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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Noah.
    «Ja», antwortete Richie. «Die Dodos sind schon seit Hunderten von Jahren ausgestorben.»
    «Bei dem Namen überrascht mich das gar nicht», sagte Ella.
    «Dodos waren nicht dumm; sie waren einfach nur zu nett», erklärte Richie. «Vor langer Zeit haben Seeleute diese Vögel auf einer Insel entdeckt. Sie haben die Dodos gejagt und außerdem andere Tiere mit auf die Insel gebracht, wie Ratten und Schweine und Hunde, die ihre Eier gefressen haben. Und dann haben die Seeleute noch den Lebensraum der Dodos zerstört, weil sie ihre Häuser dort bauten. Und weil die Vögel so arglos waren, wurden sie zur leichten Beute und in so großer Zahl getötet, dass sie in weniger als hundert Jahren ausgerottet waren.»
    «Das ist ja schrecklich», sagte Ella.
    «Ich weiß», meinte Richie. «Die armen Vögel.»
    «Ich meine nicht die Dodos, du Dussel. Ich meine die Tatsache, dass du über so was Bescheid weißt.»
    «Moment mal», mischte sich Noah ein. «Das Wichtigste habt ihr übersehen. Der Dodo ist eigentlich
ausgerottet

    «Ja», sagte Richie. Er nahm Blizzard den Rucksack aus dem Maul und warf ihn sich wieder auf den Rücken.
    «Aber wenn sie ausgestorben sind, wie kann dann ein ganzer Dodoschwarm auf uns zufliegen?»
    «Gute Frage», sagte Richie. «Weil der Dodo nämlich nicht nur ausgestorben ist. Er kann auch nicht fliegen.»
    «Wartet mal», sagte Ella. «Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.»
    «Der Dodo … ist nicht gerade geschickt, was das Fliegen angeht.» Richie deutete mit dem Daumen in Podgys Richtung und fügte hinzu: «Er ist ein flugunfähiger Vogel, genau wie der Pinguin.»
    «Dann ist das also die Erklärung», sagte Ella. «Das da sind gar keine Dodos. Du hast dich geirrt.»
    «Nein, ich bin mir absolut sicher.»
    «Na ja, Mr Lexikon, dann erklär mir doch mal, wie ein ausgestorbener flugunfähiger Vogel hier rumfliegen und … unausgestorben sein kann.»
    Richie zuckte die Schultern.
    Der riesige Schwarm Dodos stieg vor ihnen auf und umkreiste sie.
    «Das sind auf jeden Fall Dodos!», rief Richie über den Lärm ihrer schlagenden Flügel hinweg.
    Noah fand, dass die Vögel übergroßen Möwen ähnelten. Ihre Federn zeigten unterschiedliche Grautöne, und sie besaßen gebogene Schnäbel. Was sie jedoch so besonders machte, waren ihre beinahe lächerlich kurzen Flügel.
    Eine Gruppe von sechs Dodos trug einen Samtvorhang in den Krallen, genau wie die, welche die Scouts vor den Sektoreneingängen gesehen hatten. Sie legten ihn neben Blizzard über den Ast. Der Bär warf ihnen einen fragenden Blick zu.
    «Stell dich auf den Vorhang, Blizzard», sagte Noah. «Die wissen schon, was sie tun.»
    Blizzard knurrte protestierend. Doch dann gehorchte er. Die großen Vögel krallten ihre Füße in den Stoff, flatterten so schnell sie konnten mit ihren kurzen Flügeln, hoben den großen Bären in die Luft und flogen mit ihm langsam in die nebligen Tiefen des Vogelhauses hinunter. Blizzard steckte den Kopf aus dem Samttuch und blinzelte hinauf zu den Vögeln. Er bleckte die Zähne und knurrte, als wollte er sagen: «Lasst mich bloß nicht fallen, sonst fresse ich euch zum Nachtisch!»
    «Krass!», rief Richie. «Seht euch das an. Das glaube ich –
aaaahhhh
!» Mehrere Dodos packten ihn an den Schultern seiner Jacke und an den Aufschlägen seiner Jeans. Sie hoben ihn in die Luft und senkten sich mit ihm in den Nebel hinab.
    «Na dann», sagte Noah mit einem Blick auf Ella. «Wer will als Nächsteeeeeeeeer?» Auch er wurde von Vögeln gepackt. «Uaaahhhh!», rief er, während die Dodos ihn hinunter in den Flugwald trugen.
    Zwei weitere Dodo-Gruppen holten Ella und Podgy ab.
    Noah hatte das Gefühl, als würde er Fallschirm springen. Und auch wenn ihm die große Höhe Angst machte, musste er doch zugeben, wie spektakulär der Flugwald aussah. Er zeigte Hunderte verschiedene Grüntöne und war mit besonderen, farbenfrohen Blumen übersät. Tausende von Vögeln segelten durch die Luft, zwischen den Bäumen hindurch und an den Wasserfällen vorbei. Weinranken und Efeu schlängelten sich überall hinauf, vom stählernen Gerüst des Geheges bis zu den Bäumen.
    «Wie toll das aussieht!», rief Richie, als könnte er Noahs Gedanken lesen.
    «Jiiipppiiiieeeehh!», schrie Ella.
    Noah sah zu seinen Freunden hinüber und lächelte.
    Die Scouts breiteten die Arme aus. Selbst Podgy spreizte seine Flossen ab und sah aus wie ein seltsamer Pinguin-Superheld. Blizzards schwarze Nase zuckte, als er die frische Luft

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