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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Ich werde ein paar Präriehunde da platzieren. Kann nicht schaden, sie ein bisschen zu beschäftigen. Ist das okay für dich?»
    Noah nickte.
    «P-Dog …», sagte Sam.
    Der Präriehund drehte sich um, und Sam deutete auf die Brücken. P-Dog sprang von Noahs Schoß, bellte leise, lief dann zweimal im Kreis und führte sechs seiner Kameraden durch die offene Tür.
    Noah sah ihnen verwundert nach. «Ich kapiere immer noch nicht, wie sie uns verstehen.»
    «Na ja, die Kommunikation ist eher einseitig, da kannst du sicher sein. Für mich ist ein Knurren immer noch nur ein Knurren, ein Grunzen ist ein Grunzen und ein Bellen ebenso bedeutungslos wie ein Rülpser. Es sind einfach nur Geräusche, mehr nicht.»
    «Kann sie irgendjemand verstehen?»
    «Ein paar der alten Leute, ja. Mr Darby zum Beispiel versteht ein bisschen. Aber bei ihm ist irgendwie alles möglich.»
    Noah nickte. Das hatte er auch schon gemerkt.
    Er drehte sich um und starrte schweigend in die Nacht. Ein paar Augenblicke sah er den Schatten der Präriehunde zu, die über die Brücken liefen.
    «Wer ist er eigentlich?», fragte Noah plötzlich.
    «Wer ist wer?»
    «Mr Darby.»
    Sam lächelte. «Er ist DER Mann. Die Nummer eins.»
    «Hat er Mr Jackson gekannt, der den geheimen Zoo errichtet hat?»
    «Keine Ahnung. Er spricht nicht darüber, und keiner fragt ihn. Manche sagen …» Sam schwieg.
    «Manche sagen was?»
    «Egal.»
    Noah überlegte, noch weiter nachzubohren, entschied sich aber dagegen.
    Nach ein paar Minuten schoss P-Dog zurück ins Baumhaus. Sein schmaler Umriss war gegen die helleren Schatten kaum auszumachen. Er blieb am Fenster neben Noah stehen, stellte sich auf die Hinterbeine und kläffte einmal. Noah verstand, dass er auf das Fenstersims wollte, also beugte er sich runter und hob P-Dog hinauf.
    En paar Minuten lang sprachen Sam und Noah kein Wort. Auf der Brücke hasteten die Präriehunde hin und her und starrten in den Garten hinunter. Ein paar von ihnen schienen aufgegeben zu haben und hatten sich hingelegt. Sie rollten sich in die Wärme ihres eigenen Körpers zusammen und schliefen offenbar.
    Noah nahm das Fernglas der Scouts und blickte über das Zoogelände. Als er die Bi-Ba-Butzemann-Hütte sah, fielen ihm seine Sorgen wieder ein.
    «Glaubst du, dass die Yetis versuchen werden auszubrechen?», fragte er.
    Sam nickte. «Sie versuchen, DeGraff zu finden.»
    Noah spürte, wie sein Herz schlug. «Woher kennen sie den denn eigentlich?»
    Eine lange Zeit antwortete Sam nicht. Auf dem Boden wirbelte der Wind Schneeflocken und tote trockene Blätter auf. Am Fensterrahmen saß P-Dog auf seinen Hinterbeinen, die Vorderpfoten hingen auf seinen Bauch.
    Schließlich sah Sam Noah an. «Warum willst du das wissen, Junge? Das zieht dich nur noch tiefer rein. Du hast immer noch die Möglichkeit auszusteigen. Die Last, die wir alle tragen … ist ganz schön schwer. Manchmal zu schwer.»
    Noah sagte: «Dann teilt doch die Last mit uns.»
    Sam dachte darüber nach. «Du musst eine Sache wissen», sagte er dann. «Es gibt eine Verbindung zwischen DeGraff und den Yetis.»
    Noahs Magen hob sich. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Scouts nie über die Möglichkeit nachgedacht, dass es zwischen dem Schattigen und den Yetis eine Verbindung geben könnte.
    Sam strich sich die Ponyfransen aus dem Gesicht. Und dann begann er zu erzählen.

[zur Inhaltsübersicht]
    10. Kapitel
    Das Geheimnis des Schattigen
    I ch schätze, du kennst die Geschichte, wie der geheime Zoo entstanden ist», sagte Sam.
    Noah nickte. «Das meiste schon, glaube ich.»
    «Vielleicht kann ich ja ein paar Lücken füllen.» Sam machte es sich auf dem Fußboden, soweit es ging, gemütlich. «Die Geschichte des geheimen Zoos beginnt ungefähr vor hundert Jahren mit Mr Jackson, einem reichen Typen aus Clarksville. Seine Frau starb früh und hinterließ ihm die Verantwortung ihr einziges Kind, Frederick. Als Frederick ungefähr zwölf Jahre alt war, schenkte ihm Mr Jackson einen Affen. Da sie ihn nicht im Haus halten konnten, bauten sie ihm draußen einen Käfig.
    «In Clarksville wurde dieser Affe bald zu einer Art Berühmtheit. Die Leute versammelten sich draußen vor dem Haus der Jacksons, um ihn zu sehen. Mr Jackson kaufte noch weitere Tiere – exotische Tiere, die ihre früheren Besitzer nicht mehr haben wollten. Die Nachricht davon verbreitete sich bis in die nächste Stadt, sogar bis in die anderen Staaten. Immer mehr Leute kamen. Sie brachten einen Pfau, ein Krokodil,

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