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Der Geist von Tatooine

Der Geist von Tatooine

Titel: Der Geist von Tatooine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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Es ist …« Seine Augen klappten zu, öffneten sich einen Moment später wieder. »Es …«
    »Es ist auf dem Weg nach Anchorhead«, beendete Emala den Satz. Sie wies die beiden anderen Squibs an, Hans Füße zu nehmen. »Das weiß doch jeder.«
    Han schlug die Augen auf und blickte sie voll Grauen an. »Jeder weiß es?«
    »Natürlich«, sagte Grees, während er ein Bein packte.
    Sligh griff nach dem anderen. »Jeder Sandkriecher macht in Anchorhead Halt.«

13. Kapitel
    Sie waren nach Anchorhead geflogen, aber nicht, weil es sich in der Nähe befand – obwohl es das tat –, oder weil es dort ein Notfall-Medizentrum gab – obwohl auch das der Fall war. Nein, sie waren nach Anchorhead geflogen, weil Jula Darklighter Leia versichert hatte, dass der Gasthof Sidi Driss der sicherste – und gewiss auch der bequemste Ort – im Großen Schott war, wo Han sich erholen konnte. Darüber hinaus hatten die Squibs ihr versichert, dass der einzig sichere Weg, Kitster Banai und das Killik-Zwielicht wiederzufinden, darin bestand, den Sandkriecher in Anchorhead abzufangen.
    Doch die Mission konnte warten. Zunächst genoss Leia ein Bad in einer der großen, in den Boden eingelassenen Wannen des Sidi Driss, die selbst einem Hutt Platz boten. Es gab Armaturen aus poliertem Verdistahl und handbemalte Fliesen mit kobaltblauen und zinnoberroten Blumenmustern. Neben weichen Bürsten, Massagedüsen und Schaumstrahlern stand ihr hier ein ganzes Regal voller Düsenaufsätze zur Verfügung, über deren Funktion sie nur rätseln konnte. Das Wasser kostete so viel wie endorischer Portwein, aber dafür kam es dampfend heiß oder erfrischend kühl aus dem Hahn, mit Luftblasen oder ohne, klar oder mit einem von hundert verschiedenen Ölen und Salben versetzt, geruchlos oder parfümiert mit dem Duft einer jeden Blume, die auf Tatooine wuchs – was mindestens ein Dutzend verschiedener Auswahlmöglichkeiten ergab.
    Leia genoss diesen Luxus allein. Han lag im Raum nebenan auf einem kühlen Bett, gebadet, mit einer Hydrationsinfusion im Arm, und schlief wie ein Toter. Der Gedanke an das, was er während seiner Jagd nach Kitster und dem Gemälde durchgemacht hatte, schmerzte Leia, doch nun war er in Sicherheit und erholte sich, und darüber war sie unendlich froh.
    Sie versuchte, die Ereignisse einzuordnen, und nun, da die Qual der Ungewissheit überstanden war, wich ihre Sorge mehr und mehr Dankbarkeit. Dennoch: Han war dem Bild um ihretwillen gefolgt. Einmal mehr hatte sie zugelassen, dass ihre Pflicht Einfluss auf ihre Beziehung nahm. Vielleicht nicht im selben Maße wie damals während der Hapes-Krise – außerdem hatte Han diesmal gewusst, worauf er sich einließ –, aber sie konnte ihn nicht zwingen, sein Leben für eine Regierung aufs Spiel zu setzen, die er nicht länger respektierte. Denn das bedeutete nichts anderes, als dass sie ihn benutzte.
    Die offensichtliche Lösung wäre es zu verhindern, dass Han wieder in die Politik der Neuen Republik verwickelt wurde – aber eher würde es auf Tatooine einen Regensturm geben, das wusste Leia. Han Solo wurde von Schwierigkeiten angezogen, selbst wenn er ein Dutzend Parsecs entfernt war.
    Stattdessen musste Leia also alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihn zu beschützen – genauso, wie er stets versuchen würde, sie zu schützen. Sie war mittlerweile eine ausgezeichnete Blasterschützin, zudem gedankenschnell und redegewandt in fast jeder Situation, aber die Tatsache, dass sie während ihres Aufenthalts im Tatoo-System zwei Machtvisionen gehabt hatte, ließ sie erkennen, dass sie auch in der Macht Potenzial besaß – ein größeres Potenzial, als sie ursprünglich bereit gewesen war, sich einzugestehen.
    Doch sie konnte das Bild der Zwillingssonnen nicht vergessen, die sie aus dem schwarzen Schlund des Weltalls heraus angestarrt hatten. Die herzlosen Augen unter dem düsteren Schleier, das Gesicht hinter der dunklen Maske.
    Die Macht war ein gefährlicher Verbündeter, und Leia wusste, dass sie noch nicht bereit war, sich ihr zu öffnen. Wann immer sie an ihren Vater dachte, sah sie noch immer Darth Vader, der ihre Folterung überwachte, der hinter ihr stand, als Alderaan in Flammen verging, der befahl, Han in Karbonit einfrieren zu lassen. Nein, Leia war noch nicht bereit, eine Jedi zu werden, und vielleicht würde sie es nie sein. Da war zu viel Zorn in ihr … und zu viel Furcht, denn wann immer sie an Kinder dachte, hatten auch sie das Gesicht Darth Vaders.
    Die Düsen, die die

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