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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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zerbröckelte, und Tränen traten ihr in die Augen. »Warum tust du das?«
    »Weil du nicht weißt, was du willst.«
    »Aber du weißt es?«, schnappte Leia.
    »Ich sehe zumindest, wie du strahlst, wenn jemand dich ein Baby halten lässt«, meinte er. »Und ich habe gesehen, wie du diesen Jungen auf dem Holowürfel angestarrt hast.«
    »Du irrst dich …«
    »Nein, ich irre mich nicht – und du weißt es«, unterbrach Han seine Frau. »Du hast nur Angst, es zuzugeben. Der einzige Grund, aus dem du keine Kinder willst, ist, dass du noch immer Angst vor deinem Vater hast. Du hast Angst vor ihm, und du bist wütend auf ihn – und das ist eine lausige Entschuldigung dafür, keine Kinder zu wollen. Vor allem, wo wir doch eigentlich beide gerne welche hätten.«
    Leia wartete, bis er ausgesprochen hatte, dann fragte sie: »Bist du jetzt fertig?«
    »Ja. Es ist gar nicht so kompliziert.«
    »Da stimme ich dir zu«, entgegnete sie, »denn ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie du mir gesagt hast, es wäre kein Problem für dich, ohne Kinder zu leben.«
    Er zuckte die Achseln. »Es gefällt mir, mit dir verheiratet zu sein. Vielleicht hat das meine Einstellung Kindern gegenüber geändert.« Er senkte den Blick und starrte auf das dunkle Bier in seinem Krug hinab. »Ich hätte nie gedacht, dass ich es so genießen würde – eine Familie zu haben, meine ich. Ich frage mich immerzu, wie es wohl wäre, ein Kind zu erziehen, ihm einen behüteten Ort zu schaffen, an dem es aufwachsen kann.«
    »Das Zuhause, das du niemals hattest«, flüsterte Leia.
    »Ja, so ungefähr«, gestand Han. Er hatte schon oft genug erlebt, wie Leia bei schwierigen Verhandlungen die Kontrolle ergriff, um zu wissen, dass sie gerade versuchte, das Thema zu wechseln. »Aber du hast noch immer nicht meine Frage wegen Ta’a Chume und diesem Isolder beantwortet. Wann wolltest du ihnen erzählen, dass du keine Kinder haben möchtest?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Vielleicht niemals.« Han war nicht wütend angesichts dieser Vorstellung – er wollte Leia nur klarmachen, dass sie unter bestimmten Umständen vielleicht doch Kinder gehabt hätte. »Vielleicht wärst du das Risiko eingegangen, um die Neue Republik zu retten.«
    »Ich hätte es ihnen gesagt.« Leia schob ihr Kinn vor. »Denn so groß, wie die Macht und der Einfluss des Hapes-Konsortiums sind, wäre es nur noch wahrscheinlicher gewesen, dass mein Kind sich in den schlimmsten Alptraum der Galaxis verwandelt.«
    Han wollte abfällig schnauben, was sich jedoch aufgrund der künstlichen Zähne seiner devaronianischen Verkleidung als unmöglich erwies. »Ta’a Chume hätte einer Ehe ohne Kinder nie zugestimmt.«
    Leia schenkte ihm ein trauriges Twi’lek-Lächeln. »Vielleicht war ich ja gerade deshalb so unbesorgt, als die Hapaner uns besuchten.«
    Eine halbe Standardstunde später saßen Han und Leia hinter der Spiegelfeld-Wand in einer der privaten Kabinen des Revuepalasts und beobachteten, wie der Saal sich mit Interessenten und Schaulustigen füllte. Allem wohnte der Klang von Geld bei: dem nervösen Gelächter, das klirrte wie Credits; dem Summen der Gespräche, welches in demselben Rhythmus an- und abschwoll wie das Feilschen auf jedem anderen Marktplatz in der Galaxis; den Stimmen der Wirte und Bedienungen, die Eyeblaster und Pallies für das Zehnfache ihres normalen Preises verkauften.
    Der imperiale Brückenkommandant stand vor der Hauptbühne, auf der die Auktion vonstattengehen würde. Der Wissenschaftsoffizier, der ihn zuvor begleitet hatte, war verschwunden – an seiner Stelle standen nun zwei stämmige Leibwächter in voller Uniform. Obgleich die Gäste sich ringsum dicht aneinanderdrängten, hielten sie doch respektvoll Abstand zu den Imperialen.
    Han konnte Grees, Sligh und Emala sehen, die sich durch die Menge schoben. Immer wieder hielten die Squibs auf ihrem Weg inne, um potenzielle Bieter für das Killik-Zwielicht anzusprechen – unter dem Vorwand, geheime Informationen über die angebotenen Waren anzubieten. Ein paar der Interessenten gingen auf ihre Worte ein, was die pelzigen Wesen sofort zum Anlass nahmen, um mehr oder weniger unverhohlen ihre eigenen Waren anzupreisen. Manchmal zahlten die Käufer für die Informationen, manchmal behielten sie ihr Geld, doch die Squibs stritten nie länger als ein paar Sekunden mit ihnen, bevor sie sich der nächsten Person zuwandten.
    Die meiste Mühe gaben die drei sich bei den Bietern, die nichts von ihren Ratschlägen wissen

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