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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Kom-Kanäle abzuhören, auf Nachrichten zu lauschen, die eine imperiale Suchaktion andeuteten. Doch nichts ließ auf außergewöhnliche Aktivität schließen, und so hatte Han seinen Düsenschlitten aus dem Frachtraum des Falken gezogen und war nach Mos Espa gefahren, um ein Transportmittel für die anderen zu organisieren.
    Leia hätte es besser wissen müssen. Pellaeon war ein Offizier der alten Schule und viel zu vorsichtig und kompetent, um einen simplen Fehler zu begehen – ebenso wie die meisten anderen Sternenzerstörer-Kommandanten, selbst in diesen Tagen der beschränkten Mittel und unerfahrenen Besatzungen.
    Han griff nach ihrem Arm und führte sie weiter. »Es ist in Ordnung, ein wenig zu zögern. Das erwarten sie sogar.« Ein kleiner Stimmverzerrer in seinem Mund verlieh den Worten einen raspelnden, devaronianischen Tonfall, außerdem verfremdete er seine Stimme so weit, dass niemand sie erkennen würde, der mit einem Stimmidentifizierungsgerät nach Han Solo suchte. »Aber starr sie lieber nicht an.«
    Sie hängte sich bei ihm ein und versuchte, verliebt zu ihm aufzublicken, während sie sich den Gestalten in ihren Rüstungen näherten. Obwohl Leia und Han dicke Mäntel und den Gesichtsschutz trugen, ohne den man selbst während eines leichten Sandsturmes nicht vor die Tür gehen konnte, fühlte sie sich, als trüge sie ein alderaanisches Kleid und eine Prinzessinnenkrone. Ihr Gesicht – ebenso wie Hans – war eines der bekanntesten in der Neuen Republik, und zweifelsohne hatte das Imperium eine gewaltige Belohnung auf ihre Ergreifung oder ihre Ermordung ausgesetzt.
    Falls Han nervös war, so ließ er es sich zumindest nicht anmerken. Er ging direkt auf die Sturmtruppen zu, die Gläser seiner Schutzbrille nach oben gerichtet, auf das leuchtende Schild an der Tür hinter den Soldaten.
    »Mawbos Revuepalast«, las er vor. »Da wären wir.«
    »Ein Tanzlokal?«, stieß Leia hervor. »Du führst einen wirklich an die außergewöhnlichsten Orte.«
    Han warf den Sturmtrupplern einen auffordernden Blick zu, den sie durch ihre verdunkelten Sichtschlitze gleichgültig erwiderten, bevor sie schließlich zur Seite traten. Einer von ihnen öffnete ihnen sogar die Tür, doch Leia wagte es nicht, ihm zu danken.
    Sie fanden sich in einem großen Vorraum wieder, dessen Boden mit Sand bedeckt war. Ein Weequay stand vor dem Eingang zu der schmuddelig wirkenden Garderobe. Er hatte ein Gesicht, wie es nicht typischer für seine Spezies hätte sein können, mit ovalen Augen und knorriger Haut, die an runzliges Leder erinnerte. Von seinem Hinterkopf hingen zwei Dutzend Zöpfe herab – einer für jedes Jahr, das er seinem Heimatplaneten nun schon ferngeblieben war. Seine Kleidung wirkte geradezu absurd und war dem Augenschein nach alles andere als bequem: Ein Umhang aus Schimmerseide und eine zu klein geratene Tunika. Zweifelsohne hatte er diese Klamotten eigens für die heutige Veranstaltung gekauft. Er trug keine sichtbaren Waffen, aber die Art, wie er den Rücken dicht an der Wand hielt, ließ Leia vermuten, dass er eine große Blasterpistole unter dem Umhang verborgen hatte. Nein, wohl eher zwei Blasterpistolen – er war schließlich ein Weequay.
    »Sind Sie wegen der Kunstauktion hier?«, fragte er.
    »Das ist korrekt.« Han nahm seine Schutzbrille ab, und einen Moment lang sah Leia so etwas wie Beunruhigung in seinen Augen, als er dem Blick des Weequays begegnete. »Wurde das Killik-Zwielicht schon versteigert?«
    Ihr Gegenüber zuckte die Achseln. »Mawbo schlägt da drinnen jede Menge Zeug los.« Er streckte eine seiner knorrigen Hände aus und deutete auf ihre Mäntel. »Die Chefin möchte keinen Sand in den inneren Räumen, also geben Sie die besser ab.«
    Leia und Han stopften die Brillen und den Gesichtsschutz in ihre Taschen und reichten dem Weequay dann die Mäntel. Mit ihrer blau bemalten Haut und den beiden künstlichen Lekku, die auf ihren Rücken hinabhingen, gab sie eine recht überzeugende Twi’lek-Gefährtin für Hans kahlköpfigen, gehörnten, finster dreinblickenden und sehr, sehr roten Devaronianer ab. Diese Tarnung hatte der Geheimdienst der Neuen Republik Leia zur Verfügung gestellt, ebenso wie die Kontaktlinsen, die die Netzhaut des Trägers verbargen, und die falschen Abdrücke, die sie auf ihre Fingerkuppen geklebt hatten. Umso überraschter war Leia, als der Weequay an den Mänteln schnüffelte, grinste und Han die Hand hinstreckte.
    »Ich dachte mir doch, dass ich das Maschinenöl gerochen

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