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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lear
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riechen. Der Kellner versuchte so gut wie möglich, der Pfütze aus Wein und Cocktails auf der Tischplatte Herr zu werden.
    »Es tut mir leid, meine Damen und Herren. Sehr leid. Oh, du meine Güte. O je.« Der arme alte Mann tat mir wiederum leid; ich ging ihm zur Hand, und einige Minuten später hatten wir den gröbsten Schmutz beseitigt.
    »Das Mittagessen ist verdorben«, klagte der Kellner und brach beinahe in Tränen aus. »Das Hühnchen … über den ganzen Boden verteilt …«
    »Dann bringen Sie uns Brot, Käse und Wein!«, befahl Lady Antonia, und zur Abwechslung war ich mit ihr einer Meinung.
    Es ging nur sehr langsam voran; bei diesem Tempo würden wir drei Tage bis London brauchen. Wo war der Schaffner? Was ging hier vor? Warum hielt uns niemand auf dem Laufenden?
    Ich stopfte mir gierig Brot und Käse in den Mund und ignorierte die großen Augen und gezischelten Missfallensbekundungen mir gegenüber. Ich wischte mir den Mund mit einer feuchten Serviette ab. »Wenn Ihre Königliche Hoheit mich entschuldigen, ich will herausfinden, was zum Teufel hier passiert. Sie können gern den ganzen Tag hier sitzen bleiben und in Ihrem eigenen Saft schmoren.«
    »Na, das ist ja reizend! Ich sollte wohl nicht überrascht sein. Alle Amerikaner, selbst die aus besseren Familien, sind überaus unbeholfen in den Feinheiten der Etikette …«
    Ihre Stimme wurde immer leiser, während ich aus dem Speisewagen marschierte. Kaum war ich auf dem Gang, da kam Simmonds, der Schaffner, auf mich zu.
    »Mr. Mitchell! Bitte gehen Sie in den Speisewagen zurück!«
    »Was ist denn los, Simmonds? Das ist doch lächerlich. Mehrere Fahrgäste sind verletzt.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst, Sir. Wir haben ein Problem mit den Weichen. Ich muss Sie bitten, in den Speisewagen zurückzukehren und sich zu setzen.«
    »Warum?«
    »Weil wir gleich –«
    Die Bremsen kreischten, und mit einem weiteren furchtbaren Ruck blieben wir stehen. Ich stieß mit Simmonds zusammen. Zum Glück gingen diesmal nicht die Lichter aus. Ich stützte mich mit einem Bein ab und hielt seinem Gewicht stand; das war keine unangenehme Lage, zumal unsere Gesichter sich beinahe berührten. Ich konnte den Tabak in seinem Atem riechen.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir.«
    »Schon gut, Simmonds.« Ich stellte ihn wieder auf, wir räusperten uns beide und richteten unsere Hemdkrägen.
    »Wir sehen uns dazu gezwungen, wieder in den Tunnel zu fahren, Sir. Dabei kann es holprig werden. Bitte gehen Sie in den Speisewagen und fordern Sie die anderen Fahrgäste auf, sich hinzusetzen. Alle schweren oder zerbrechlichen Gegenstände sollten sicher verstaut werden. Achten Sie darauf, dass die Kinder in Sicherheit sind.«
    »Das klingt so ernst, Simmonds. Sind wir in Gefahr?«
    Er war blass, der Mund wirkte hart. »Nein, Sir, Sie sind nicht in Gefahr. Gehen Sie einfach in den Speisewagen, dort sind Sie sicher.«
    Ich hielt es für das Beste, seiner Aufforderung Folge zu leisten. Simmonds ging zurück in die entgegengesetzte Richtung – plötzlich blieb er stehen und schrie entsetzt auf.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und sah, dass er wie versteinert vor der Toilette stand.
    »Was ist los, Mann? Um Gottes willen, was haben Sie?«
    »Sehen Sie, Sir.« Er wies auf den Teppich vor der Tür – dort breitete sich langsam ein dunkelroter Fleck aus. »Blut.«
    Blut war es sicherlich, und zwar genug davon, um sich auf dem Boden der Toilette zu sammeln und zudem einen Fleck von rund dreißig Zentimetern Durchmesser auf dem Teppich davor zu bilden. Also eine ganze Menge Blut.
    »Wer ist da drin?«
    »Ich weiß nicht, Sir.« Simmonds hämmerte an die Tür, auch wenn wir beide wussten, dass das zwecklos war. »Aufmachen! Machen Sie auf! Was ist da los?«
    »Sie werden die Tür schon selbst öffnen müssen, Simmonds. Sie haben doch einen Generalschlüssel, oder? Bertrand sagte, Sie hätten einen.«
    »Natürlich.« Seine Hände zitterten. »Oh Gott, Mr. Mitchell, was ist da passiert?«
    »Jemand ist verletzt. Und zwar ziemlich stark, so wie’s ausschaut. Sie müssen mich dieser Person helfen lassen.«
    »Bitte, Sir – würden Sie öffnen? Der Anblick von Blut … ich kann nicht …«
    Ich dachte einen Moment lang, dass er Bertrand gegenüber nicht so zartbesaitet gewesen war, aber dies war nicht der rechte Moment für alten Groll.
    »Gut, geben Sie mir den Schlüssel.«
    Simmonds suchte verzweifelt seine Jacken- und Hosentaschen ab und sah sich auf dem Boden um.
    »Er ist

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