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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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unseren Leuten werden mit uns Kopf und Kragen riskieren? Es sind Berufssoldaten, Söldner – keine Patrioten, die auf heimatlichem Boden kämpfen!“
    „Entweder wir setzen die Infanterieeinheiten jetzt ein oder nie!“ sagte Ian und schüttelte den Kopf. „Wir haben vierzigtausend kampfbereite Männer an Bord dieser Schiffe. Ich habe sie ausgebildet, und ich kenne sie. Setzen Sie sie an irgendeinem gottverlassenen Ort ab, und in zwei Monaten ist alle Disziplin zum Teufel.“
    „Ich würde trotzdem dafür plädieren …“
    „Schon gut, schon gut!“ Donal klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Tisch, um sie zur Ordnung zu rufen. Lludrow und Ian nahmen daraufhin wieder in ihren Gleitsesseln Platz. Die Aufmerksamkeit aller Männer am Tisch richtete sich auf Donal.
    „Ich habe diese Besprechung und die gerade gehörten Diskussionsbeiträge angeregt“, sagte er, „damit wir sicher sein können, keine Möglichkeit übersehen zu haben. Tatsache ist, daß Sie beide mit Ihren Einwänden recht haben – aber beide Pläne haben gleichzeitig auch etwas für sich. Sie stellen jedoch ein Risiko dar, sowohl der eine als auch der andere – ein großes, verzweifeltes Risiko.“
    Er hielt kurz inne und sah sich um.
    „Ich möchte Ihnen an dieser Stelle etwas ins Gedächtnis zurückrufen: Wenn Sie einem Gegner im Nahkampf gegenüberstehen, dann greifen Sie ihn zuletzt dort an, wo er es am ehesten erwartet. Das Wesentliche an einem erfolgreichen Kampf besteht darin, den Feind ganz überraschend an einer ungeschützten Stelle zu erwischen – dort, wo er nicht mit einem Hieb rechnet.“
    Donal erhob sich am Ende des Tisches.
    „William hat während der letzten Jahre vor allem die Ausbildung von Bodentruppen, von landgestützten Kampfverbänden, mit Nachdruck verfolgt“, sagte er. „Ich habe das gleiche getan – aber zu einem ganz anderen Zweck.“
    Er legte den Finger auf eine Taste des Tischterminals vor ihm und wandte sich halb zu der großen Wand hinter ihm um.
    „Zweifellos kennen Sie alle die militärische Binsenwahrheit, die lautet: Einen zivilisierten Planeten kann man nicht erobern. Dies ist zufällig eine der überlieferten Maximen, die ich persönlich schon immer sehr bezweifelt habe. Denn für jedermann mit gesundem Menschenverstand sollte es klar ersichtlich sein, daß man rein theoretisch alles erobern kann – die notwendigen Mittel dazu vorausgesetzt. Damit rückt die Eroberung einer zivilisierten Welt völlig in den Bereich des Möglichen. Das einzige Problem dabei besteht nur darin, die für ein solches Unternehmen notwendigen Voraussetzungen zu schaffen.“
    Sie hörten ihm alle aufmerksam zu – einige ein wenig verwirrt, andere skeptisch. Einige mochten sogar annehmen, sein ganzer Vortrag könne sich plötzlich als ein Scherz herausstellen, der die Anspannung auflockern sollte. Nur Ian war ganz gelassen und gab durch nichts zu erkennen, was er dachte.
    „Während der letzten paar Monate haben die uns unterstehenden Truppen diese notwendigen Voraussetzungen herausgebildet – einige davon sind Bestandteile herkömmlicher militärstrategischer und -taktischer Erwägungen, andere sind ganz neu entwickelt worden. Ihre Männer kennen die Techniken und Verfahrensweisen, auch wenn man ihnen nie gesagt hat, in welcher Hinsicht sie angewendet werden sollen. Ian hier hat durch rigorose Ausbildung hochspezialisierte kleine Kampfeinheiten geformt, Gruppen, die unter gewöhnlichen Gefechtsbedingungen fünfzig Mann umfassen, die wir aber im Zuge dieser Modernisierung auf dreißig Mann beschränkt haben. Diese Gruppen sind dazu ausgebildet, völlig unabhängig voneinander zu operieren und über eine beträchtliche Zeitspanne ohne jede Unterstützung auszukommen. Den gleichen Vorbereitungen sind auch die höheren Dienstgrade unterzogen worden – und die letzten Flottenmanöver, die von uns durchgeführt wurden, dienten ebenfalls diesem besonderen Zweck.“
    Er hielt kurz inne.
    „Dies alles läuft auf einen Punkt hinaus, meine Herren“, fuhr er fort. „Wir sind darauf vorbereitet, die alte Binsenwahrheit zu widerlegen – und eine ganze zivilisierte Welt mit allem Drum und Dran zu erobern. Wir werden dieses Unternehmen mit den Soldaten und Schiffen durchführen, die wir hier zur Verfügung haben. Unsere Truppen sind sorgfältig ausgebildet und für diese besondere Aufgabe ausgewählt worden, ebenso wie die Besatzungen der Schiffe – und auch der Zielplanet, der in jeder Hinsicht genau ausgekundschaftet

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