Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
allen Richtungen gleichzeitig zu stammen schien.
    Leia aktivierte ihr Komlink und versuchte, Han zu erreichen, doch da war nur Rauschen – wieder einmal. Seit letzter Nacht schon versuchte sie, mit ihm in Verbindung zu treten, ihm mitzuteilen, dass sie später als geplant am Treffpunkt in Anchorhead eintreffen würden. Bei all den TIEs in der Gegend war es zu riskant, den Falken aus dem Versteck zu holen, darum hatten sie entschieden, den Landgleiter zu nehmen. Bislang hatte sie ihren Mann nicht erreichen können, und allmählich machte sie sich ernsthaft Sorgen – große Sorgen.
    »Ich bin überzeugt, es ist nur der Sturm, Prinzessin Leia«, sagte C-3PO. »Die statische Entladung macht meinen Schaltkreisen schon den ganzen Morgen zu schaffen.«
    »Ich versuche aber schon seit letzter Nacht, ihn zu erreichen.«
    »Du meine Güte«, entgegnete der Droide. »Das wusste ich nicht. Es könnte dennoch am Sturm liegen.«
    Chewbacca grollte einen Vorschlag.
    »Gute Idee«, meinte Leia.
    Sie versuchte, einen Kanal zu Tamora zu öffnen, die mit ihren Kindern in Mos Espa geblieben war. Die einzige Antwort bestand aus Knistern und Knacken.
    »Wie ich schon sagte«, erklärte C-3PO fröhlich. »Es liegt am Sturm.«
    Nur die Beengtheit der Kabine hielt Leia davon ab, sich zu dem Sitz hinter ihr herumzudrehen und den Droiden abzuschalten. » Wir waren letzte Nacht noch nicht im Sturm.«
    »Natürlich nicht.« C-3PO begriff nicht, worauf sie hinauswollte. »Wir waren in Mos Espa.«
    »Und wir konnten Han nicht erreichen.«
    Der Droide verstummte einen Moment lang, dann sagte er: »O je. Glauben Sie, Captain Solo könnte im Sturm gefangen sein?«
    Chewbacca knurrte finster – und diesmal steckte keine Bedeutung dahinter, war es wirklich nur ein Knurren. Unendlich langsam krochen sie weiter durch den Sturm, wobei sie sich allein nach der Vidkarte richteten und ihre Augen zwischen den Anzeigen und dem gelben Wirbel draußen hin- und herhuschten. Leia versuchte weiterhin alle zehn Minuten, sich mit Han in Verbindung zu setzen, und sie achtete darauf, diese Intervalle einzuhalten – aber nicht, weil sie Energie sparen mussten. Hätte sie es öfter versucht, hätte das bedeutet, dass sie wirklich glaubte, er steckte in Schwierigkeiten – und das tat sie nicht. Sie weigerte sich, das zu glauben. Han Solo würde nicht durch einen Sandsturm sterben. Da wäre schon etwas Gefährlicheres nötig – etwas sehr viel Gefährlicheres.
    Schließlich tauchten drei kleine Evaporator-Symbole am oberen Rand der Vidkarte auf, zwei in einer Ecke, eines in der anderen. Sie waren noch immer weit von Anchorhead entfernt, doch zumindest passierten sie nun die vorgelagerten Feuchtfarmen.
    Wobei der Begriff passieren vielleicht ein wenig übertrieben war. Die Sturmböen fegten immer häufiger und stärker heran, und die Sichtweite fiel oft bis auf null herab. Der Landgleiter schaukelte und bebte, und bisweilen war es so schwer, ihn aufrecht zu halten, dass die Ausgleicher aufheulten wie ein heranrasender TIE-Jäger. Eine Stunde später waren die drei Feuchtfarmen noch immer auf der Karte zu sehen, und sie lagen noch immer vor ihnen, ergänzt durch ein viertes Symbol. Leia war überzeugt, dass sie selbst zu Fuß schneller vorankommen könnte – würde der Sturm sie nicht in die namenlosen Weiten der Wüste hinauswehen, sobald sie es wagte, einen Stiefel nach draußen zu setzen.
    Ihre Gedanken wanderten zu Han, wie er sich dort draußen auf seinem hochgezüchteten Swoop durch den Sturm quälte, und sofort versuchte sie, das Bild durch ein anderes zu ersetzen: Han, wie er in einem Tapcafé in Anchorhead saß und mit einem Finger auf die Tischplatte klopfte, während er ihrer Ankunft harrte. Doch sie konnte diese Vorstellung nicht aufrechterhalten, und nur einen Moment später sah sie sein Swoop, auf eine Seite gekippt, halb in einer Düne begraben, der Sitz mit Sand bedeckt.
    Dieses Bild war jedoch keine Einbildung. Sie konnte es wirklich sehen . Sie saß im Innern des Landgleiters und doch hing es vor ihr, so real wie Vaders Maske in ihrem Traum an Bord des Falken . Es sah aus wie ein Hologramm, doch materieller, greifbarer. Sie streckte die Hand danach aus, überzeugt, dass es sich auflösen würde, sobald sie es berührte. Stattdessen versank ihre Hand in dem Bild und verschwand außer Sicht.
    Leia wollte nicht glauben, dass es eine Vision war. Es musste ein weiterer Tagtraum sein oder eine Halluzination, ausgelöst durch Sorge und Erschöpfung – aber

Weitere Kostenlose Bücher