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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Solarflügel erkennen können, die dicht über dem Horizont dahinschossen.
    Während sie dem Heulen der Maschine lauschte, nahm sie Han die Brille ab und schob seinen Mantel zurück – wenngleich es ihr nicht leichtfiel, die Verschlüsse mit einer Hand zu öffnen –, dann schüttete sie das Wasser aus ihrer Flasche auf sein Gesicht und seine Kleider. So heiß sie auch war, würde die Flüssigkeit doch eine kühlende Wirkung haben, wenn sie verdunstete.
    Hans Augen öffneten sich, glasig und ausdruckslos, und er krächzte: »Schon wieder ein Bad?«
    »Nur eine Dusche.« Leia wusste nicht, ob er scherzte oder halluzinierte. Sie bettete seinen Kopf in ihren Schoß und nahm die Flasche von seinem Gürtel. »Kannst du etwas trinken?«
    »Wenn’s ein Gizer ist.«
    »Ich kann dir nur ein wenig lauwarmes Wasser anbieten.«
    »Zum Glück bin ich nicht wählerisch.« Er stützte sich an ihrer Schulter ab, um sich aufzusetzen, und als sie dabei das Gesicht verzerrte, runzelte er die Stirn. »Was ist passiert?«
    »Ich habe mir die Schulter ausgerenkt. Aber es ist nicht schlimm – ich kann meinen Arm noch bewegen.«
    Han nickte, und erst da schien ihm das Heulen des TIEs aufzufallen. Er blickte zum Himmel empor. »Ich hoffe, es ist nicht dein Schussarm.«
    »Nein.«
    »Gut, dann haben wir ja nichts zu befürchten.« Er nahm die Wasserflasche und trank ein paar Schlucke, woraufhin sich sein Gesicht in eine Grimasse verwandelte. »Das nennst du lauwarm ?«
    Das Heulen des Sternenjägers wurde nun leiser, und Leia rief die Squibs aus ihrem Versteck herbei, doch Han wollte nicht von ihnen über die Felsen gezerrt werden und beharrte darauf, dass er aus eigener Kraft gehen könne. Leia bereute jeden Vorwand, den sie je benutzt hatte, um sich vor der Unterweisung in der Macht zu drücken. Ein Trick, um sture Ehemänner schweben zu lassen, wäre jetzt genau das Richtige.
    Han schleppte sich fast ein Dutzend Schritte dahin, bevor seine Augen nach oben rollten und er wieder zusammenbrach. Leia streckte instinktiv die Arme aus – beide Arme –, um ihn aufzufangen, und nun bereute sie wirklich, dass sie ihn nicht schweben lassen konnte. Als sie die Schmerzen schließlich niedergekämpft hatte, griffen sie und Emala nach seinen Beinen, während Grees und Sligh seine Arme nahmen.
    Der Fährte der Karawane über das gezackte Terrain zu folgen erwies sich als überraschend schwierig. Hier, so nahe am Boden, kochte die Luft, und die Reflektion der Sonnen war so grell, dass Leia nur ein schmerzhaft intensives Glühen sah, als sie nach Spuren Ausschau hielt. Der Schatten wurde so zu ihrem einzigen, groben Anhaltspunkt. Schon bald erkannten sie, dass ihr zügiges Dahintrippeln zu schnell war, denn bereits nach einer Minute schwankten sie ob der Hitze und der Erschöpfung, und nach drei Minuten mussten sie anhalten, um sich auszuruhen und zu trinken.
    »Wie weit … ist es noch?« Grees formte mit den Händen einen Trichter vor seiner Schutzbrille und blickte in die wabernde Luft. »Es wirkte so nahe?«
    »Am Boden ist der Effekt der Fata Morgana noch stärker.« Was sie während ihres militärischen Trainings bei den Rebellen gelernt hatte – dass in einer Wüste Entfernungen für gewöhnlich dreimal so weit waren, wie sie erschienen –, behielt sie jedoch für sich. »Wir werden die Schlucht bald erreichen.«
    Die Squibs blickten sie an, als hätte sie ihnen gesagt, es würde gleich regnen, dann steckten sie ihre Flaschen ein und hoben wieder Hans Körper an. Diesmal bewegten sie sich langsamer als zuvor, und fünf Minuten später schälte sich schließlich wieder der Schatten aus der Fata Morgana heraus und wurde zur Schlucht.
    Sligh hielt inne und hob den Arm, wobei er beinahe Han fallen gelassen hätte. »Wo will denn dieser Wookiee hin?«
    Leia blickte in die Richtung, in die sein Finger deutete, und sah einen wabernden Turm aus Fell, der hinter ihnen durch die Wüste rannte. Sie ließ Hans Bein los und winkte.
    »Chewbacca!« Als er stehen blieb und zu ihnen herumwirbelte, fügte sie etwas leiser hinzu: »Beeil dich!«
    Ein paar Sekunden später war er bei ihnen, mit glasigen Augen und einem fröhlichen Brüllen auf den Lippen. Auch er schwankte.
    Leia überprüfte ihr Chrono. »Chewie, wir haben noch vier Minuten, bevor …«
    Doch da hatte der Wookiee sich Han bereits über die Schulter geworfen und sich wieder dem Canyon zugewandt. Die Squibs hüpften hinter ihm her, und Leia folgte ihnen in einem gemächlichen Trott, von dem sie

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