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Der geheime Zoo 1

Der geheime Zoo 1

Titel: Der geheime Zoo 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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neun Uhr morgens.»
    Noah stellte fest, dass sein gesamtes Abenteuer im geheimen Zoo weniger als neun Stunden gedauert hatte. Das schien unglaublich kurz zu sein, doch Noah wusste auch, wie schnell alles gegangen war. Der Weg durch die Polarstadt, durch die Stadt der Artenvielfalt, die Flucht aus den Höhen des Flugwaldes, das Gespräch mit Mr Darby im Haus der Kolibris, die Rettung Megans aus dem Dunklen Land – jeder Schritt ihres Weges hatte weniger als eine Stunde gedauert.
    Ihr Nachbar Mr Peters harkte auf seinem Rasen Blätter. Als sie an seinem Haus vorbeikamen, hob er abwesend den Kopf und grüßte. «Hallo, Noah», sagte er, ohne mit dem Harken aufzuhören. Als er sah, wer neben ihm ging, grüßte er auch Megan – doch dann riss er den Kopf hoch. «Megan!»
    Megan lächelte nur und winkte.
    Die Harke fiel Mr Peters aus der Hand und wurde von dem Blätterstapel verschluckt. Sein Körper versteifte sich, sein Kinn klappte herunter, und eine Sekunde lang sah er so verständnislos aus wie ein Zombie. Als er wieder zu sich kam, drehte er sich um und rannte ins Haus, wobei er laut den Namen seiner Frau rief.
    Als die beiden Scouts die Straße hinaufgingen, sahen immer mehr Nachbarn aus den Fenstern ihrer Häuser. In Hausschuhen kamen sie in ihre Vorgärten hinausgelaufen. Sie fassten sich an ihre Brust und hielten sich die Hände vor den Mund. Mrs Sanders fiel auf die Knie und begann zu beten. Megan war wieder zu Hause, und es war ein Wunder.
    Noah und Megan lächelten ihren Nachbarn im Weitergehen zu. Noah kam die ganze Situation so surreal vor wie alles, was er im geheimen Zoo erlebt hatte. Er brachte seine vermisste Schwester nach Hause, und die Straßen füllten sich mit Freude, Erleichterung und Liebe.
    Als sie zu ihrem Haus kamen, sahen ihre Eltern gerade aus der Tür. Beim Anblick ihrer Kinder rannten sie aus dem Haus. Die Scouts liefen auf sie zu, und auf dem Fußweg trafen sie zusammen. Megan und ihre Mutter fielen sich in die Arme, und Megans Mutter brach in Tränen aus. Sie drückte ihr Gesicht gegen das ihrer Tochter und streichelte immer wieder über ihre Haare. Auch Megan begann zu weinen – erst leise, doch dann immer heftiger, bis sie laut schluchzte. Noah verstand ihre Gefühle. Er wusste, woher sie stammten. Sie stammten von einem Ort, der so kompliziert, so tief und so schwer zu erklären war, dass man ihn einfach nur «das Herz» nennen konnte.
    Als Noahs Vater auf die Knie fiel und seinen Sohn in die Arme schloss, strömten auch Noah die Tränen über die Wangen.
    Noahs Schwester lebte. Und sie war zu Hause.

[zur Inhaltsübersicht]
    Nachspiel Zurück im Baumhaus
    Z wei Wochen waren seit Megans Rückkehr vergangen. Noah ging mit einem Teller voller Sandwiches über den Rasen, stieg die Leiter zum Baumhaus hinauf und gesellte sich zu seiner Schwester und seinen Freunden hoch oben im Baum. Er stellte den Teller ab, und alle nahmen sich ein Sandwich. Das Leben verlief wieder in normalen Bahnen.
    Sie aßen schweigend. Richie nahm das Fernglas in die Hand, stand auf und spähte aus dem Fenster.
    «Siehst du irgendwen, den wir kennen?», fragte Ella.
    «Nein, noch nicht», sagte Richie. «Warte mal! Guckt euch mal diesen Typen an.» Und er reichte Noah das Fernglas.
    Noah blickte hindurch und lächelte. Blizzard lag auf einem großen Eisblock in der Polarstadt. Er hatte die Beine ausgestreckt, die Pranken übereinandergelegt und sein Kinn daraufgestützt, als wären sie ein Kissen. Er betrachtete eine Gruppe von Kindern, die nicht viel jünger waren als Megan.
    Noah reichte das Fernglas herum. Die Scouts lachten gemeinsam und erinnerten sich an ihre eigenen Zoobesuche vor der geheimen Reise. Sie verbrachten den Rest des Nachmittags im Baumhaus, erzählten sich Witze, kicherten und redeten. Sie sprachen über viele Dinge, doch immer wieder kamen sie auf den geheimen Zoo und die Zukunft der Action Scouts zurück.
    Der Nachmittag ging in den Abend über, und das Baumhaus bekam einen Besucher. Er kletterte allerdings nicht die Leiter hinauf, sondern rauschte aus den Bäumen herunter und landete auf Noahs Schulter. Er war klein und hatte blaue Federn.
    «Marlo!», riefen die Scouts wie aus einem Mund.
    Es war das erste Mal seit ihrem Abschied von der Stadt der Artenvielfalt, dass sie ihn wiedersahen. Marlo zuckte mit dem Kopf und blinzelte schnell mit den Augen. In seinem Schnabel steckte ein Zettel.
    «Ist der für uns?», fragte Noah.
    Der Vogel ließ den Zettel in seinen Schoß fallen. Noah

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