen zuckten, und er spürte, wie sie sich um ihn zusammenzog und ihn festhielt. “Lass die Augen offen”, flüsterte er. “Ich will deine Augen sehen, wenn du kommst.”
    Sie konnte es nicht aufhalten. Seine Zärtlichkeit zerriss sie schier. Sie flüsterte seinen Namen, murmelte ihn dann noch einmal an seinen Lippen. Und ihr Körper zuckte, als die nächste Welle sie überschwemmte.
    “Ich kann nicht …”
    “Ich will dich.” Er fiel und fiel und fiel. “Ich will alles von dir, Grace.”

10. KAPITEL
    G race wiegte das Baby in ihrem Arm. Das Mädchen, das kaum groß genug war, um ihre Armbeuge auszufüllen, starrte sie mit seinen großen dunkelblauen Augen an.
    Man hatte das Loch in seinem Herzen repariert, die Aussichten waren gut.
    “Dir geht es bald wieder besser, Carrie. Deine Mama und dein Papa machen sich große Sorgen um dich, aber du wirst wieder gesund.” Sie strich über die Wange des Babys und glaubte – hoffte –, dass Carrie ein wenig lächelte.
    Am liebsten hätte sie sie in den Schlaf gesungen, doch die Schwestern verdrehten immer kichernd die Augen, wenn sie sich an einem Schlaflied versuchte. Halb sang sie, halb murmelte sie, bis Carries Augen schwer wurden.
    Auch als sie längst eingeschlafen war, hörte Grace nicht auf, sie zu schaukeln. Mit dem schlafenden Kind auf dem Arm und selbst müde konnte sie sich ihrer tiefsten Sehnsucht hingeben.
    Sie wünschte sich eigene Kinder, sehnte sich danach, sie in sich zu tragen, ihr Gewicht zu spüren, ihre Bewegungen, sie auf die Welt zu bringen und sie an ihrer Brust trinken zu lassen.
    Sie wollte mit ihnen auf und ab gehen, wenn sie weinten, wollte sie beim Schlafen beobachten, wollte sich um sie kümmern, sie des Nachts trösten, sehen, wie sie größer wurden.
    Mutter zu sein war ihr größter Wunsch und dieser Wunsch ihr größtes Geheimnis.
    Anfangs hatte sie befürchtet, die ehrenamtliche Tätigkeit auf der Kinderstation nur aufgenommen zu haben, um diese nagende Sehnsucht zu stillen. Aber als sie zum ersten Mal ein krankes Kind im Arm hielt, wusste sie, dass diese Arbeit ihr weit mehr bedeutete.
    Sie hatte so viel zu geben, trug so viel Liebe in sich, die sie verschenken wollte und die hier gebraucht wurde. Niemand hinterfragte oder beurteilte sie. Hier konnte sie etwas wirklich Wertvolles tun, etwas, das wichtig war.
    “Carrie ist wichtig”, murmelte sie, küsste das schlafende Baby auf den Kopf und

Weitere Kostenlose Bücher