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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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GRAD.
    Han bremste hart ab. Vor sich sah er nichts als Fels, doch er vertraute der Karte und flog dicht an der Wand entlang. Die Repulsoren trugen ihn direkt auf die Seite des Canyons zu – da öffnete sich vor ihm ein schmaler Weg. Der Rest war einfach. Während die Schatten immer länger und dunkler wurden und der Sturm immer näher kam, folgte er der Vidkarte durch die Kerbenklamm. Als er schließlich ihr Ende erreichte, war der Himmel so dunkel und das Land so von Staubböen gepeitscht, dass er beinahe den Rauch übersehen hätte, der dort in den Himmel stieg. Tatsächlich bemerkte er ihn nur, weil das Swoop zu husten und zu stottern begann und er anhalten musste, um die verkrusteten Ansaugfilter zu reinigen.
    Er kletterte von der Maschine und schob das Visier nach oben, um einen Schluck Wasser zu trinken, und da traf ihn der Geruch wie die Faust eines Wookiees – hart, vertraut und beißend –, der Geruch von brennenden Energiezellen und verkohltem Boden.
    Der Geruch eines Unfalls.
    Han folgte seiner Nase um eine gewaltige Nadel fleckigen Steins herum in eine düstere Senke hinab. Der wirbelnde schwarze Vorhang des herannahenden Sandsturms schob sich über die weite Ebene, doch es waren die halbkreisförmigen Brandspuren am Boden, die seine Aufmerksamkeit auf sich lenkten. Weniger als fünfzig Meter von ihm entfernt lag dort die verbogene Auspuffgondel eines noch immer qualmenden Podrennertriebwerkes. Falls sonst noch etwas von dem Swoop übrig war, das Banai geflogen hatte, konnte Han es zumindest nicht sehen. Er empfand gleichzeitig Mitgefühl für Tamora und ihre Kinder als auch Zorn, denn es sah ganz so aus, als wäre Leias Gemälde nun verloren. Mit einem Glühstab aus dem Ausrüstungsfach des Swoops näherte er sich der Absturzstelle.
    Einige weitere Teile des Podrennerantriebs und ein verkrümmtes Steuerruder lagen über den Boden der Senke verstreut, doch vom Rest des Wracks fehlte jede Spur. Dort, wo die Brandspuren am Boden eine gerade Linie hinterlassen hatten, war ein tiefer Abdruck zu erkennen, und ein paar Meter entfernt ein zweiter, der parallel zum ersten verlief.
    Ein Sandkriecher der Jawas.
    Han suchte den Bereich ein paar Minuten nach Spuren von Banais Blut oder dem Moosgemälde ab. Als er nichts entdeckte, aktivierte er sein Komlink und öffnete einen Kanal zu Leia. »Ich bin’s.«
    »Wo steckst du?«, wollte sie wissen. »Es ist schon dunkel.«
    Er blickte zu dem heranwalzenden Sturm hinüber. »Ja, es sieht zumindest stark danach aus.«
    Ein gedämpftes Heulen drang aus dem Hintergrund. Chewbacca fragte nach Kitster und dem Killik-Zwielicht .
    »Nein, ich habe sie noch nicht gefunden. Ich glaube, sie sind beide an Bord eines Sandkriechers.«
    »Ein Sandkriecher?«, wiederholte Tamora im Hintergrund.
    »Ja.« Hans Augen wanderten zurück zu den Brandspuren. »Vermutlich hat er die Jawas gebeten, ihn mitzunehmen. Ich glaube nicht, dass er verletzt ist …«
    »Verletzt?« Tamoras Stimme wurde lauter. »Warum sollte er verletzt sein?«
    »Nun, er … er scheint den Sandkriecher gerammt zu haben.«
    Ein dumpfer Knall war zu hören.
    »Tamora, ich konnte nirgends Blut entdecken …«
    »Schon gut … sie ist nach draußen gegangen.« Das war Leias Stimme. »Was ist mit dem Zwielicht ?«
    »Verschwunden, genau wie Kit«, berichtete er. »Keine Spuren von Moos. Ich glaube, es hat den Unfall überlebt.«
    »Das klingt zu schön, um wahr zu sein«, meinte Leia. »Vielleicht hat er den Unfall nur vorgetäuscht.«
    »Das wäre natürlich eine clevere Idee.« Er schwenkte seinen Glühstab über den Boden, konnte jedoch keine Fußspuren entdecken, die von der Unfallstelle fortführten. »Ich halte es aber für unwahrscheinlich. Er mag genug Zeit gehabt haben, um das mit Wald zu arrangieren, aber er konnte wohl kaum wissen, dass hier draußen ein Sandkriecher vorbeikommen würde. Hätte er einen Unfall vortäuschen wollen, hätte er es im Canyon getan.«
    Ein Seufzen drang aus dem Äther. »Und was jetzt?«
    »Ich werde mich wohl auf die Suche nach einem Sandkriecher machen.« Er hielt den Schein des Glühstabes über die Spuren der Ketten und erkannte, dass sie parallel zur näher kommenden Sturmfront verliefen. »Ich habe auf dem Weg durch den Canyon ein wenig Aufmerksamkeit erregt. Es wäre vermutlich keine gute Idee, jetzt auf diesem Ding nach Mos Espa zurückzukehren, und so wie es aussieht, fährt der Sandkriecher nach Anchorhead. Warum treffen wir uns nicht dort?«
    »Wann?«, wollte Leia

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