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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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wenngleich es Leia ein Rätsel blieb, warum Banai die Kuati überhaupt geheiratet hatte. Sie blickte zur Strecke hinunter. Ein paar Mechaniker und Piloten waren in der Boxengasse beschäftigt, doch Han konnte sie nirgends sehen.
    »Erzähl der Dame, warum deine Ohren geschmolzen sind«, verlangte Ulda. Als der Veknoid nicht schnell genug antwortete, fügte sie hinzu: »Oder soll ich dich vielleicht an deine Schulden erinnern?«
    Der wütende Ausdruck auf Teemtos Gesicht machte Schrecken Platz. Er grunzte und blinzelte zu Leia hinauf. »Das ist beim Boonta passiert. Die Tusken haben eines meiner Triebwerke zerschossen.« Er wandte sich wieder an Ulda. »Ich habe ein Vid, auf dem es deutlich zu sehen ist. Soll ich ihr jetzt auch noch erzählen, wie ich mein Auge verloren habe?«
    Leia hörte diese letzte Bemerkung kaum. »Das Boonta? Meinen Sie damit das Boonta Eve Classic?«
    »Genau das«, sagte er. »Ist im selben Jahr passiert, als dieses Menschenkind das Rennen gewann.«
    »Anakin Skywalker?« Leia hörte den Schrecken in ihrer Stimme, und sie erkannte, dass sie zu viel Interesse zeigte. Eigentlich hätte sie rasch das Thema wechseln und darauf hoffen sollen, dass es niemandem auffiel, aber sie wollte wissen, was für eine Art Pilot ihr Vater gewesen war – wie wichtig es ihm gewesen war, seine Freiheit zu gewinnen. Davon abgesehen war Han noch immer nicht auf der Strecke aufgetaucht. »War der Junge so gut, wie man sich erzählt?«
    Teemto musterte sie einen Moment lang, und seine Lippen verzogen sich, doch dann beschloss er wohl, dass diese Frage es nicht wert war, Ulda gegen sich aufzubringen, und so stellte er seinen stibitzten Eyeblaster beiseite.
    »Anakin war ein großartiger Pilot. Kein anderer Mensch hätte Sebulba schlagen können.« Er strich über seine Brandnarben, ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein. »Es ist nur schade, dass ich mich kaum noch an dieses Rennen erinnern kann.«
    »Aber du bist doch zuvor schon gegen den Jungen gefahren«, beharrte Ulda. »Erzähl ihr, was für ein Pilot er war.«
    Leia fragte sich allmählich, ob Ulda vielleicht ihre Identität erraten hatte. In dem Fall würde sie sich nur noch verdächtiger machen, wenn sie jetzt das Thema wechselte. »Es klingt so, als wäre bei diesen Rennen oft betrogen worden.«
    »Nicht von Skywalker.« Teemto starrte durch die Transparistahlscheibe, seine Gedanken verloren in einer anderen Zeit, und er lachte. »Dieser kleine Mensch hat nicht ein einziges Mal betrogen – er war wohl noch jung genug, um zu glauben, dass er fair gewinnen könnte.«
    »Wirklich nie?« Es fiel Leia schwer, das zu glauben. »Vielleicht haben Sie es nur nicht bemerkt.«
    Nun fletschte Teemto die Zähne. »Gute Frau, haben Sie schon einmal ein Podrennen gesehen?«
    Ulda nahm Leia am Arm. »Alle sagen, dass Anakin fair gefahren ist – offensichtlich als einer von wenigen.« Die Kuati führte sie zur anderen Seite der Raumes. »Da ist Ihr Mann. Sehen wir uns an, wie er sich schlägt.«
    Tamora trat mit einem neuen Eyeblaster neben sie, gerade als Han und Chewbacca in Sicht kamen. Hinter Ody stapften sie auf das Testrund zu, wobei sie ein zerbeultes Swoop zwischen sich herschoben. Die alten Fahrer am anderen Ende der Bar beugten sich murmelnd nach vorne, und Leia spürte ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Han hatte sie oft mit Geschichten über die Rennen gelangweilt, die er als Junge gewonnen hatte. Sie schienen die einzigen positiven Kindheitserinnerungen zu sein, die er hatte – neben den Gedanken an Dewlanna natürlich, die alte Wookiee-Köchin, die auf ihn aufgepasst hatte. Doch irgendetwas stimmte mit diesem Schlitten nicht. Ganz und gar nicht.
    »Das reicht jetzt«, sagte sie, an Ulda gewandt.
    »Kein Grund zur Sorge.« Die Kuati blickte weiter zu den Gestalten hinab, die sich der Teststrecke näherten. »Wenn dein Mann wirklich mit Raos Swoop umgehen kann, dann sollte ihm das Novastar keinerlei Probleme bereiten.«
    Leia erkannte, dass sie nach bester Bothan-Art auf die Probe gestellt wurde. Ulda hatte sie in eine Situation gebracht, in der sie entweder zugeben musste, dass sie log, oder beweisen, dass sie die Wahrheit sagte – außerdem gab es einen verborgenen Haken, und für derartige Spiele hatte Leia nichts übrig, nicht, wenn sie Han das Leben kosten konnten.
    »Mir liegt sehr viel an meinem Mann«, sagte sie und bemühte sich, ihre Stimme so eisig wie nur möglich klingen zu lassen – man hatte ihr schon gesagt, dass sie selbst einen

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