Der geheimnisvolle Highlander
Tote, die zu den jüngsten Verlusten hinzukamen, waren ein schwerer Schlag für ihren Clan.
Dennoch fühlte sich nichts so richtig an, wie in den Armen des Mannes zu liegen, der sie gerettet hatte. Schon wieder. Von Anfang an hatte Alex mit seinem schnellen, entschiedenen Kommando, das sie schon beim ersten Mal so bewundert hatte, die Situation unter Kontrolle. Seine unglaubliche Kampfkunst und seine Gelassenheit unter Druck hatten wie beruhigender Balsam auf ihre wachsende Panik gewirkt. Er wurde nicht besiegt.
Sie hatte Angst gehabt, aber sie war nicht in Panik geraten. Nicht, bis Thomas Mackinnon sie von hinten überrascht hatte. Zuerst hatte sie geglaubt, er wäre hier, um ihnen zu Hilfe zu kommen. Erst als er sich geweigert hatte, sie loszulassen, hatte sie ihren Irrtum erkannt. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass er versucht hatte, sie zu töten. Bei dem Gedanken daran, was der Chieftain ihres Vaters aus Machtgier getan hatte, wurde ihr übel.
Die Panik, die sie während des Angriffs nicht verspürt hatte, brach jetzt mit aller Macht über sie herein. Und wieder war Alex da, um ihr Fels in der Brandung zu sein. Eine beruhigende Kraft, die ihr Halt gab, rein durch seine unerschütterliche Gegenwart. Die schwieligen Hände, die mit solch wilder Grausamkeit Leben ausgelöscht hatten, strichen ihr nun so zärtlich übers Haar, als wäre sie ein neugeborenes Baby. Er führte sie von der blutigen Szene fort zu dem grasbewachsenen Ufer eines nahen Baches. Mit dem Saum seines leine , den er ins Wasser tauchte, wischte er vorsichtig das blutige Rinnsal von ihrem Hals. Sie hatte Glück, es war nicht mehr als ein Kratzer.
»Schhh, Liebes. Es ist alles vorbei«, flüsterte er ihr mit leiser, sanfter Stimme zu, um ihren rasenden Herzschlag zu beruhigen.
Das zärtliche Kosewort durchdrang die Mauer aus Panik, und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus. Liebes . Ein scharfer, sehnsuchtsvoller Schmerz fuhr ihr in die Brust. Gott, wie sehr sie sich wünschte, dass es so wäre!
Er roch nach Schweiß und Blut, doch irgendwie erinnerte sie das daran, dass sie lebendig war. Auf magische Weise nahm er ihr mit Stimme und Händen die Angst. Sie erlaubte sich den Luxus, sanft in den Armen gewiegt zu werden, und genoss die Sicherheit, die ihr sein starker Halt bot. Meg schmiegte sich enger an ihn und verstärkte ihren Griff um seine Taille.
Er zuckte zusammen.
Ruckartig hob sie den Kopf und sah ihn vorwurfsvoll an. »Du bist verletzt.«
»Es ist nichts«, versuchte er ihre Sorge fortzuwischen.
Doch die Tatsache, dass er verletzt war, brachte sie so jäh in die Realität zurück wie ein Schlag ins Gesicht. Meg wurde
wütend. »Warum hast du nichts gesagt?«, schalt sie ihn und sprang von seinem Schoß. »Wie kannst du nur wegen eines kleinen Kratzers ein solches Aufhebens machen und nicht einmal erwähnen, dass du verletzt wurdest?« Sie kniete sich vor ihn hin und fing an, seine Seite mit den Fingern abzutasten.
»Es war nicht nur ein kleiner Kratzer, Meg. Er hatte den Dolch an deinem Hals.«
Meg nahm ihn nicht zur Kenntnis. Sie wollte nicht daran denken, was Alex nur knapp verhindert hatte, nicht, wenn er offensichtlich Schmerzen hatte.
Er verspannte sich, als ihre Hände über seinen muskulösen Bauch und den Rücken glitten. Obwohl er nicht blutete und es sich auch nicht so anfühlte, als wäre etwas gebrochen, konnte sie sich nicht sicher sein. Vorsichtig betastete sie die Rippen und die Wölbungen seiner Bauchmuskeln durch den Stoff des Hemdes hindurch. Als sie mit der Hand tiefer an seinem Bauch hinabglitt, gab er ein unterdrücktes Geräusch von sich und packte sie am Handgelenk.
»Es geht mir gut«, presste er hervor. Seine Stimme klang gequält, doch dieses Mal vor Verlangen. »Nur ein paar gequetschte Rippen, das ist alles.« Ihre Blicke trafen sich und sie konnte das brennende Verlangen in seinen Augen sehen. Er wollte sie, der Beweis dafür wuchs gerade direkt vor ihren Augen. Sie errötete, nicht vor Scham, sondern wegen der Erkenntnis, dass ihre unschuldige Berührung ihn so sehr erregte.
Sie wollte ihn berühren. Die Hand über seine empfindsame Haut gleiten lassen. Diese Kraft unter ihren Händen bändigen. Dieses Wunder feiern, dass sie noch lebte.
Die knisternde Spannung zwischen ihnen war eine Versuchung, die sie aus den tiefsten Tiefen ihrer Seele lockte.
Einen Augenblick lang schwankte Meg an der Schwelle der Unentschlossenheit. Sie wollte ihn. Wozu sollte sie es leugnen oder sich selbst
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