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Der Geist des Highlanders

Titel: Der Geist des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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zurückkehrte.
    Connors Jeans saßen gut. Er trug Arbeitsstiefel. Und es war ihm irgendwie gelungen, seinen extrem gut ausgebildeten Brustkorb in ein T-Shirt zu zwängen.
    »Es ist mit irgendetwas bedruckt. Was steht da?«, fragte Iolanthe, die sich schon wieder die Nase zuhielt.
    »Das sage ich dir, wenn ich näher herankomme und es lesen kann.« Victoria betrachtete bewundernd Connors Haarschnitt. Es war nichts Dramatisches, alles nur ein bisschen ordentlicher und gestutzt.
    Und dann las sie, was auf seinem T-Shirt stand.
    »Steht da wirklich, >Küss mich, ich bin Schotte    »Ich werde deinen Mann umbringen.«
    »Das kannst du halten, wie du willst. Wahrscheinlich stehen die Mädchen schon Schlange, um Connors Einladung Folge zu leisten.« Iolanthe lächelte.
    Auch Thomas grinste breit, als er auf sie zukam. Victoria warf ihm einen finsteren Blick zu. »Du bist ein Blödmann.«
    »Warum?«, fragte er unschuldig. »Ach so, das T-Shirt. Es gab nichts anderes in seiner Größe.«
    »Ganz bestimmt.«
    Connor runzelte die Stirn. »Diese Sprache, die du sprichst«, sagte er auf Gälisch, »kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    Iolanthe stieß Victoria mit dem Ellbogen in die Rippen und ergriff Thomas’ Hand. »Ich möchte mich ein bisschen hinlegen, liebster Gatte. Komm mit.«
    »Aber ...«
    Nur widerwillig ließ sich Thomas von ihr in den Gasthof ziehen, versprach jedoch, bald wiederzukommen, falls er gebraucht würde. Victoria hätte Connor am liebsten gefragt, ob er wusste, was auf seinem T-Shirt stand.
    Aber sie traute sich nicht.
    Möglicherweise würde sie dann nämlich in Versuchung geraten, der Aufforderung Folge zu leisten.
    Und dann machte sie den Fehler, ihn anzublicken. Auch er sah sie an.
    »Victoria«, sagte er mit rauer Stimme.
    »Ja?«, stieß sie atemlos hervor.
    »Äh ...« Er räusperte sich. Er sah sie an, als wollte er sie gleich küssen.
    »Äh ...«, wiederholte er und schaute sich mit leiser Verzweiflung um. »Äh, dein Schwert«, sagte er schließlich. »Wo hast du dein dünnes Schwert? Ich hätte es mir besser anschauen sollen, als du in meiner Burg warst.«
    Sie starrte ihn fassungslos an. »Mein Schwert?«
    »Ja. Willst du es mir jetzt vielleicht zeigen?«, fragte er. »Du hast nicht zufällig zwei davon?«, fragte er mit Augen, in denen kaum bezähmbare Begeisterung aufloderte.
    »Willst du etwa gegen mich kämpfen?«, fragte sie ungläubig.
    »Nun«, antwortete er, »nicht wirklich kämpfen. Aber es würde mir Freude machen, so eine Klinge einmal auszuprobieren. Du kannst mir vermutlich erklären, wie man damit umgeht.«
    Da stand sie vor ihm und begehrte ihn, und er hatte nichts anderes im Kopf als Schwerter?
    Na ja, es hätte sie eigentlich nicht überraschen dürfen.
    Sie seufzte. »Wir holen uns welche aus dem Schuppen und suchen uns einen Platz, wo wir sie ausprobieren können.« Am besten an dir.
    »Nicht in Mrs Pruitts Garten«, warnte er sie und folgte ihr. »Ich habe mir schon einmal ihren Zorn zugezogen, weil ich ihre Blumen zertrampelt habe.«
    »Und wenn man bedenkt, dass schließlich sie es ist, die dir zu essen gibt, solltest du sie nicht unnötig reizen«, ergänzte Victoria.
    »Dein Gälisch wird von Tag zu Tag besser. Ich sollte mehr mit dir üben. Anscheinend hilft dir das sehr.«
    Victoria nickte, wagte aber nicht, etwas zu sagen. Sie sollte mehr Zeit mit ihm verbringen? Erneut ihr Herz an ihn verlieren, wo sie doch ganz genau wusste, dass er wieder nach Hause wollte?
    Hamlet.
    Perfekt.
    Sie würde ihren Bruder umbringen.
    Sie kramte im Schuppen und holte zwei Bühnendegen. Dass Connor sie aus Versehen erstach, konnte sie nun überhaupt nicht gebrauchen. Das wäre wirklich Ironie des Schicksals: Connor sterblich und sie ein Gespenst.
    Um sich abzulenken, ließ sie die Klinge ein paar Mal durch die Luft sausen. Connor tat es ihr nach. Das Geräusch schien ihm zu gefallen, denn er hörte nicht mehr auf damit.
    »En garde«, sagte sie und nahm ihre beste Fechtposition ein.
    Connor warf ihr einen verblüfften Blick zu, stellte sich aber ebenfalls auf und machte einen Satz auf sie zu. Unglücklicherweise hatte er wesentlich längere Arme als sie. Zwar schob sich der Degen zusammen, als er sich in ihre Rippen bohrte, aber es tat trotzdem weh. Sie keuchte auf und ließ ihren Degen sinken.
    »Oh, bei allen Heiligen!«, schrie Connor und warf seine Waffe zu Boden. Er sank vor ihr auf die Knie. »Victoria! Victoria!« »Hör auf zu schreien!«, stöhnte sie. Aber

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