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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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er achtete gar nicht auf sie. Er riss sie in die Arme und drückte sie an sich, wobei er angstvolle Laute von sich gab. Mit einer Hand hielt er sie fest, und mit der anderen strich er über ihre Haare, als ob die Berührung alleine sie wieder zum Leben erwecken könnte.
    L
    Was für ein Durcheinander!
    Sollte sie ihm sagen, dass er sie gar nicht verletzt hatte, oder sollte sie einfach die Augen schließen und es genießen? Sie war in Connor MacDougals Armen gefangen. Und es war noch besser, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen vorgestellt hatte.
    Allerdings kam unweigerlich der Moment, an dem sie wieder atmen musste. Sie versuchte sich ihm zu entwinden, aber Connor hielt sie mit eiserner Hand fest. Sie versuchte seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, indem sie seinen Namen rief, aber es kam nur ein schwaches Krächzen aus ihrem Mund. Verzweifelt blickte sie sich um.
    Thomas stand in der Küchentür und betrachtete die Szene mit breitem Grinsen.
    »Hilfe!«, formte sie mit dem Mund.
    Thomas legte die Hand ans Ohr. »Was?«
    »Hilfe!«, rief sie. »Verdammt noch mal, hilf mir!«
    »Hey, MacDougal«, fragte Thomas, »was ist los?«
    »Ich habe deine Schwester getötet«, erwiderte Connor verzweifelt.
    »Quatsch«, sagte Thomas. »Das war doch nur ein Bühnenschwert. Aber wenn du sie nicht endlich loslässt, wirst du sie noch erdrücken.«
    Connor ließ Victoria los und blickte auf sie herunter. »Geht es dir gut?«
    Sie lächelte schwach. »Es hat wehgetan, aber ich blute nicht. Möchtest du es noch einmal probieren?«
    Zögernd trat er einen Schritt zurück. »Was ist das denn für eine Magie?«, fragte er. »Ein Schwert, das nicht sticht?«
    Um es ihm zu demonstrieren, stieß Victoria den Degen in den Boden. Er schob sich zusammen. Connor keuchte auf.
    Entzückt probierte er es selbst ein paar Mal. Dann blickte er Victoria an.
    »Nun«, sagte er, »das ist wirklich gut.« Er wandte sich zu Thomas. »Hast du das gesehen, Thomas? Es nimmt einem zwar ein wenig die Freude am Kampf, aber es ist doch eine neue, interessante Vorrichtung.« Er trat zu seinem Degen, hob ihn ebenfalls auf und warf ihn Thomas zu. »Sollen wir es ausprobieren?«
    Mit offenem Mund schaute Victoria zu, wie Connor und ihr Bruder anfingen, miteinander zu fechten. Ab und zu machte einer der beiden eine Bemerkung darüber, wie langweilig es doch war, mit einem Schwert zu kämpfen, das den Gegner nicht ernsthaft verletzen konnte.
    »Ich glaube, das vermag mich nur für kurze Zeit zu fesseln«, erklärte Connor. »Dann brauche ich wieder etwas Todbringendes.«
    »Das kann ich sehr gut verstehen.«
    Connor wies auf Victoria. »Weißt du, ich glaube, ich empfinde etwas für deine Schwester.«
    »Ach ja?«, sagte Thomas.
    »Aber ich weiß nicht, aus welchem Grund.«
    »Das würde mir genauso gehen.«
    Victoria warf ihrem Bruder einen grimmigen Blick zu.
    »Sie ist wunderschön«, erklärte Connor. »Und temperamentvoll. Und sie kann gut mit dem Schwert umgehen.«
    Er schaute sich nach ihr um.
    »Ich bin noch nie einer Frau begegnet, die sich im Kampf so bewähren konnte. Gibt es in der Zukunft viele solcher Frauen wie dich?«
    »Nein«, erwiderte Victoria kurz angebunden. »Nicht dass ich wüsste.«
    Er wandte sich wieder an ihren Bruder. »Hatte Mrs Pruitt etwas auf dem Feuer, als du aus der Küche kamst?«
    »Ja«, warf Victoria mit lauter Stimme ein. »Wahrscheinlich eine schwere Bratpfanne.«
    Connor hielt inne und blickte sie verwirrt an. »Eine schwere Bratpfanne? Auf dem Feuer? Warum?«
    Um sie dir über den Schädel zu ziehen. Sie schürzte die Lippen. »Wahrscheinlich, um die Tomaten genau so zu braten, wie du sie gerne isst.«
    Connor blickte wieder zu Thomas. »Deine Schwester ist wirklich ein reizendes Mädchen. Sie weiß ganz offensichtlich, was einem Mann wichtig ist.«
    »Ha!«, stieß Thomas hervor.
    Victoria verdrehte die Augen und suchte Zuflucht in der Küche, um sich nicht noch mehr Blödsinn anhören zu müssen. Am liebsten hätte sie sich hinter die Tür gestellt, um beiden eins über den Schädel zu ziehen, wenn sie hereinkamen, aber das würde sie ihrem Ziel nicht näher bringen. Sie würde nur auf ihren Bruder losgehen, damit er endlich seinen Mund hielt. Und dann hätte sie vielleicht einmal eine ruhige Minute mit Connor, der fand, sie sei ein ganz reizendes Mädchen.
    Das war immerhin schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
    Noch eine Million solcher Schritte, und dann gab es vielleicht Hoffnung für sie.

34
    Am

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