Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
knurrte und jaulte. Er rief nach seinen Kumpels.
„He, halt das Maul. Du brauchst keine Verstärkung holen. Ich bin auch alleine hier. He, lass meine Tasche los! Du Dieb. Schnauze weg davon! Na warte, Dir helfe ich.“ schimpfte Marla.
Sie griff nach einem Tannenzapfen und bewarf damit den Wolf. Dieser jaulte, als sie ihn am Rücken traf.
„Da drin ist mein Zeug. Das geht Dich nichts an. Frechheit. Hier kriegst noch einen ab und jetzt geh. Ungepflegtes Pelztier.“ Sie holte noch mal aus und warf erneut einen Tannenzapfen auf ihn. Jetzt wurde es dem Wolf zu bunt. Er zog den Schwanz ein und trollte sich davon.
„Ha, der Sieg ist mein. Wäre doch gelacht, wenn ich nicht so ein stinkendes Pelztier besiegen könnte. Bei meiner Tasche versteh ich absolut keinen Spaß. Meine Mission war ja leichter als ich dachte. Wenn alles so gut klappt, dann lach ich am Ende noch darüber.“ jubelte Marla stolz. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Marla turnte zu aufgeregt auf ihrem Ast herum. Dieser war vom stärker werdenden Regen rutschig geworden. Marla rutschte mit ihrem Hinterteil vom Ast und konnte sich auch nicht richtig mit den Händen auffangen. Schreiend rutschte sie ab und flog ein Stück abwärts. Sie schlug sich das Hinterteil, den Kopf und andere Körperteile an den Ästen an. Schreiend und fuchtelnd klammerte sie sich schließlich an einem Ast fest und konnte Halt gewinnen. Die Äste waren an dieser Stelle dichter. Sie konnte sich wieder hinsetzen und verschnaufen.
„So ein Mist. Was war geschehen? Autsch, was tut mir jetzt eigentlich nicht weh? Man, ich hatte die Gefährlichkeit dieser Mission wirklich unterschätzt.“ Marla kauerte beleidigt auf ihrem Ast und dachte nach.
Durch ihr Geschrei wurden einige Waldbewohner aufgeschreckt. Vögel flogen aufgeregt davon und die Wölfe erschraken und rannten schwanzeinziehend davon. Nur ein anderer Waldbewohner fand es sehr interessant. Er stellte sich aufrecht hin und schnüffelte. Er suchte nach der Fährte. Fand diese auch recht schnell und ließ sich wieder auf seine Vordertatzen nieder. Er steckte die nasse, dunkle Nase in die Erde und verfolgte die Fährte.
Kapitel
Aron rannte um sein Leben. Er wollte keine Zeit verlieren. Aber wo sollte er hin? Er rannte über Steine und Sand, stolperte und fiel hin. Er war von oben bis unten mit Dreck und Staub übersät. Der Schweiß und der Dreck vermischten sich zu einer Dreckpaste, die auf seinem Gesicht klebte. Er verlangsamte seinen Schritt und blickte zurück. Er hatte ein ganzes Stück hinter sich gelassen. Der Steinbruch war kaum noch in der Ferne zu sehen. Aber die Wüste schien kein Ende zu nehmen.
„Hoffentlich laufe ich nicht im Kreis umher. Ich muss mir einen Punkt aussuchen und diesen anpeilen, damit ich mich nicht im Kreis drehe. Irgendwann muss doch mal ein anderes Gebiet kommen. Wo wohnte denn dieser Zauberer? Sicherlich nicht in dieser Wüste. Also muss es doch noch besser werden.“ überlegte Aron.
Er stapfte weiter. Er hatte schrecklichen Durst. Er hatte in der Eile nichts zum Trinken mitgenommen, weil er einfach nur losrannte. Es wurde langsam dunkel und kühler. Aron erreichte den von ihm angepeilten Felsen. Er setzte sich drauf und schaute in die Ferne. Zu seiner Freude konnte er eine Oase entdecken. Er jauchzte los und ging weiter.
„Oh, was ein Glück. Ich muss doch nicht in dieser Wüste sterben. Hoffentlich erlebe ich dort nicht wieder eine böse Überraschung.“
Er ging zügig weiter. Er erkannte ein riesiges Gebiet mit Tausenden von Bäumen. Sie strotzen alle vor Blühten und Äpfel.
„Moment, das ist ja seltsam. Die Äpfel blühen und tragen gleichzeitig Äpfel? Was sind das für Bäume? Ist bestimmt Gondurs Werk. Hier ist auch nichts normal.“ spekulierte Aron.
Aron überschritt die Grenze zwischen Wüste und Baumenland. Er schaute nach unten und bückte sich.
„Unglaublich. Die Grenze ist merkwürdig. Von einem Zentimeter zum anderen wird aus Wüste, Staub und Sand eine weiche Grasfläche mit Blumen. Sogar Bienen und Schmetterlinge gibt es hier. Unglaublich. Das ist bestimmt alles verzaubert worden. Natürlich kann so was nicht sein.“
Aron kam aus dem Staunen nicht heraus. Er streichelte das Gras. Es war wunderbar weich.
„Mmhh, toll. Mach weiter so. Ahhh!“
Aron erschrak und wich zurück. Was war das?
„Bitte bitte nicht aufhören. Es war herrlich. Ich bin schon lange nicht mehr so berührt worden. Mach weiter!“
„Bitte? Wer spricht da?“
„Ich.“
„Wer ist
Weitere Kostenlose Bücher