Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis
Handgelenken des Yetis, den er mit Noah zu verwechseln schien.
Noah erkannte seine Chance und zog mit aller Kraft am Samtstoff. Der letzte Ring brach, der Vorhang fiel und Noah stürzte in den Schlamm. Er starrte dorthin, wo sich eben noch das Portal befunden hatte: Da war nur noch eine feste Mauer. Und in den Steinen waren die Arme des Yetis gefangen. Seine mächtigen Hände umklammerten die Schnauze des Alligators, der hin und her schlug und sich zu befreien versuchte.
Aus dem Augenwinkel sah Noah eine Bewegung. Ein Yeti – der Yeti, den er mit den Füßen getreten hatte. Er stand auf allen vieren und schüttelte den Kopf, um die Benommenheit zu vertreiben. Dann hob er den Blick. Als er Noah sah, senkte er die Augenbrauen und schlug seine riesigen Fäuste auf den Boden, dass der Matsch hoch aufspritzte. Er brüllte, und seine Spucke spritzte durch die Luft.
Hinter sich hörte Noah ein lautes Zischen. Er wirbelte herum und starrte direkt in zwei Nasenlöcher. Die dunklen Löcher hoben sich, als der Alligator den Kiefer aufklappte und seine krummen Zähne und die dicke Zunge zeigte. Noah warf sich zur Seite und versuchte zu entkommen. Doch diesmal grub der Alligator seine scharfen Zähne in Noahs Körper.
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42. Kapitel
P-Dog stellt eine Falle
P -Dog steckte den Kopf aus dem geheimen Tunnel neben Den kleinen Hunden der Prärie. Nachdem er sich in alle Richtungen umgesehen hatte, sprang er mit einem kleinen Grunzer heraus. Er drehte sich um, stellte sich auf die Hinterbeine und kläffte einmal. Aus dem Tunnel schwärmte sein Rudel, einer nach dem anderen, bis mehr als hundert über den schneebedeckten Rasen des Zoos trippelten. P-Dog sauste los und führte die Präriehunde in Richtung ihres Ziels: das Haus der Kriechtiere.
Am Gehege angekommen, hüpften die Tiere die Treppe zum Vordereingang hinauf, wobei sie vorsichtig um die Scherben und Metallsplitter herumliefen. Vorsichtig schnüffelte P-Dog in der Luft und wieselte dann in das Gehege. Alligatoren krochen über den Boden auf dem Weg zur offenen Tür. Ihre Fänge glänzten im magischen Licht des Ganges.
P-Dog schwang den Kopf zurück und kläffte wild. Daraufhin stürmten die Präriehunde in das Gebäude. Knurrend und zischend öffneten die Alligatoren ihre Kiefer und bereiteten sich auf den Angriff vor.
Als die beiden Gruppen zusammenprallten, sprang P-Dog in das offene Maul eines Alligators. Doch kurz bevor die Kiefer zusammenschlagen konnten, federte er von der nassen Zunge ab und landete auf dem Rücken eines zweiten Alligators. Als dieser zuschnappen wollte, war P-Dog bereits auf dem Rücken eines dritten gelandet. Dann sprang er über einen vierten und fünften, als wären ihre knubbligen Rücken Trampoline.
Kläffend und quiekend huschten die anderen Präriehunde über die Schwänze und Rücken der Alligatoren, als wäre es eine vertraute, unebene Savanne. Die Alligatoren fuhren herum und schnappten nach ihnen, doch ihre Kiefer schlossen sich immer weit hinter den Körpern der flinken Nagetiere. Als einer der Präriehunde auf einen Alligator traf, der mit dem Rücken zu ihm lief, flitzte er über dessen Rücken und sprang von seiner Schnauze ab wie von einem Sprungbrett.
Die Laternenfische leuchteten immer noch. Die Dunkelheit schien sich in die Ecken verkrochen zu haben, als fürchte sie sich vor der Magie.
Als P-Dog zum Mittelraum gelangte, traf er auf die geöffneten Mäuler von drei Alligatoren, die nebeneinander standen. Er schoss unbeschadet zwischen den schnappenden Kiefern hindurch.
Dann führte P-Dog die Präriehunde zu den Alligatorfällen hinunter. Die Reptilien folgten ihnen, ohne zu ahnen, dass sie direkt in eine Falle liefen.
Richie deutete den Gang hinunter und sagte zu Tank: «Ist das … ist das P-Dog?»
Tank lachte laut. «Ja.»
«Aber wird er … wird er nicht gefressen?»
«Nein, der ist schnell.»
Richie sah, wie eine neue Gruppe von Meisen ihr Netz fallen ließ, diesmal über ein paar Alligatoren. Die Tiere wirbelten herum und verwickelten sich im Netz. Bald konnten sie sich nicht mehr rühren und lagen still, die Beine in den Maschen verheddert. Die Meisen segelten herab und zogen das Netz zusammen.
Als eine weitere Schar Meisen ein zweites Netz fallen ließ, wichen die Präriehunde zur Seite aus. Dann kam ein drittes Netz, ein viertes und fünftes, wie Bomben, die aus Flugzeugen herabfielen. Immer mehr Alligatoren wurden auf diese Weise gefangen.
Es dauerte nur ein paar Minuten, bis alle
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