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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Mann, der versucht hatte, ihnen den Holowürfel mit dem Jungen und dem Podrenner zu verkaufen. Er stand nicht weit von dem imperialen Brückenkommandanten entfernt in einer der vorderen Reihen, den Rücken zur Bühne gewandt, und sah sich im Revuepalast um. Dabei schien er nicht nach einer bestimmten Person zu suchen, nahm aber sehr wohl Notiz davon, wen er sah und wen nicht. Han hatte nicht vergessen, wie zielstrebig sich dieser Mensch Leia gegenüber verhalten hatte. Als hätte er gewusst, dass der Holowürfel sie so faszinieren würde.
    Pünktlich zum Beginn der nächsten Stunde tauchte eine Frau aus der holografischen Stadtlandschaft auf, welche den hinteren Teil der großen Bühne verbarg. Sie hatte bleiche Haut, Mandelaugen und einen langen Zopf geflochtenen schwarzen Haares, und als es in dem großen Saal still geworden war, trat sie mit katzengleichen Schritten vor die Menge. Obgleich sie zwischenzeitlich vierzig Kilogramm zugenommen hatte, wohnten ihren Bewegungen noch immer die Anmut und die Grazie inne, die sie auch früher als Tänzerin ausgezeichnet hatten. Ihre Stimme war rau vom Hubba-Rauch, als sie die Anwesenden zur Auktion begrüßte und sich als Mawbo Kem vorstellte. Die Bemerkung, dass die meisten der männlichen Bieter das aber wohl bereits wüssten, ließ Gelächter erschallen.
    Als die Anwesenden wieder verstummt waren, verkündete Mawbo, dass sie die Versteigerung mit einem Knall beginnen würde. Auf dieses Stichwort hin trat die vierarmige Codru-Ji, die Han und Leia zuvor noch bedient hatte, in die Mitte der Bühne. In ihren Händen hielt sie den ersten Verkaufsgegenstand des Tages. Einen Moment später flackerte ein riesiges Hologramm des Objekts unter der Decke auf. Zu Hans Überraschung handelte es sich dabei um den Würfel des jungen Podrennpiloten.
    Einige der Gäste, die von anderen Welten stammten, buhten und zischten, und die Einheimischen versuchten, sie mit ihrem Jubel zu übertönen. Der Tumult erfasste den gesamten Zuschauerbereich, und die Rufe und Gesten waren zu emotionsgeladen, als dass es sich nur um eine gutmütige Meinungsverschiedenheit handeln konnte.
    Allein Mawbo blieb still. Ganz erfahrene Showfrau ließ sie die Kakofonie weiter anschwellen, um der Auktion von Anfang an Energie und Intensität zu verleihen.
    Ein gedämpftes Klicken drang aus dem Komlink in Hans Tasche – das war Sligh, der sich vergewisserte, ob ihr kleines, zusätzliches Geschäft noch galt. Han antwortete mit einem Doppelklick: Das Geschäft gilt .
    »Na, wundervoll«, stöhnte Leia. »Weck mich, wenn das Zwielicht versteigert wird – so in etwa fünf Stunden.«
    Trotz ihres Tonfalls waren ihre Augen fest auf das Hologramm über der Bühne gerichtet. Han musste den Kopf zur Seite drehen, um sein Lächeln vor ihr zu verbergen. Celia hob den Würfel auf ihren beiden oberen Armen in die Höhe, während sie mit den stolzen Schritten einer Tänzerin am Rand der Plattform auf und ab ging.
    Mawbo räusperte sich. »Wie Sie sehen können, ist dies derselbe Würfel, der heute Mittag in Kabine zwölf ausgestellt wurde. Es ist ein Unikat – ein vierzig Jahre altes Original-Hologramm des einzigen menschlichen Piloten, der je das Boonta Eve Classic gewonnen hat. Es wurde vom besten Freund des Piloten zur Auktion freigegeben – Kitster Banai.«
    Diesmal brachen die Käufer nicht in Buhrufe und Pfiffe aus, und Han schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht glauben, dass sie diese Geschichte glauben. Es gibt eine alte Rennstrecke, ganz in der Nähe der Stadt. Die Einheimischen sollten also wissen, dass kein Mensch einen Podrenner steuern kann.«
    Der dunkelhaarige Mann, der den Würfel verkaufte – Kitster Banai – trat an den Rand der Bühne und sagte etwas zu Mawbo.
    Sie nickte, dann winkte sie ihn mit den dicken Fingern ihrer Hand auf seinen Platz zurück und sagte: »Für all die Außenweltler, die Kabine zwölf besucht haben, nachdem Kitsters Holoschild beschädigt wurde: Der Junge auf diesem Holowürfel ist der wohl bekannteste Sohn von Mos Espa, Anakin Skywal …«
    Die letzte Silbe des Namens ging in einem Sturm aus Protestrufen und Jubel unter, der nur langsam wieder verebbte, selbst nachdem Mawbo um Ruhe gebeten hatte.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Leia, der Blick ihrer Augen gebannt auf den Würfel gerichtet. »Anakin Skywalker ?«
    »Ich habe es nicht verstanden.«
    Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend machte Han einen Schritt nach vorne auf das Spiegelfeld zu – als würden diese wenigen

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