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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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ihm aufgezwungen hatte, dann ging er ein paar Sekunden lang um die Maschine herum, um zu überprüfen, ob sich auch alle Kontrollelemente frei bewegten. Ein professioneller Ingenieur hätte aufgrund der Ausmaße des Swoops die Größe der Ruder verdoppelt oder gar verdreifacht und dann computergestützte Bewegungsmechanismen integriert, um Kurskorrekturen bei hohen Geschwindigkeiten zu erleichtern. Der Erbauer dieses Geräts hingegen hatte die Steuerruder verkleinert , weil sie so bei schnellen Flügen flexibler und in einer staubigen Umgebung wie Tatooine weniger fehleranfällig waren.
    Als Han seinen Kontrollgang beendet hatte, war die Vidkarte bereits befestigt und programmiert. Sein Ziel war eine leerstehende, einsame Hütte in der Wüste, ungefähr bei zwei Dritteln des Weges zu Jabbas altem Palast.
    »Dorthin geht Kitster, wenn er seinen Seelenfrieden sucht«, erklärte Ulda. »Angeblich hat man von dort einen unglaublichen Ausblick auf das Westliche Dünenmeer.«
    »Waren Sie denn noch nie selbst dort?«, fragte Leia.
    Die Kuati schüttelte den Kopf. »Einmal ließ ich Kitster beschatten, weil ich fürchtete, er würde sich mit einer anderen Frau treffen. Wie sich herausstellte, starrte er nur in die Wüste hinaus.« Sie warf Tamora einen giftigen Blick zu. »Vielleicht habe ich mich später deshalb so leicht betrügen lassen.«
    Banais Frau errötete und biss sich auf die Lippe.
    »Nun, es hat keinen Sinn, in der Vergangenheit zu leben.« Begierig, das Thema zu wechseln, ließ Han seine Hand über das Triebwerksgehäuse gleiten. »Ich werde aufpassen müssen, dass ich mit diesem Prachtstück nicht die Schallmauer durchbreche.«
    »Ja, seien Sie vorsichtig.« Ulda reichte ihm einen klobigen Helm mit Gesichtsschutz, eingebautem Komlink und einem Frontsichtdisplay, das mit der Vidkarte verbunden war. »Das Swoop wird ziemlich unruhig, wenn es sich dieser Grenze nähert.«
    »Wirklich?« Han lächelte gezwungen, um seine Überraschung zu verbergen. Er hatte gescherzt, als er darüber sprach, die Schallmauer zu durchbrechen. »Ist das Ihr Ernst?«
    Ulda nickte bestätigend.
    »Übernimm dich nicht, Fliegerass«, sagte Leia. »Du bist keine sechzehn mehr.«
    »Gut, denn mit sechzehn hätte ich diesen Schlitten nicht kontrollieren können.« Han klappte das Visier herunter und nickte Chewbacca zu. »Gibst du mir Starthilfe?«
    Der Wookiee grollte und blickte zu Leia hinüber. Als Han sich zu ihr herumdrehte, sah er, dass ihr Mund fassungslos offen stand und ihre Augen dunkel und feucht vor Angst waren.
    »Worum machst du dir denn Sorgen?« Er schob das Visier wieder hoch und küsste sie, löste sich erst von ihr, als sie ihn losließ. »Ich komme zurück, das weißt du doch.«
    Leia dachte auch eine halbe Stunde später noch über Hans Abschiedsworte nach, während Tamora sie durch Mos Espas ärmsten Stadtteil dirigierte, ein Gewirr aus Sand- und Lehmhütten. Sie fühlte sich hingezogen zu dem Schurken in ihm, zu der Aura von Gefahr und Abenteuer, die ihn umgab wie die Ränder eines schlechten Hologramms. Doch es war der Held in ihm, den sie liebte – seine lässige Tapferkeit, die Art, wie er ohne zu zögern auf einen Raketenschlitten sprang und in eine Wüste voller Sturmtruppen hinausraste, um ein unbezahlbares Kunstwerk mit einem verborgenen Codeschlüssel zu finden. Allein der Grund, aus dem er es tat, stieß ihr bitter auf. Kein Mann sollte sich gezwungen fühlen, ein Risiko einzugehen, nur um die Frau zufriedenzustellen, die er liebte.
    Dennoch fühlte sie sich gerührt, dass er all das für sie auf sich nahm.
    Vor einer kleinen, schäbigen Hütte, umgeben von Dutzenden anderen kleinen, schäbigen Hütten, blieben sie stehen.
    »Dieses alte Sklavenquartier war im Preis für den Ersatzteileladen inbegriffen. Ich glaube, es gehörte dem Herrn Eures Vaters, Watto.« Tamora wartete, bis die Haube des Gleiters sich geöffnet hatte, dann kletterte sie hinaus und öffnete die Tür der Hütte mithilfe des Sicherheitscodes, den Wald ihnen übermittelt hatte. »Wald lässt viele Schrotthändler und gestrandete Raumpiloten hier schlafen, die keine Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. Ein guter Ort, um sich zu verstecken.«
    »Ein Sklavenquartier?« Leia folgte ihr durch die Tür. »Wie viele davon hat dieser Watto besessen?«
    Tamora zuckte die Achseln. »Wald hat nur diese eine Hütte.«
    Leia blickte sich um. Obgleich staubig und unaufgeräumt, war das Innere der Hütte doch geräumiger, als sie erwartet hatte, mit

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