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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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nach Leias Arm, um zu verhindern, dass sie eine Dummheit beging.
    Grees schlug auf den Türöffner, und die Squibs sprangen hinaus in die Kluft, wobei sie sich dicht an den Wänden hielten und immer wieder von einer Seite auf die andere huschten und über Felsbrocken hinwegsprangen, die aus dem Boden ragten.
    Ein lautes Klappern wurde hörbar, als die Urusais über ihnen hinwegflogen und faustgroße Steine in die schmale Schlucht hinabfallen ließen. Leia und Chewbacca eröffneten von der Tür des Skiffs aus das Feuer und holten innerhalb von drei Sekunden ebenso viele Tiere vom Himmel. Anschließend ließ das Bombardement nach, und nun galt es nur noch, hin und wieder einen Schuss abzugeben, wenn eine der Kreaturen vorüberflog, um nachzusehen, was hier vor sich ging.
    Ein paar Minuten später ertönte ein merkwürdiges, krächzendes Geräusch aus den Tiefen der Schlucht, und dann begannen die Squibs, mit wütender Stimme zu diskutieren.
    »Han?« Leia machte einen Schritt auf den Felsspalt zu, doch Chewbacca hielt sie zurück – und so fest, wie seine Finger sich um ihren Arm schlossen, wusste sie, dass es keinen Sinn hatte, mit ihm zu argumentieren. »Was ist da los?«
    Wieder dieses sonderbare Krächzen, wieder die Stimmen der Squibs.
    »Grees? Sligh?«, rief sie. »Antwortet!«
    Chewbacca fügte ein Grollen hinzu, und schließlich watschelte Sligh wieder in Sicht, wobei er von Wand zu Wand sprang, die Ohren angelegt, sein Fell bedeckt von nassem Sand. Diesmal konnte nicht einmal der Wookiee Leia zurückhalten. Sie sprang aus dem Skiff und stapfte in die sanderfüllte Kluft hinein.
    »Was ist los?«, rief sie. »Was ist passiert?«
    »Passiert?«, wiederholte Sligh. »Du hast einen Hutt geheiratet, das ist passiert! Denkt dein Mann denn nur an Credits?«
    »Credits?«
    Leia verharrte, versuchte, die Worte des Squib zu enträtseln – und dann wurde ihr plötzlich bewusst, was er sagte. Wenn Han über Credits stritt, dann war er am Leben – mehr noch: Er war bei Bewusstsein. Bei Bewusstsein und entschlossen, sich nicht übers Ohr hauen zu lassen.
    Die Angst, die sie die vergangenen vierundzwanzig Stunden beherrscht hatte, verschwand, und an ihrer Stelle blieb eine Leere zurück, in die all die anderen Emotionen hineinströmten, die sie unterdrückte hatte – die Verwirrung, die Schuldgefühlte, der Zorn. Wie ein außer Kontrolle geratener Reaktorkern erreichten ihre Emotionen in einem Moment chaotischer Fusion ihren Schmelzpunkt und explodierten mit einer Geschwindigkeit und einer Wucht, die sie selbst überraschte.
    »Hör zu!« Sie packte den Squib und hob ihn vor ihr Gesicht, ohne auch nur an die scharfen Zähne zu denken, die sich in seiner possierlichen, kleinen Schnauze verbargen. »Ich zahle dir, was immer du willst, nur bringt meinen Mann in das Skiff! Jetzt sofort!«
    Doch ein Squib ließ sich nicht einschüchtern, auch von Leia nicht. Sligh blickte sie einfach nur an, dann hob er gelassen die Arme und begann, ihre Finger von seinem Kragen zu lösen, einen nach dem anderen.
    »Ihr … Menschen … und … euer … Geld!« Er bog ihren Daumen nach hinten und ließ sich in den Sand fallen. »Wie kannst du denken, wir würden auch nur einen Credit verlangen? Das ist empörend.«
    Leia starrte ihn verwirrt an. »Dann geht es also nicht ums …«
    »Geld? Nur ein Jawa würde sich dafür bezahlen lassen, dass er seinen Partner rettet.« Er nahm sie bei der Hand und führte sie tiefer in die Schlucht hinein. »Er hat Angst, wir hätten ihn verraten. Er will erst herauskommen, wenn er dich sieht.«
    Sie marschierten fünfzig Meter in die sanderfüllte, felsüberwucherte Schlucht hinein, und dann lag auf einmal Han vor ihnen. Sein Kopf ruhte in Emalas Schoß, und Grees benetzte seine aufgeplatzten Lippen mit Wasser. Solo sah schrecklich aus – das Gesicht war von Hitzeblasen bedeckt, die Wangen eingefallen und die Augen geschlossen und tief in den Schädel zurückgesunken. Leia ließ sich neben ihm auf die Knie fallen.
    Han hob die Lider. »Leia? Bist du das?«
    »Ja, Han. Ich bin hier.«
    »Sicher?«
    »Ganz sicher, Han.«
    »Gut.« Er ließ den Kopf zurück in Emalas Schoß sinken und bedeutete Leia, sich tiefer zu ihm herabzubeugen. »Ich muss dir nämlich etwas sagen.«
    Sie kam seiner Aufforderung nach. »Ja?«
    Er zog sie zu sich heran, bis sich ihr Ohr neben seinem Mund befand, dann flüsterte er: »Das Killik-Zwielicht .«
    »Han, mach dir darum keine Gedanken …«
    »Hör zu! Sag es nicht den Squibs.

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