Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
kämpfte noch immer mit dem anderen. Donal stürzte vor, und dann sah er auch, warum Ian solche Probleme hatte. Sein Onkel war auf einen anderen Dorsai gestoßen.
     
    Donal schloß zu den beiden Männern auf, und als sie zu Boden gingen, rollten sich Ian und Donal auf den gegnerischen Soldaten und hielten ihn so fest, daß er sich nicht mehr rühren konnte und ihnen hilflos ausgeliefert war.
    „Shai Dorsai!“ keuchte Donal. „Ergeben Sie sich!“
    „Wem?“ knurrte der andere.
    „Donal und Ian Graeme“, sagte Ian. „Von Foralie.“
    „Habe schon von Ihnen gehört“, erwiderte der fremde Dorsai. „Es ist mir eine Ehre. Ich bin Hord van Tarsel, Snelbrich-Kanton. Also gut, lassen Sie mich hoch. Mein rechter Arm ist ohnehin gebrochen.“
    Donal und Ian entließen ihn aus ihrem Griff und halfen van Tarsel dann auf die Beine. El Man hatte das ausgeschaltet, was vom Feind noch übriggeblieben war, und trat nun zu ihnen.
    „Hord van Tarsel – Coruna El Man“, sagte Donal.
    „Mir eine Ehre“, sagte El Man.
    „Ganz meinerseits“, antwortete van Tarsel. „Ich bin Ihr Gefangener, meine Herren. Wollen Sie mein Ehrenwort?“
    „Das würde ich zu schätzen wissen“, sagte Donal. „Wir haben hier noch einiges zu erledigen. Unter welcher Art von Vertrag stehen Sie?“
    „Reine Diensterfüllung. Keine Loyalitätsklausel. Warum?“
    „Besteht irgendein Grund, warum ich Sie nicht auf Gefangenenbasis anstellen könnte?“ fragte Donal.
    „Nicht, was diesen Kontrakt angeht.“ Van Tarsels Stimme klang verärgert. „Ich bin zweimal auf dem offenen Markt verkauft worden, weil mein letzter Vertrag einen Druckfehler enthielt.“ Und er fügte hinzu: „Außerdem habe ich, wie schon gesagt, von Ihnen gehört.“
    „Dann sind Sie hiermit angestellt. Wir suchen den Mann, den Sie hier bewachen. Können Sie uns sagen, wo er zu finden ist?“
    „Folgen Sie mir“, antwortete van Tarsel. Er führte sie durch eine Tür. Sie schritten einen kurzen Korridor entlang und eine Rampe hinauf, bis sie zu einer weiteren Tür gelangten.
    „Verriegelt“, sagte van Tarsel. „Der Alarm ist ausgelöst worden.“ Er sah sie an. Seine Ehre verbot es ihm, ihnen noch mehr zu sagen – auch wenn er Angestellter auf Gefangenenbasis war.
    „Aus dem Weg schmelzen“, ordnete Donal an.
    Zusammen mit Ian und El Man eröffnete er das Feuer auf die Tür. Sie glühte nur langsam und wie widerspenstig auf, wurde dann weiß vor Hitze und schmolz schließlich. Ian schleuderte eine Vibrationskapsel gegen das Hindernis, und die Erschütterung riß die Tür zur Seite.
    An der gegenüberliegenden Wand des dahinter liegenden Raumes duckte sich ein hochgewachsener Mann. Er trug eine schwarze Kapuze über dem Kopf, und seine Hand umklammerte einen der schweren Ionenwerfer, die hier in den Bergwerken Einsatz fanden. Unsicher richtete er die Waffe auf die Eindringlinge und konnte sich offenbar nicht entscheiden, wen er zuerst ins Visier nehmen sollte.
    „Machen Sie keinen Unsinn“, sagte Ian. „Wir sind alle Dorsai.“
    Der Mann mit der Kapuze ließ die Waffe sinken und gab einen erstickten, verbitterten Fluch von sich. Sein Gesicht war nur ein Schatten.
    „Kommen Sie.“ Donal winkte ihn heraus. Der Mann ließ die Waffe fallen und kam mit hängenden Schultern. Daraufhin wandten sie sich um und machten sich auf den Rückweg.
    Die Schießerei in der Halle dauerte noch immer an, als sie den gleichen Weg zurückgingen, doch als sie sich weiter näherten, nahm das Gefecht ein Ende. Zwei der fünf Männer, die sie zurückgelassen hatten, konnten den Rückweg zum Schiff mit eigener Kraft schaffen, ein weiterer mußte gestützt werden. Die beiden anderen waren tot. Rasch kehrten sie zur Terrasse zurück, eilten durch den Garten und von dort aus in den Tunnel. Unterwegs sammelten sie die restlichen Soldaten ihres Stoßtrupps ein. Fünfzehn Minuten später waren sie alle an Bord des Kurierschiffes, und die N4J steuerte den tiefen Raum an.
    Donal stand vor dem Mann mit der Kapuze, der in einem Sessel des Salons kauerte.
    „Und jetzt, meine Herren“, sagte er, „sehen Sie sich Williams Sozialtechniker an.“
    Ian und El Man, die ebenfalls zugegen waren, warfen Donal einen scharfen Blick zu. Nicht die Worte hatten sie überrascht, sondern der Tonfall, in dem er sie vorgebracht hatte. Seine Stimme hatte so bitter geklungen, wie sie es bei ihm noch nie gehört hatten.
    „Hier ist der Mann, der den Sturm gesät hat, der im Augenblick über die zivilisierten Welten

Weitere Kostenlose Bücher