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Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost

Titel: Der Geist der Liebe - Miles, C: Geist der Liebe - MacGowans's Ghost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Miles
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Handrücken die Augen.
    Gott, schon wieder so ein Traum ...
    Eine sanfte Hand streichelte die seine, und er fuhr zurück. Erschrocken blickte er in zwei große, blaue Augen.
    »Ich bin's, Gabe. Allie. Sieh mich an. Atme ruhig durch.«
    Der Albtraum blockierte noch sein Denkvermögen, und er legte die Hand um seinen Nacken und massierte ihn, um einen freien Kopf zu bekommen. Und er atmete, wie es ihm gesagt worden war. Als er die Augen schloss, begann er jedoch am ganzen Leib zu zittern.
    »Gabe, sieh mich an.«
    Dieselbe sanfte Hand legte sich an seine Wange, umfasste sein Kinn und drehte seinen Kopf. »Gabe.«
    Er öffnete die Augen und seufzte schwer, holte tief Luft und stieß einen weiteren Seufzer aus, als er endlich zu begreifen begann. »O Gott.«
    Allie. Die Frau bei ihm war Allie. Sie setzte sich auf das Bett, lehnte sich an das schmale Kopfteil und zog ihn an sich. Er ließ es bereitwillig geschehen, schlang die Arme um ihre Taille und schmiegte sich an ihren warmen Körper. Sie umarmte ihn und hielt ihn fest. Hin und wieder spürte er ihren Mund auf seinem Haar. Für eine ganze Weile sagte keiner von beiden etwas.
    Dann brach Allie das Schweigen.
    »Deshalb wachst du jede Nacht um genau die gleiche Zeit auf«, sagte sie mit sanfter Stimme. »Weil sie zu dir kommt.«
    Gabe atmete Allies Duft ein, der eine seltsam beruhigende Wirkung auf ihn hatte. »Aye. Und ich hätte es dir sagen sollen. Ich wollte es auch, als wir neulich abends am Kai saßen, aber dann kam Sean und unterbrach uns.« Gabe seufzte wieder. »Wahrscheinlich hatte ich gehofft, allein damit zurechtzukommen oder dass sie einsehen würde, dass mein Leben weitergeht und sie mich und Jake in Ruhe lassen würde.«
    Allies Fingerspitzen glitten über seinen Haaransatz zu seinem Ohr. »Das wird sie nicht tun, Gabe. Sie ist sehr unglücklich und sehr wütend.«
    Im silbernen Licht des Mondes blickte er zu ihr auf. »Zuerst waren es nur Träume - jedenfalls dachte ich das. Aber dann wurde sie so verdammt real, dass ich nicht mehr unterscheiden konnte, ob ich träumte oder ob ihr Geist mich heimsuchte.« Er drückte Allie noch fester an sich. »Neulich kam sie sogar tagsüber zu mir. Sie weiß, dass du bei mir bist, Allie. Sie hat mich schon mehrmals aufgefordert, dich wegzuschicken. Sie mag dich nicht.«
    »Es gibt für alles ein erstes Mal«, erwiderte sie, und Gabe konnte das Lächeln in ihrer Stimme hören.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen. »Ich glaube, sie ist gefährlich, Allie. Ich will dich nicht in ihrer Nähe haben«, sagte er. »Ich kann damit fertig werden.«
    »Aber es gelingt dir offensichtlich nicht sehr gut, MacGowan«, sagte Allie. Sie wandte sich ihm zu und berührte ihn unter den Augen. »Sieh dich doch nur an. Du leidest Höllenqualen, Gabe. Und ich kann dir wirklich helfen.«
    Angst erfasste Gabe bei dem Gedanken, dass Allie versuchen könnte, Verbindung mit Kaits Seele aufzunehmen. Er machte ihn so unruhig, dass er aufstand und zu dem großen Fenster ging, wo er die Stirn an das kalte Glas legte und die vom Wind geschüttelten Baumwipfel betrachtete.
    »Als ich hereinkam, war es hier eisig kalt«, sagte Allie, die hinter ihn getreten war, ihn aber nicht berührte. »Sie quält dich, Gabe, und sie wird dich weiterquälen, bis ihre Seele Ruhe findet. Sie ist so traurig, so voller Schuldgefühle und Schmerz - und sie weiß nicht, warum.« Allie legte eine Hand auf seinen Rücken. »Sie wird weitermachen, und vielleicht sogar noch schlimmer als bisher, so lange, bis ihre Seele Frieden findet ...«
    Gabe drehte sich um, legte Allie die Hände auf die Schultern und beugte sich vor, um ihr in die Augen zu sehen. »Hör zu, Allie. Ich brauche deine Hilfe nicht, um mit dem Geist meiner Frau fertigzuwerden.« Er schüttelte sie sanft. »Hörst du? Ich will, dass du es gut sein lässt.« Er könnte nicht mehr weiterleben, wenn Allie etwas zustieße.
    Sie lächelte und erwiderte ruhig seinen Blick. »Aber das kann ich nicht, Gabe. Ich bin bereits in die Sache verwickelt. Und ich kann es nicht ertragen, eine ruhelose Seele leiden zu sehen. Sie wirkt so erschreckend, weil sie so durcheinander ist, Gabe. Anders als die Odin'schen Gespenster, die aussehen wie zu ihren Lebzeiten, erscheint Kait so, wie sie vermutlich aussah, nachdem der Tod seinen Tribut gefordert hatte. Sie kann nichts dafür. Ob es Schuldgefühle waren oder die Fehler, die sie gemacht hat, ihre Unsicherheit oder irgendein anderer Sachverhalt, den wir nicht kennen - auf

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