Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
Vom Netzwerk:
Gefahr macht mich sensibel, schätze ich.»
    Blizzard hatte seinen Schritt nicht verlangsamt. Er lief um die Präriehunde herum, als wären es Hindernisse auf dem Weg – und keine lebendigen Wesen, die er möglicherweise zertreten konnte.
    Noah sah sich um. Dann deutete er mit dem Finger in eine Richtung: «Wir stecken in der Falle!»
    Die Hälfte der Affen sprang jetzt durch die Bäume und hangelte sich von Ast zu Ast, während die anderen zurückblieben.
    «Sie klettern an uns vorbei!», rief Ella. «Sie wollen uns umzingeln!»
    Den Scouts blieb keine andere Wahl, als weiterzulaufen. Die Affen holten sie ein und kletterten neben und über ihnen an den Ästen vorbei. Kurz darauf ließen sich die schnellen Tiere vor den Scouts auf die Rampe fallen. Blizzard blieb stehen und knurrte drohend. Er schwang den Kopf langsam hin und her, um sich ein Bild von der Lage zu machen, und zeigte dabei seine knochenbrecherischen Zähne.
    «Was machen wir denn jetzt?», rief Richie. «Was wollen diese dämlichen Affen überhaupt von uns?»
    Noah wusste auch keine Antwort darauf, doch er traute den Affen nicht. Sie standen unter Charlie Reds Kommando, und Charlie Red wollte offenbar verhindern, dass Noah Megan fand. Charlie Red war einer von den Bösen.
    «Wir sitzen in der Falle», stellte Ella fest.
    Marlo flog aus den Baumwipfeln herab und landete aufgeregt schreiend auf Noahs Schulter.
    «Marlo! Was sollen wir jetzt tun?», fragte Noah.
    Der Eisvogel warf einen Blick auf die Polizeiaffen und flog zurück in die Bäume. Die Affen hingegen näherten sich den Scouts von hinten und von vorn auf etwa zwanzig Meter.
    «Und jetzt?», fragte Ella.
    «Lauf einfach durch sie durch, Blizzard!», befahl Noah. «Das ist unsere einzige Chance.»
    Der Eisbär hob das Kinn und brummte. Er verlagerte sein Gewicht und bereitete sich darauf vor, durch die Affen hindurchzustürmen. Doch plötzlich –
kraaaack! krrraaack! krraaaccckk!
 – knackten die Bambusstäbe unter seinen Hinterpfoten, und die zerbrochenen Teile kippten in Richtung des tief unter ihnen liegenden Nebels. Die Scouts schrien vor Schreck auf. Die Präriehunde stoben in alle Richtungen davon.
    «Die Rampe!», kreischte Ella. «Sie bricht durch!»
    Noahs Blick schoss durch die Baumwipfel, und er wünschte Marlo mit aller Macht zu sich zurück. «Komm schon, Marlo!», knurrte er. «Wir brauchen Hilfe! Und zwar jetzt sofort!»
    Krraaaacccckkk!
Unter Blizzards Gewicht brach ein weiteres Bambusrohr. Die Vorderbeine rutschten zwischen die Planken und baumelten gefährlich über dem Abgrund. Teile des Bambus fielen herab, sanken in den Nebel und wurden nicht mehr gesehen.
    «Alle absteigen!», schrie Noah.
    Die Affen näherten sich auf zehn Meter. Die verrückten Tiere kümmerte es gar nicht, dass die Rampe zerbrach.
    «Bewegt euch!», schrie Noah. «Runter, runter, runter!»
    Während sich die Scouts von Blizzards Rücken wälzten, flogen die Vögel aus den Bäumen und schossen auf die Affen zu. Sie piksten sie mit ihren Schnäbeln und Klauen und versuchten so, die Scouts zu beschützen. Sogar Marlo stürzte sich ins Kampfgetümmel. Der winzige blaue Vogel schoss auf einen Affen zu und stach ihm mit seinem spitzen Schnabel in den Po, bis er aufheulte, hochsprang und von der Rampe fiel. Die Affen kreischten und schlugen mit ihren langen, haarigen Armen nach den Vögeln.
    Ein Schwarm Spechte hockte in einem Baum in der Nähe. Plötzlich begannen sie alle gleichzeitig mit dem Schnabel an einen Ast zu hämmern. Eine Wolke von Holzstaub und Sägespänen stieg um sie herum auf.
    Ella betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. «Das gefällt mir gar nicht», sagte sie.
    «Was tun die da?», fragte Richie.
    «Wenn ich das wüsste», sagte Noah. «Aber wenn der Ast da runterfällt, landet er genau auf uns drauf.»
    Die Scouts verteilten sich. Um sie herum griffen die Vögel weiterhin die Affen an, die «Uh! Uh! Uh!» schrien und mit ihren langen Armen durch die Luft schlugen.
Krrraaaacccckkk!
Wieder brach ein Bambusrohr entzwei. Blizzard hatte mittlerweile Schwierigkeiten, auf den splitternden Planken zu stehen. Er stöhnte. Jetzt hatte er doch Angst.
    Die Spechte hämmerten sich noch tiefer in den Ast. Er zitterte heftig.
    «Steh auf, Blizzard!», schrie Noah.
    Skkkrrrackkk! Skkkrrrackkk! Skkkrrrackkk!
Ein Krachen durchriss die Luft. Dieses Geräusch konnte nur eines bedeuten – der Ast brach, und gleich würde er direkt auf den großen Bären niedersausen.
    Endlich gelang es Blizzard,

Weitere Kostenlose Bücher