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Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis

Titel: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Chick
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bereiteten sich darauf vor zuzuschlagen.
    Etwas stieß gegen Noah, und er wirbelte in Panik herum. Die Dunkelheit und die Angst verstärkten seine Verwirrung noch.
    Sams Stimme erhob sich. «Descender!», rief er.
    Er stand irgendwo in der Mitte des Ganges, nur ein paar Schritte von Noah entfernt.
    Von verschiedenen Orten erklang eine Stimme nach der anderen.
    «Hier», rief Solana.
    «Hier», sagte Hanna.
    «Gleich hinter dir», sagte Tameron.
    Die Yetis grollten.
    «Jemand verletzt?», fragte Sam.
    Niemand antwortete mit Ja.
    «Und die Scouts? Alles okay?»
    Alle außer Megan antworteten. Noah nutzte die Stimmen der anderen, um ihre Positionen zu orten. Sie waren alle in der Nähe, standen aber auseinander.
    Etwas fegte über Noahs Füße. Er sprang in die Mitte des Ganges, wo er mit dem Unterschenkel gegen etwas stieß. Er hörte ein feuchtes Grollen und erkannte, dass er neben einem Alligator stand. Aus Angst, sich zu bewegen, versuchte er in der Dunkelheit irgendetwas auf dem Boden zu erkennen – ein vergebliches Unterfangen.
    Weiter unten im Gang schrie Richie auf. «Alligatoren – sie sind hier überall!»
    Ein zweites Reptil rammte gegen Noahs Bein – diesmal von rechts. Es steuerte schnell auf Noah zu und zwang ihn, das Bein zu heben. So stand er auf einem Bein und berührte mit den Zehen die knubbelige Oberfläche des Alligatorenrückens.
    «Nicht bewegen!», rief Sam.
    Ein dritter Alligator schob sich gegen Noahs Standbein. Das Tier zischte, und als es seine Schnauze öffnete, spürte Noah seinen warmen Atem am Bein. Noah wusste, dass das Maul des Tieres nur Zentimeter von seinem Knie entfernt war, und vor seinem inneren Auge erschien das Bild der scharfen Zahnreihen.
    Noah schwankte und versuchte, nicht hinzufallen. An Flucht war nicht zu denken.
    Weiter vorn im dunklen Gang keuchte Ella auf. Richie wimmerte vor Angst. Noah begriff, dass es den anderen ebenso erging wie ihm. Eine Gruppe von Alligatoren sammelte sich um die Scouts.
    Sie saßen in der Falle.

[zur Inhaltsübersicht]
    36. Kapitel
    Mehr Licht!
    M egan, die einen anderen Gang entlanggelaufen war, verlangsamte ihren Schritt, als sie sich seinem Ende näherte. Sie streckte die Arme aus und tastete sich vor. Ihre Fingerspitzen fanden schon bald etwas Weiches und Samtiges – den Vorhang vor dem Eingang zur Kammer des Lichts.
    Große goldene Ringe klimperten an der Stange, als sie den Vorhang zurückzog. Sie trat in den Raum, der nicht größer war als ein begehbarer Schrank, und die Erinnerungen an den Tag, als sie von hier ins Dunkle Land geraten war, ließen sie erschaudern. In dem Aquarium blinkten Dutzende von Laternenfischen wie Unterwasserglühwürmchen. Sie trat an das Bassin und presste die Hände gegen das leuchtende Glas.
    «Ich … ich weiß nicht, ob ihr mich verstehen könnt», sagte sie leise. «Vielleicht könnt ihr das, so wie Blizzard und Podgy und Marlo.»
    Die Fische schwammen weiter hin und her und blinkten. Ein paar sammelten sich an der Scheibe.
    «Wir haben Schwierigkeiten. Die Yetis … sie entkommen. Der ganze Zoo ist dunkel. Und ich weiß, dass ihr Licht geben könnt.»
    In Gedanken kehrte Megan zu dem Tag zurück, an dem sie aus diesem Raum verschwunden war – der Beginn ihrer schrecklichen Zeit als Gefangene der Yetis. Sie erinnerte sich daran, wie diese besonderen Fische hell geleuchtet und ein blendendes Licht ausgestrahlt hatten.
    Sie sammelte ihre Gedanken. «Ihr müsst uns helfen. Wir brauchen euer Licht im Haus der Kriechtiere. Alle Aquarien und Terrarien sind miteinander verbunden … das wissen wir.»
    Ihre Worte schienen keine Reaktion auszulösen. Diese Fische konnten sie wohl doch nicht verstehen. Konnten sie sie überhaupt hören? Drang ihre Stimme durch das Glas?
    Einer der Fisch hörte auf zu blinken und begann stattdessen, dauerhaft zu glühen. Die Dunkelheit verschwand von Megans Händen, die immer noch gegen das Glas drückten. Dann wurden ihre Arme und ihr Oberkörper in Licht getaucht. Die Wände der Kammer des Lichts wurden sichtbar.
    Ein zweiter Fisch begann zu leuchten, dann ein dritter und ein vierter. Als die Dunkelheit wich, stellte Megan auf einmal fest, dass jemand neben ihr stand. Mit einem Aufschrei drehte sie sich um und erkannte Podgy. Er war ihr offenbar durch den Gang gefolgt.
    «Was machst du …»
    Podgy schob seinen Kopf vor und klimperte mit den Augenlidern. Dann klopfte er mit dem Schnabel gegen das Glas. Auf dieses Geräusch hin schwärmten die Laternenfische im

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