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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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Brusttasche zog. Er schaltete sie an und beleuchtete damit die Falltür.
    «Seht ihr das?», flüsterte Tank.
    An den Scharnieren der Falltür hing ein Büschel struppiger Haare.
    «Die sind vom Yeti», flüsterte Tank. «Hat sich das Fell hier eingeklemmt.»
    Schweigend starrten die Scouts das Büschel an.
    Über ihnen klingelte die Kasse erneut. Dann bewegten sich Schritte über die Falltür.
    «Gleich hinter dieser Tür kann man die östliche Mauer sehen. Und Fort Scout.»
    Noah dachte über Tanks Worte nach. «Du meinst, die Yetis versuchen, an dieser Stelle auszubrechen?»
    Tank zuckte die Schultern. «Vielleicht. Würde Sinn machen, oder? Das hier ist der am wenigsten bewachte Platz im ganzen Zoo von Clarksville.»
    «Aber vielleicht hat sich dieser Yeti einfach hierher verlaufen», flüsterte Megan. «In den Grotten. Und ist dann wieder zurückgegangen.»
    «Vielleicht», meinte Tank. «Aber wir wissen, dass die Yetis schlauer sind, oder?»
    Noah dachte an das Dunkle Land, wo die Yetis Megan wochenlang als Geisel gehalten hatten, weil sie wussten, dass die Geheime Gesellschaft Megan schließlich befreien und ihnen auf diese Weise einen Fluchtweg eröffnen würde. Tank hatte recht. Die Yetis waren genauso schlau wie Menschen.
    Vielleicht sogar schlauer.
    «Kommt», sagte Tank. Er quetschte sich an den Scouts vorbei nach unten. «Ich muss euch noch ein paar Sachen zeigen, bevor es für heute genug ist.»
    Die nächsten fünfundvierzig Minuten führte Tank die Scouts durch die Grotten und erklärte ihnen alles. Am Zugang zum geheimen Rhinorama hörten sie das gedämpfte Dröhnen einer Stampede durch die Mauern. Beim Portal zum geheimen Pinguin-Palast strichen sie mit den Händen über eine Eisschicht, die sich auf den Ziegeln gebildet hatte. Vor dem Eingang zum geheimen Schmetterlingsnetz liefen sie durch eine Wolke aus Schmetterlingen. In der Nähe des Portals zum geheimen Flugwald bedeckte eine bunte Schicht aus Federn den Boden.
    Schließlich führte Tank sie zu einem Samtvorhang mit der Überschrift Zoo-Sicherheitsdienst . Um hindurchzukommen, mussten sie sich in einen engen Raum quetschen. Sie konnten Türen erkennen, die sich nach außen öffneten. Noah bemerkte, dass sie sich in einem Schrank befanden.
    «Bist du sicher, dass wir nicht gleich in Narnia landen?», meinte Ella.
    Tank kicherte. «Narnia ist doch nur eine Geschichte, Mädel.» Dann drängte er sich hindurch.
    Sie betraten einen Ort, den Noah sofort als das kleine Wachhäuschen am Eingang des Zoos von Clarksville erkannte. Das Gebäude hatte große Fenster, durch die man die Haupttore sehen konnte. An einem Tisch vor der Wand saß ein Mann mit sehr roten Haaren. Er saß mit dem Rücken zu Tank und den Scouts, blätterte durch ein Magazin und nickte mit dem Kopf zum Takt der Musik seines iPods. Als Tank ihn auf die Schulter tippte, fuhr er herum und zeigte ein erschrockenes sommersprossiges Gesicht. Es war Charlie Red, einer der schlimmsten Feinde der Scouts.
    Charlie sprang von seinem Stuhl auf. «Tank – willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomme?!»
    Tank bellte vor Lachen und schlug Charlie auf die Schulter. «Sorry, Mann», sagte er. «Ich dachte, wir schauen einfach mal vorbei.»
    «Nächstes Mal rufst du besser vorher an», sagte Charlie. Sein Blick fiel auf die Scouts. «Oh, du hast Begleitung.»
    «Ja, allerdings», sagte Tank. «Ich zeige unseren kleinen Freunden mal alles.»
    «Und du glaubst, das ist eine gute Idee?», meinte Charlie, ohne den Blick von den Scouts zu wenden.
    «Mr D glaubt es», sagte Tank. «Und das ist alles, was mich interessiert.» Er wandte sich an die Scouts und sagte: «Kommt, Leute, Zeit, nach Hause zu gehen.» Damit schritt er zum Ausgang.
    Charlie beugte sich zu den Scouts, drückte die Brust raus und funkelte sie im Vorbeigehen an. Richie wich zur Seite, aber Ella schielte und streckte Charlie die Zunge heraus.
    Draußen sagte Tank: «Wir werden euch durch Marlo eine Nachricht schicken, wann das nächste Pendlertraining stattfindet. Dann verbringen wir noch etwas mehr Zeit in den Grotten.»
    Noah dachte an all das, was sie heute gesehen hatten. «Wie viel gibt es da noch zu entdecken?», fragte er.
    Tank zwinkerte ihm zu. «Oh … noch sehr viel mehr. Lass dich überraschen.»
    Und mit diesen Worten drehte der große Mann sich um und ging zurück ins Wächterhäuschen. Die Scouts blickten einander an. Dann machten sie sich auf den Heimweg.

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    9. Kapitel
    Viele Fragen
    N oah

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