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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wollte ihrem Beispiel folgen, blieb dann aber stehen, als es erkannte, dass es noch immer an die beiden anderen Taurücken gebunden war. Es zischte wütend und schüttelte den Kopf. Die Askajianer begannen, ihre Packtiere loszumachen, und mehr und mehr Echsen rannten hinter Han und den anderen her. Verwirrt – und in der Hoffnung, dass Borno einen Plan verfolgte und sie nicht einfach nur Hals über Kopf die Flucht ergriffen – drehte Leia sich herum, um die beiden Echsen zu befreien, die an ihrem Sattel festgebunden waren. Kaum, dass sie den zweiten Knoten gelöst hatte, gingen die drei Tiere in einen ungestümen Trott über.
    Der Hirtenspeer schlug gegen einen Fels und wurde ihr aus der Hand gerissen, und im Laufe der nächsten Sekunden hing sie weit nach hinten gebeugt auf ihrem Sattel und versuchte, ihre Füße in den Steigbügeln zu halten, während sie nach einer der Halteschlaufen tastete. Die Hitze machte aus diesem schwierigen Unterfangen ein beinahe unmögliches, und als sie den Knoten schließlich zu fassen bekam, waren die Gläser ihrer Brille so beschlagen, dass sie nichts mehr sehen konnte.
    Leia hatte kaum genug Kraft, sich wieder in eine aufrechte Position zu ziehen, und ihr drehte sich alles vor Hitze und Erschöpfung. Sie hob ihre Brille an, damit das Kondenswasser in Tatooines trockener Luft verdunsten konnte, und als sie sie wieder über ihre Augen schob, sah sie, dass die schattenhafte Linie vor ihnen zu einem gewaltigen Keil aus Dunkelheit herangewachsen war. In der Überzeugung, die Schimäre hätte sich vor die beiden Sonnen geschoben, blickte sie über die Schulter.
    Doch über ihr waren nur die beiden brennenden Kugeln.
    Sie wandte sich wieder nach vorne. Die Karawane strömte vor ihr zusammen, wobei die Packtiere die Reitechsen überholten. Die Askajianer blieben ihnen aber dicht auf den Fersen, und auch Chewbacca hielt mit ihnen mit. Han und die Squibs fielen hingegen rasch zurück, wobei die drei pelzigen Wesen sich nur durch akrobatische Körperbeherrschung im Sattel hielten. Han war nach vorne gesackt, hatte beide Arme um den Hals seines Taurückens geschlungen. Leia stieß ihrer Echse die Hacken in die Flanken und schlug ihr mit der Hand auf den Nacken, damit das Tier sie in Hans Richtung trug, doch es schien die Hiebe nicht einmal zu bemerken.
    Plötzlich verschwanden die Taurücken vor ihr.
    Zunächst glaubte Leia, sie wären einfach nur weit genug davongezogen, um hinter dem schimmernden Schleier der Hitze zu verblassen, doch als ihr Tier weiterhastete, stellte sie fest, dass die anderen Echsen größer und deutlicher wurden, bevor sie aus ihrem Blickfeld verschwanden. Der Schatten unterhalb der Fata Morgana wuchs indes weiter heran, und nun schien es, als würden die Taurücken alle in derselben Entfernung davon verschwinden.
    Nein, sie verschwanden nicht einfach so – sie rannten eine Schräge hinab. Erst verschwanden ihre Beine, dann ihre Leiber und ihre Schädel und schließlich auch ihre Reiter, als die ersten Askajianer den Abhang erreichten. Nun löste sich der Schatten von der Fata Morgana und verwandelte sich in eine breite, tiefe Schlucht. Chewbacca erreichte den Rand der Schrägen und folgte den Karawanentreibern außer Sicht.
    Einen Moment später kippte Han aus seinem Sattel.
    Leia stemmte sich sofort gegen ihre Steigbügel. Sie riss ihren Schal nach unten und schrie: »Chewie! Warte!«
    Ihre trockene Kehle brachte kaum mehr als ein lautes Krächzen zustande, doch zumindest einer der auf- und abhüpfenden Squibs drehte sich zu ihr herum. Leia deutete auf die Stelle, wo Han gestürzt war – zwischen den verschwommenen Felsen konnte sie seinen Körper nicht länger sehen.
    »Han ist von seinem Taurücken gefallen!« Ihre Stimme war brüchig und viel zu leise. »Holt Chewie!«
    Der Squib rief ihr etwas zu, das sie nicht verstehen konnte, dann sprang einer von ihnen noch etwas höher aus dem Sattel und wedelte mit den Armen, während die beiden anderen auf den Hals ihres Taurückens einschlugen, damit er wendete und zu Han zurückrannte.
    Das Tier hastete weiter seinen Artgenossen nach.
    Solange die Echsen ihr Brummen ausstießen, würden sie sich weder lenken noch abbremsen lassen, das wusste Leia. Sie zog einen Stiefel aus dem Steigbügel und schwang ihr Bein über den Rücken des Tieres, sodass sie nun auf Hans Seite der Echse hing. Die Gewichtsverlagerung ließ den Taurücken zur Seite stolpern, und weil sie Han nicht sah, musste sie sich plötzlich Sorgen darum

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