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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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wir müssen ihm vertrauen. Er ist klug.»
    «Klug ist gut, aber wir brauchen schnell.» Ella blickte nach unten. Die Präriehunde waren im Nebel verschwunden.
    Marlo schoss wieder aus dem Himmel herab und wie ein blauer Pfeil an den Scouts vorbei. Sekunden später stürzten Tausende von Vögeln aus den Baumwipfeln hinter Marlo her. Dabei entstand ein solcher Luftzug, dass die Äste und Blätter in der Luft rauschten. Der Wind zerrte an Ellas Pferdeschwanz und ließ die Ohrenklappen von Noahs Mütze flattern. Richie klammerte sich fest an Blizzards Bein.
    Noah sah den Vögeln hinterher. Er hatte eine solche Szene schon einmal erlebt. Vögel jeder Gattung und Art flogen an ihnen vorbei: Adler, Eulen, Geier, Falken, Habichte und Meisen, und ganze Schwärme von Kolibris, so farbenprächtig wie eine Malerpalette, sausten in die Tiefen des Vogelhauses.
    «Fangt sie auf!», rief Noah.
    Gemeinsam spähten die drei Scouts in die mit Bäumen gefüllte Schlucht und sahen dem endlosen Vogelstrom hinterher, der den fallenden Präriehunden nachflog.
    «Ich glaube das nicht!», rief Richie. «Wie heißt es noch? Der frühe Vogel fängt den Wurm. Aber was für ein Vogel fängt einen Präriehund?»
    Noah wollte gerade antworten, als er ein trommelndes Geräusch hörte. Auch Ella und Richie horchten auf. Selbst Blizzard stellte die Ohren auf, und Podgy legte den Kopf schief. Es war ein fernes Geräusch, doch es gab keinen Zweifel daran, was es war: Schritte, die näher kamen.
    «Die Affen», flüsterte Richie.
    Noah ging zur Mitte der Plattform. Links befand sich eine Tür, die auf eine schmale Bambusrampe führte. Die Rampe zog sich an der inneren Wand des Geheges entlang und schlängelte sich daran herum, bis sie irgendwo in den Bäumen verschwand. Sie sah aus wie eine Verbindung, wie eine Abkürzung zu anderen Teilen des Flugwaldes. Wofür die Rampe auch immer gedacht sein mochte, sie war auf jeden Fall zu eng und wackelig, um von allgemeinem Nutzen zu sein.
    «Wohin führt dieses Ding?», fragte Noah.
    «Ist doch egal», sagte Richie. «Wir sind auf jeden Fall zu schwer. Sie bricht zusammen, wenn wir versuchen darüberzugehen.»
    «Und wenn wir superschnell rennen?», sagte Noah.
    «Rede keinen Quatsch. Das hier ist kein Zeichentrickfilm.»
    «Entweder das oder die Affen.» Noah kletterte hinter Podgy auf Blizzards Rücken. «Es ist unsere einzige Chance.»
    Blizzard brummte, als stimme er Noahs Vorschlag zu. Ella stieg schweigend hinter Noah auf.
    «Das gefällt mir nicht», sagte Richie. «Das gefällt mir gar nicht!»
    Doch er kletterte an Blizzards Fell hinauf und ließ sich auf den letzten freien Platz fallen, dicht vor dem Hinterteil des Bären.
    Blizzard lief durch das Tor auf die Bambusrampe und brachte die Scouts weg von Charlie Red und seinem bedrohlichen Trupp von Polizeiaffen.

[zur Inhaltsübersicht]
    35. Kapitel Die Schlacht in den Baumwipfeln
    B eeil dich, Blizzard!», rief Richie. «Ich kann die Polizeiaffen schon sehen!»
    Blizzard senkte den Kopf und raste voran. Die Bambusstangen waren stabil, doch Noah fragte sich, wie lange die Rampe ihr Gewicht noch tragen würde. Er blickte über die Schulter und sah, wie die Affen aus dem dunklen Gang hervorschossen. Einige blieben stehen, um der außergewöhnlichen Schar von Vögeln zuzusehen, doch die meisten verfolgten die Scouts und kamen schnell näher.
    «Sie sind zu schnell!», rief Ella.
    Einen Augenblick später drehten die Vögel, die neben den Scouts hergeflogen waren, nach oben ab und gaben dabei ein ohrenbetäubendes Geschrei und Gepfeife von sich. Blizzard ließ sich davon nicht beeindrucken. Er hielt den Kopf gesenkt und lief auf seinen fleischigen Pranken weiter. Seine Klauen schnitten dabei in die Bambusstäbe.
    Ella sah nach unten. Fünf schwarze Falken stiegen aus den Tiefen des Vogelhauses auf. Sie flogen langsamer als die anderen Vögel, aber dafür gab es einen guten Grund: Jeder von ihnen hatte einen Präriehund in den Krallen. Sieben Adler folgten den Falken.
    «Sie haben sie!», rief Ella über den Lärm hinweg.
    Die meisten der kleinen Pelztiere waren steif vor Entsetzen, doch einige sahen ganz entspannt aus, wenn man bedachte, welch schrecklichen Sturz sie gerade hinter sich hatten. Gemeinsam schwangen sich die Adler und Falken hinauf bis zur Bambusrampe und setzten die Präriehunde sicher neben Blizzard auf dem Boden ab.
    «Hurra!», rief Ella.
    «Ich dachte, du magst keine Präriehunde», meinte Richie.
    Doch sie zuckte nur die Schultern. «Die

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