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Der geheime Stern

Der geheime Stern

Titel: Der geheime Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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du Zeit und Raum hast, dich mit mir zu beschäftigen?”
    “Nein.” Er richtete sich kerzengerade auf. “Ich bin ein Cop, und meine Arbeit steht an erster Stelle.”
    “Ich glaube nicht, dass ich jemals von dir verlangt habe, daran etwas zu ändern. Ich finde deinen Einsatz bewundernswert. Geradezu heldenhaft.” Sie lächelte dünn. “Aber das ist bedeutungslos, genauso wie dieses Gespräch.” Sie griff wieder nach ihrem Glas. “Du kennst ja den Weg zur Tür.”
    Nein, sie hatte nie verlangt, irgendetwas zu ändern. Hatte nie seinen Job infrage gestellt. Was tat er da eigentlich? “Das müssen wir ausdiskutieren.”
    “Das ist deine Art, nicht meine. Bildest du dir wirklich ein, dass du hier in meinem Haus herumstehen kannst und …”, ihre Stimme überschlug sich fast, “… dass du mir in meinem eigenen Haus das Herz brechen kannst, dass du mir den Laufpass geben kannst und dass wir dann noch ein höfliches Gespräch darüber führen? Ich will, dass du gehst .” Sie knallte das Glas so heftig auf den Tisch, dass der Stiel zerbrach. “Auf der Stelle.”
    Woher diese Heftigkeit?, wunderte er sich. Sein Beeper piepste, doch er reagierte nicht. “Wir werden uns nicht auf diese Weise trennen.”
    “Doch, exakt auf diese Weise”, sagte sie. “Hältst du mich für blöd? Meinst du, ich weiß nicht, dass du heute Abend hierhergekommen bist, um einen Streit anzuzetteln, damit es genau so endet? Meinst du, ich weiß nicht, dass du dich immer zurückhalten und alles hinterfragen und analysieren wirst, egal, was ich dir gebe? Nun, dann analysiere dies hier: Ich war bereit, dir mehr zu geben, und zwar alles, was du wolltest. Und jetzt kannst du dich den Rest deines Lebens fragen, was du heute Abend verloren hast.”
    Als sein Beeper erneut losging, rauschte sie an ihm vorbei, durchquerte den Eingangsbereich und riss die Haustür auf. “Sie werden diesen Anruf woanders tätigen müssen, Lieutenant.”
    Er ging auf sie zu, doch obwohl seine Arme zuckten, widerstand er dem Bedürfnis, sie nach ihr auszustrecken. “Wenn ich das erledigt habe, komme ich zurück.”
    “Du wirst nicht willkommen sein.”
    Er spürte, wie er an eine Grenze gelangte, die er noch nie zuvor übertreten hatte. “Das spielt keine Rolle. Ich komme zurück.”
    Dazu sagte sie nichts, knallte nur die Tür hinter ihm zu und drehte lautstark den Schlüssel im Schloss um. Dann lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Tür. Ein heißer, schneidender Schmerz jagte durch ihren Körper. Mit der geschlossenen Tür zwischen sich und ihm war es noch schlimmer. Die Kerzen flackerten noch immer, die Blumen dufteten noch immer.
    Sie erkannte, dass jeder einzelne Schritt, den sie gestern und heute gegangen war, jeder Schritt seit dem Moment, in dem sie ihn das erste Mal gesehen hatte, zu diesem Augenblick der Trauer führen musste. Sie hatte nicht die Macht besessen, es aufzuhalten, es zu ändern. Nur Narren glaubten, dass sie ihr eigenes Schicksal in Händen hielten. Sie selbst war früher einmal davon überzeugt gewesen.
    Die magische Macht der Diamanten, dachte sie mit einem traurigen Lächeln. Liebe, Weisheit und Edelmut. Der Zauber hatte ihr übel mitgespielt, hatte ihr einen verlockenden Augenblick der Hoffnung geschenkt, nur um ihr das Glück wieder zu entreißen.
    Als es an die Tür klopfte, schloss sie die Augen. Wie konnte er es wagen zurückzukommen, nachdem er ihre Träume zerstört hatte, ihre Hoffnungen und Wünsche? Und wie konnte es sein, dass sie ihn trotz allem liebte?
    Nun, er würde sie nicht weinen sehen. Sie richtete sich auf, wischte sich über die feuchten Wangen. Er würde sie überhaupt nicht sehen, weil sie nicht vorhatte, ihn hereinzulassen.
    Sie lief zum Telefon. Es würde ihm überhaupt nicht gefallen, wenn sie den Notruf wählte und einen Eindringling meldete. Aber damit machte sie ein für alle Mal ihren Standpunkt klar. Sie hob den Hörer in dem Moment ab, in dem sie das Zersplittern von Glas hörte. Sie wirbelte herum, die Alarmanlage schrillte, sie hatte gerade noch Zeit zu sehen, wie ein Mann auf sie zustürzte. Er packte sie, presste ein ekelhaft nach Chloroform riechendes Tuch vor ihr Gesicht. Dann wurde alles um sie herum schwarz.
    Seth war gerade mal drei Meilen entfernt, als sein Telefon erneut klingelte. “Buchanan!”, meldete er sich gereizt.
    “Lieutenant, Detective Marshall hier. Wir haben gerade einen Alarm reinbekommen. Vermutlich Einbruch, 2918 East Lark Lane, Potomac.”
    “Wie bitte?” Einen

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