Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
ich?“
„Ich halt. Du hast mich gerade so schön gestreichelt.“
„Ich habe nur das Gras berührt.“
„Nur? Pah!“ sagte das Gras beleidigt.
Aron bückte sich nochmals runter und beäugte das Gras genauer.
„Was gaffst Du mich so an!“ schimpfte das Gras.
Aron wich zurück.
„Du kannst sprechen? Das glaube ich einfach nicht.“ Aron drehte sich um und suchte denjenigen, der sprach.
„Du brauchst gar nicht so dumm zu schauen, ja ich kann sprechen. Und jetzt geh von meiner Blüte runter. Autsch.“
„Oh, Pardon. Ich bin ein bisschen überrascht. Du, also das Gras, kannst wirklich sprechen?“
„Ja klar. Was ist da so besonders dran? Hier kann fast alles sprechen.“
„Ach Quatsch.“
„Wenn ich es doch sage.“
„Ha, ich spreche mit Gras. Das glaubt mir kein Mensch. Bei uns fressen die Kühe und andere Tiere Gras. Und hier spricht man mit diesem.“
„Puh, hör auf mir solche Schauermärchen von dieser Massenvernichtung zu erzählen. Ist ja grauenhaft. Die werden bei lebendigen Leib gefressen?“
„Ähm, ja. Aber bei uns spricht auch kein Gras. Manche können sprichwörtlich das Gras wachsen hören, aber gesprochen hat noch niemand mit solchem. Ansonsten wäre er wahrscheinlich für verrückt erklärt worden. Verständlich.“
„Was ist daran verständlich? Man kann mit Gras sprechen. Du machst es doch auch. Pah! Und jetzt geh mir aus der Sonne!“ sagte das Gras beleidigt.
„Und zickig können wir auch noch sein. Tse. Verrückte Welt. Ich muss eh weiter. Habe es eilig. Viel Spaß beim Wachsen und Sonnen. War nett, dich kennen gelernt zu haben, hihi. Tschüss.“
Das Gras antwortete nicht mehr, es sonnte sich in der Sonne und schmollte.
Aron lief kopfschüttelnd von dannen. So was hatte er noch nie erlebt. Er ging durch die verschiedenen Baumplantagen und schaute sich die Bäume näher an. Er wunderte sich wieder, dass sie blühten und gleichzeitig vollreifes Obst hängen hatten. Aron griff nach einem Apfel und riss ihn ab.
„He, was soll das? Finger weg von meinen Äpfeln. Das ist Diebstahl.“
Aron hatte gerade genussvoll in einen Apfel gebissen, hustete los und ließ vor Schreck den Apfel fallen.
„Und dann noch den kostbaren Apfel in den Dreck fallen lassen. So was haben wir ja gern. Aber der wird aufgegessen!“
Aron schaute sich um und suchte auch diesmal seinen Gesprächspartner.
„Wer spricht?“
„Das heißt wohl eher: was spricht.“ wurde Aron verbessert.
„Also was spricht?“
„Ich, Du Tölpel.“
„Und wer ist ICH?“ fragte Aron genervt. Ihm wurde das langsam zu viel und zu anstrengend.
„Ich bin der Baum mit den besten Äpfeln.“
„Pah, Du Angeber. Prahlst mal wieder für zehn. Deine Äpfel sind verwurmt.“
Aron spuckte erschrocken aus.
„He, nicht ausspucken. Die Sauerei darfst gleich aufputzen. Frechheit, erst stehlen und dann ausspucken.“
Aron ging nicht mehr darauf ein, sondern ging ohne ein Wort zu sagen, weiter.
Er schüttelte wieder den Kopf und kratzte sich die Dreckkrusten aus dem Gesicht.
„Verrückte Welt. Aber Gondur war ja auch nicht besser. Hatte ich wirklich Normalität erwartet?“
Er lief durch weitere Baumplantagen. Zahlreiche Bäume standen in ihrer vollen Pracht da.
„He Du, komm mal her.“
Aron blieb kurz stehen, schaute sich um und ging dann weiter. Ihm war es zu blöd, sich mit irgendeinem dämlichen Gewächs zu unterhalten. Er hatte es eilig.
„He, ich spreche mit Dir. Bleib bitte stehen. Ich muss mit Dir reden.“
Aron ignorierte es und ging weiter.
„Na warte, Bürschle.“
Aron drehte sich jetzt doch um und fiel zu Boden. Der Baum lief hinter ihm her und hatte ihm mit einem Ast umgehauen. Einige Äpfel lagen neben Aron. Dieser rappelte sich wieder auf und starrte erstaunt den Baum an. Der Baum stand vor ihm und starrte ihn wütend an. Aron konnte regelrecht das Funkeln in seinen Augen sehen.
„So, hörst Du mir jetzt zu? Ich lauf Dir nicht die ganze Zeit hinter her.“
„Ähm, ja natürlich. Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit.“
„Wer bist Du? Was willst Du hier und wo willst Du hin?“
„Ich bin Aron und ich will ihn den Wald. Ich suche eine junge Frau.“
„Ach, der bist du also? Wurde ja auch Zeit. Du bist echt spät dran. Eine andere Frau war vor Dir schon hier.“
„Eine andere Frau? Wer? Wer ist sie und wann war sie hier?“
„Sie ist eine Fee und will Marla befreien. Sie war schon vor ein paar Tagen hier.“
„Wo ist sie hin?“
„Zu Gondurs Schloss.“
„Ok, dann
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