Der Geist von Tatooine
habe, das du als Rasierwasser benutzt, Solo«, meinte er.
»Jaxal«, sagte Han hastig. »Solo Jaxal. Schon vergessen?«
Leias Magen zog sich zu einem kalten Klumpen zusammen. Weequays benutzten Pheromone, um mit anderen Mitgliedern ihres Stammes zu kommunizieren, folglich hatten sie ein ausgezeichnetes Gedächtnis, was Gerüche betraf. Offensichtlich hatten die Leute, die diese Verkleidung für Han ausgesucht hatten, nicht daran gedacht, dass sie im Revuepalast von Mos Espa einem Weequay begegnen würden, der Han kannte. Leia konnte es ihnen nicht verdenken – an so etwas hatte sie auch nicht gedacht.
Doch der Weequay schien ihnen keinen Ärger machen zu wollen. Er nickte nur und warf die Mäntel auf den Haufen von Kleidungsstücken hinter ihm. »Jaxal, richtig«, sagte er dann. »Wie konnte ich das nur vergessen?«
»Kein Problem«, meinte Han. »Es ist schön, dich mal wiederzusehen, Grunts. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich noch immer auf Tatooine herumtreibst.«
Der Weequay zuckte die Achseln. »Wo soll ich denn hin? Mawbo hat mich zwar befreit, aber den Flug nach Hause will sie mir nicht bezahlen. Den muss ich mir verdienen.« Er blickte zu Leia hinüber, wartete ganz offensichtlich darauf, ihr vorgestellt zu werden. Als Han nichts sagte, zog Grunts die Nase hoch. »Ich kann riechen, dass du noch immer mit deinem pelzigen Freund zusammenarbeitest. Wo ist er?«
»In der Nähe«, meinte Han nur. Chewbacca und C-3PO warteten in einer Cantina, in einem privaten Nebenraum, den sie gemietet hatten. »Das hier ist ein ziemlich ungewöhnlicher Ort für eine Kunstauktion.«
Grunts nickte. »Mawbo tut das nur als Gefälligkeit für den Kerl, der das große Bild angeschleppt hat. Er ist einer ihrer früheren Liebhaber.«
»Wer ist das nicht?«
»Da hast du wohl recht.« Der Weequay deutete auf den Waffenschrank, der in der hinteren Ecke der Garderobe stand. »Tragt ihr Waffen bei euch?«
»Wieso?«, fragte Han mit ernstem Gesicht. »Willst du uns welche verkaufen?«
Grunts lachte, dann winkte er ab. »In Ordnung, aber haltet die Waffen versteckt, ja? Mawbo wird mich auspeitschen, wenn sie glaubt, ich wäre nicht gründlich genug gewesen – und wir wissen ja beide, wie sehr sie das genießt.«
Er wollte schon die inneren Türen für sie öffnen, als Leia fragte: »Warum stehen diese Sturmtruppen vor dem Eingang, Grunts?« Sie glaubte zwar, die Antwort bereits zu kennen – sie suchten nach der Besatzung der Regina Galas –, aber sie wollte hören, welche Geschichte sie als Deckmantel für ihre Fahndung benutzten. »Hat Mawbo etwa um zusätzlichen Schutz während der Auktion gebeten?«
Der Weequay wirkte in seinem Stolz gekränkt. »Sie sind mit zwei imperialen Offizieren hier. Die Sturmtruppler wollten ihre Waffen nicht abgeben, also habe ich ihnen gesagt, dass sie draußen warten müssen.«
Grunts drehte sich zu Han um. Bring deiner Twi’lek mal Manieren bei , sagten seine Augen.
Leia ignorierte diesen Blick und fragte: »Offiziere? Was wollen die denn hier?«
»Dasselbe, was auch alle anderen hier wollen, schätze ich mal.« Grunts schob die Tür auf. »Sie wollen sicherstellen, dass die Kunstwerke echt sind, bevor die Auktion beginnt.«
Er winkte sie ins Innere eines Saales, den man insofern einen Revuepalast nennen konnte, als es eine Bühne gab – ein halbes Dutzend Bühnen sogar. Die Plattformen waren über die gewölbeartige Weite des Raumes verteilt, und im Moment waren dort kleine Essens- und Getränkestände aufgebaut, die von der recht überschaubaren Menge aber größtenteils mit Nichtachtung gestraft wurden. Hie und da zeigten sich Inseln aus sauberem Boden in dem Meer aus Getränkeflecken und Staub – die Tische, die dort normalerweise standen, hatte man entfernt, um mehr Personen Platz zu bieten. Im Zentrum des Saales befand sich die große Hauptbühne, und in die Wände ringsum waren zahlreiche Kabinen eingelassen, wo die Verkäufer die Kunstwerke zur Schau stellten, welche später an diesem Nachmittag versteigert werden sollten. Dem Aussehen nach zu schließen handelte es sich bei den wenigen Interessenten um Kunstliebhaber von anderen Planeten, angezogen von der Aussicht, das berühmte Killik-Zwielicht zu besitzen – oder zumindest einmal zu sehen –, während das Gros der Verkäufer aus Einheimischen bestand, die in der Hoffnung auf einen Geldregen alles losschlugen, was eventuell von Wert sein mochte.
Während Leia die anderen Käufer musterte, beugte sie sich zu Han
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