Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
mit dem Schwert auf den Räuber ein, doch dieser sprang flink zur Seite und schlug ebenfalls mit einem Schwert nach seinem Gegner. Ein erbitterter Kampf um Leben und Tod, den nur einer gewinnen konnte.
Ich schaute zur Kutsche. Um die Kutschte herum kämpften vier Reiter. Sie verteidigten mit Ihrem Leben das der Person in der Kutsche. Ich wusste nicht, um wen es sich in der Kutsche handelte. Aber es musste sich um eine wichtige Persönlichkeit handeln.
Plötzlich waren es nur noch drei. Einer wurde von dem Pfeil des Räubers getroffen, der immer noch im Baum saß und munter drauf los schoss. Wie unfair, dachte ich bei mir. Dem muss das Handwerk gelegt werden. Aber wie? Was soll ich ohne Waffe machen?
Aber da fiel mir meine Steinschleuder ein. Sie hatte mir schon oft beim Jagen geholfen. Ich war gut im Zielschießen. Also müsse es auch diesmal klappen. Aber um den Räuber anvisieren zu können, musste ich mein Versteck verlassen. Komischer Weise hatte ich keinerlei Angst. Ich war mutig und entschlossener denn je. Also zog ich meine Steinschleuder aus dem Beutel und suchte mir einen Stein.
„So, der muss passen. Leb wohl du Mistkerl.“ sagte ich zu mir und trat hinter meinem Dornenbusch hervor. Mich bemerkte niemand. Alle waren mit der Verteidigung ihres Lebens beschäftigt. Außer einer: ein Mann schaute zum Fenster der Kutsche heraus und beobachtete mich genau.
„Ja Treffer!“ schrie ich, als ich den Räuber von seinem Ast herunterschoss.
Tja, ein bisschen leiser hätte es auch getan, denn durch meinen Schrei wurde ein Räuber auf mich aufmerksam und lief zähnefletschend auf mich zu. Ich hatte weder Schwert noch Säbel. Er dafür beides gleichzeitig. Sollte ich nun weglaufen oder mich erschlagen lassen? Mir blieb nicht viel Zeit zum Nachdenken.
„Hier, nimm meines!“ rief der Mann aus der Kutsche und warf mir sein Schwert zu. Der Mann hatte mittlerweile die Kutsche verlassen und Kämpfte an der Seite seiner Männer. Die Anzahl seiner Männer war rapide gesunken. Sie kämpften nur noch zu dritt. Nein zu viert, denn ich fing das Schwert gerade noch rechtzeitig und verteidigte mich gegen meinen Angreifer. Es war ein harter Kampf. Ich war so ein Tempo und solch eine Krafteinwirkung auf meinen Körper nicht gewohnt. Ich konnte fechten, aber halt nur mit Holzschwertern gegen meinen besten Freund Thomas. Aber in der Not entwickelte man ungeahnte Kräfte und ich siegte über meinen Gegner. Ich hatte noch nie zuvor einen Menschen getötet. Aber erstaunlicherweise fühlte ich nichts. Weder Mitleid noch Reue. Außer den Drang, am Leben zu bleiben.
Ich drehte mich um, um das Schauspiel näher zu betrachten. Langsam wurde mir auch klar, um welche Personen es sich hier handelte. König Ragnar und seine Ritter. Ich war total überrascht, wollte mich schon verbeugen, ließ es aber angesichts der Situation lieber sein. Aufgehoben war schließlich nicht aufgeschoben. Der König kämpfte mit vereinter Kraft gegen zwei Räuber. . Mittlerweile kämpften nur noch der König und ein Ritter gegen vier Räuber. Ein ungerechter Kampf. Aber hier gab es keine Spielregeln. Der König wurde am Arm verletzt und sackte zu Boden. Ein Räuber nutzte die Gunst und rannte mit erhobenem Schwert auf ihn zu.
Verteidige deinen König, rief ich bei mir und warf mich dazwischen. Der Räuber rannte direkt in mein Schwert. Er riss vor Entsetzen die Augen auf und fiel zu Boden. Blut strömte aus seinem Mund. Der Kampf schien zu Ende zu sein. Die Bilanz des Kampfes war furchtbar: fünf tote und drei verwundete Räuber, zwei waren geflohen. Auf der anderen Seite: zwei tote Ritter, sieben verletzte Ritter, ein verletzter König und ein lebender Ritter. Und ich.
Der König schaute sich grimmig um, als ihm auf die Beine geholfen wurde. Er schaute sich seinen Arm an, nahm sein Schwert in die Hand und schwang es einmal durch die Luft. Dann schaute er wieder zufrieden aus. Ich rappelte mich vom Boden auf. Mir war noch total schwindelig von diesem Kampf.
„Wer bist du?“ fragte mich der König.
Ich erschrak, weil ich mit so rauher Stimme angesprochen wurde. Dann machte ich eine tiefe Verbeugung und antwortete höflich:
„Ich heiße Aron. Ich bin auf dem Weg in die Stadt.“
Mittlerweile war es stockdunkel. Ich reichte ihm sein Schwert. Er nahm es, schaute sich die verschmierte Klinge an und dann wieder mich.
„Danke, Du hast mir das Leben gerettet. Du bist sehr mutig.“
„Danke, aber zuerst haben Sie mir mein Leben gerettet. Ohne Ihr Schwert
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